Im Jahr 665 begibt sich der junge Detective Dee (Mark Chao) in die Hauptstadt der Tang-Dynastie, Luoyang, um einen Job als kaiserlicher Sicherheitsangestellter anzutreten. Bei seinem Eintreffen stellt Dee fest, dass die gesamte Stadt in Angst lebt, da die kaiserliche Schiffsflotte von einer unbekannten Kraft im Meer zerstört wurde. Gerüchte besagen, dass ein Seeungeheuer dafür verantwortlich ist und nachts Jagd auf die Bewohner macht. Das Herrscherpaar Bei Wu Zetian (Carina Lau) und Gaozong (Sheng Chien) beauftragen den Hauptermittler Yuchi Zhenjin (Feng Shaofeng), den Fall innerhalb von zehn Tagen zu lösen, sonst wird er geköpft. Nach einem ersten unglücklichen Zusammentreffen zwischen Dee und Yuchi landet der junge Detective im Gefängnis, kann aber mithilfe des Gefängnisarztes Shatuo Zhong (Lin Genxing) fliehen und kommt allmählich dahinter, wer für die mysteriösen Morde verantwortlich ist...
Die Geschichte von "Der junge Detektiv Dee: Das Erwachen des Seedrachens", so der Originaltitel wörtlich übersetzt, ist durchgehend in Ordnung, mehr aber auch nicht. Es handelt sich dabei nicht etwa um eine Fortsetzung von "Detective Dee und das Geheimnis der Phantomflammen", sondern um ein Prequel, welches sich auf ein Mysterium vor dem Geheimnis der Phantomflammen bezieht. Wieder stand Tsui Hark in der Regie und wieder ist es ein ganz ordentlicher Fantasy-Wuxia-Mischmasch geworden mit abwechslungsreichen Kulissen und bunten Figuren.
Die Geschichte ist relativ verstrickt, allerdings so plump und simpel erzählt, das kaum Spannung aufkommt. Der Zuschauer muss seine grauen Zellen auch nicht wirklich anstrengen, um der Story zu folgen. Dafür entfaltet sie sich aber sehr schön, sodass die 133 Minuten ohne langatmige oder gar langweilige Momente vorbeiziehen.
Detective Dee ist dabei eine Art Sherlock Holmes aus Ostasien. Nichts entgeht seinen aufmerksamen Augen und er kann sich alles merken. Nebenbei ist er auch ein guter Kämpfer. Diese Auseinandersetzungen sind wie bei "Badges Of Fury" dem Wuxia-Genre zuzuordnen, auch wenn es bei "Detective Dee und der Fluch des Seeungeheuers" (wie auch schon im Vorgänger "Detective Dee und das Geheimnis der Phantomflammen") nie so albern wird wie in dem Streifen mit Jet Li. Die Kämpfer wirbeln durch die Lüfte, lassen sich problemlos von Decken hängen und treten große Gegenstände durch die Luft, als sei die Schwerkraft aufgehoben. Doch auch wenn das alles wunderbar choreographiert und abwechslungsreich präsentiert wird, gibt es hier den größten Kritikpunkt: die wirklich furchtbaren (computergenerierten) visuellen Effekte.
Dem gesamten Film sieht man an, dass er teuer war. Gleich zu Anfang gibt es eine tolle Szene mit gefühlt Abertausenden von Menschen, die Stadt Luoyang wirkt klug konstruiert und die Kostüme sind so prunkvoll, dass es bei Kaiserpaar schon fast wieder ins Lächerliche abdriftet. Doch sobald der Computer benutzt wurde, sieht man das extrem. Das nimmt zum Beispiel dem titelgebenden Seedrachen einiges an Monstrosität, auch wenn er wirklich - im positiven Sinne - scheußlich gestatltet ist. Dazu kommt, dass es den Film auch in einer 3D-Version gibt und viele Szenen im Film direkt auf 3D-Popouts ausgelegt sind, in denen man die Künstlichkeit der Bilder förmlich unter die Nase gerieben bekommt und der das normale Sehvergnügen etwas trübt.
Doch das Prequel zu "Detective Dee und das Geheimnis der Phantomflammen" weiß durch seine Geschichte und interessanten Figuren durchaus zu unterhalten. Hätten jetzt noch die Effekte gepasst, wäre der Film auch dank seiner fulminanten Fights ganz großes Kino geworden. Denn die Actionszenen und der restliche Quatsch stimmen versöhnlich. Und was Mark Chao am Ende zusammen mit diesem Pferd zustande bringt, sollte jedes Herz höher schlagen lassen. Angsichts all dieser kritkkpunkte bleibt bei "Detective Dee und der Fluch des Seeungeheuers" "lediglich" ein guter Film über, der den ersten Teil weder übertrumpft, noch schadet.
7/10
Von KOCH Films erschien der Film im limitierten Steelbook.
Quellen:
Inhaltsangabe: Koch Films
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