https://www.imdb.com/title/tt0079540/
Endlich sind die Sommerferien gekommen und wie jedes Jahr strömen
etliche Schüler ins Sommerlager, um ein paar unbeschwerte Wochen voller
Spaß und Abenteuer zu verbringen. Der kleine Rudy Gerner (Chris
Makepeace) kann sich allerdings so gar nicht für die freie Natur oder
aufregende Kanufahrten begeistern. Für den schüchternen, wenig
selbstbewussten Jungen ist das Camp North Star, mit all den fremden
Kindern in allen Altersgruppen, der reinste Alptraum. Der etwas
durchgeknallte Betreuer Tripper Harrison (Bill Murray), der mit seinen
Kollegen eher Chaos stiftet als für Ordnung sorgt, hilft ihm seine
Selbstzweifel zu überwinden und sorgt mit seinen üblen Scherzen, die
meist auf Kosten von Campleiter Morty (Harvey Atkin) gehen, für
Abwechslung. Bei der großen alljährlichen Olympiade kann Rudy
schließlich beweisen, was in ihm steckt...
"Babyspeck und Fleischklößchen" (wie auch immer der deutsche Verleih auf diesen Namen gekommen ist, OT: "Meatballs") ist wahrscheinlich einer der Vorreiter der Teeny-Sommercamp-Komödien. Bill Murray, den man vermutlich bis dato nie in jungen Jahren gesehen hat, verwirrt mit langer Haarmatte und sorgt dennoch für das richtige Feeling von Beginn an. Regisseur Ivan Reitman filmte mit Murray und anderen damals wenig bekannten
Schauspielern im kanadischen Wald ohne nennenswertes Budget. Ihm gelang dennoch eine spritzige Komödie, die komlett in die Achtziger passte. "Meatballs" ist eine so alberne wie flache Sketchparade, die sich leichtfüßig an den
Eckpfeilern des Sommercamp-Genres abarbeitet. Sympathische Darsteller
und ein typischer Elmer Bernstein-Score entkräften den letzten
Widerstand - aber es ist Bill Murrays entfesselte Darstellung des
eigensinnigen Betreuers, die diesen durchschnittlichen Ulk erstaunlich
weit über die Runden trägt. Aber das alles ist wohl sehr nebensächlich, denn heute kann man diesen Film keinem Zuschauer mehr
als lustig verkaufen oder präsentieren, "Meatballs" ist in allen Belangen
veraltet: den Frisuren, den Witzen, der Musik, der ganzen Aufmachung
eben. Vermutlich dürfte "Meatballs" nur Kinder der Zeit ansprechen, die mit der entsprechenden Nostalgie an die Sache herangehen - wobei
der Handlungsstrang, in dem Bill Murray einen Jungen unterstützt, durchaus
noch rührend ist. Sonnig, fröhlich und je nachdem etwas nostalgisch - veralteter, überspitzter und doch harmloser Humor.
6/10
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