Freitag, 28. Februar 2020

Meatballs - Babyspeck und Fleischklösschen (1979)

https://www.imdb.com/title/tt0079540/

Endlich sind die Sommerferien gekommen und wie jedes Jahr strömen etliche Schüler ins Sommerlager, um ein paar unbeschwerte Wochen voller Spaß und Abenteuer zu verbringen. Der kleine Rudy Gerner (Chris Makepeace) kann sich allerdings so gar nicht für die freie Natur oder aufregende Kanufahrten begeistern. Für den schüchternen, wenig selbstbewussten Jungen ist das Camp North Star, mit all den fremden Kindern in allen Altersgruppen, der reinste Alptraum. Der etwas durchgeknallte Betreuer Tripper Harrison (Bill Murray), der mit seinen Kollegen eher Chaos stiftet als für Ordnung sorgt, hilft ihm seine Selbstzweifel zu überwinden und sorgt mit seinen üblen Scherzen, die meist auf Kosten von Campleiter Morty (Harvey Atkin) gehen, für Abwechslung. Bei der großen alljährlichen Olympiade kann Rudy schließlich beweisen, was in ihm steckt...

"Babyspeck und Fleischklößchen" (wie auch immer der deutsche Verleih auf diesen Namen gekommen ist, OT: "Meatballs") ist wahrscheinlich einer der Vorreiter der Teeny-Sommercamp-Komödien. Bill Murray, den man vermutlich bis dato nie in jungen Jahren gesehen hat, verwirrt mit langer Haarmatte und sorgt dennoch für das richtige Feeling von Beginn an. Regisseur Ivan Reitman filmte mit Murray und anderen damals wenig bekannten Schauspielern im kanadischen Wald ohne nennenswertes Budget. Ihm gelang dennoch eine spritzige Komödie, die komlett in die Achtziger passte. "Meatballs" ist eine so alberne wie flache Sketchparade, die sich leichtfüßig an den Eckpfeilern des Sommercamp-Genres abarbeitet. Sympathische Darsteller und ein typischer Elmer Bernstein-Score entkräften den letzten Widerstand - aber es ist Bill Murrays entfesselte Darstellung des eigensinnigen Betreuers, die diesen durchschnittlichen Ulk erstaunlich weit über die Runden trägt. Aber das alles ist wohl sehr nebensächlich, denn heute kann man diesen Film keinem Zuschauer mehr als lustig verkaufen oder präsentieren, "Meatballs" ist in allen Belangen veraltet: den Frisuren, den Witzen, der Musik, der ganzen Aufmachung eben. Vermutlich dürfte "Meatballs" nur Kinder der Zeit ansprechen, die mit der entsprechenden Nostalgie an die Sache herangehen - wobei der Handlungsstrang, in dem Bill Murray einen Jungen unterstützt, durchaus noch  rührend ist. Sonnig, fröhlich und je nachdem etwas nostalgisch - veralteter, überspitzter und doch harmloser Humor.

6/10

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