Donnerstag, 4. Februar 2021

Steiner: Das Eiserne Kreuz, 2. Teil - Breakthrough (1979)

https://www.imdb.com/title/tt0078320/

Der Russlandfeldzug ist gescheitert, die deutsche Armee befindet sich 1943 auf dem Rückzug. Dem unbequemen Feldwebel Steiner werden zwei Wochen Heimaturlaub gewährt, den er in Paris verbringt. Doch genau zu diesem zeitpunkt, beginnen die Alliierten mit der Stürmung auf den Strand in der Normandie. Steiner wird mit seiner Truppe an die Atlantikküste versetzt. Nebenbei wird Steiner noch in die Vorbereitungen auf das Hitlerattentat verwickelt. Mit dem Scheitern des Attentates auf den Führer stirbt auch die Hoffnung auf ein schnelles Kriegsende. Steiner kommt gerät zwischen die Fronten und trifft an der Atlantikküste auch noch auf seinen alten Widersacher: Hauptmann Stransky... 

Warum nach dem runden Ende von "Steiner: Das Eiserne Kreuz" ein zweiter Teil gemacht wurde, wissen wohl nur die Macher selbst. International wurde der deutsche Film als "Breaktrough" vertrieben, und das ist wenig verwunderlich, hat dieser Film doch nur sehr wenig mit dem Vorgänger aus dem Jahr 1977 zu tun und wirkt eher so, als hätte man ein bereits bestehendes Drehbuch mit den entsprechenden Rollennamen aus dem Original angepasst, um so was wie eine Verbindung vorzugaukeln. So kommt es, dass die totgeglaubten Erzfeinde Feldwebel Steiner (einst James Coburn, nun Richard Burton) und Major Stransky (damals Maximilian Schell, nun Helmut Griem) sich plötzlich doch bester Gesundheit erfreuen, obwohl sie sich im Finale des ersten Teils dort mit der Roten Armee konfrontiert sahen. Wie sie und auch Steiners einzig übergebliebenen Kameraden Krüger & Anselm (tatsächlich noch die selben Darsteller: Klaus Löwitsch und Dieter Schidor) es da raus geschafft haben, das können wohl auch die Macher dieses Films nicht erklären und lassen es dann auch lieber gleich. Das soll niemanden unnötig weiter beschäftigen, schließlich steht der D-Day vor der Tür und verhindert den Fronturlaub Steiners im besetzten Paris.

Von einer Front soll er zur zur nächsten, dabei hat er eigentlich doch die Schnauze gestrichen voll vom sinnlosen Abschlachten im Namen des Führers. Da kommt es ihm fast recht, dass ihn General Hofmann (Curd Jürgens) zum heimlichen Vermittlern mit den Amis (hauptsächlich vertreten durch Robert Mitchum, Rod Steiger und Michael Parks) machen will. Denn Hofmann gehört zu den Stauffenberg-Verschwören und voller Zuversicht, dass Hitler bald ausgeführt hat. Eine fatale Fehleinschätzung, die Steiner versehentlich zum Fallensteller für seine Verhandlungspartner werden lässt, was der linientreue Stransky gerne annimmt. Somit stehen sich die beiden Streithähne wieder gegenüber, obwohl sie offiziell derselben Seite angehören. Diesmal geht es aber nicht nur um das bloße Überleben von Steiner und seinen Jungs, der Preis scheint viel höher - oder zumindest ehrenhafter. Es geht um das Leben von französischen Zivilisten, amerikanischen Soldaten und generell mal das Richtige zu tun, wenn man schon ein Nazi ist.

Dieses nachgeschobene Anhängsel vom ehemaligen Western-Fachmann Andrew V. McLaglen, der später mit TV-Produktionen und ramschigen Kriegsfilmen wie diesem in der Versenkung verschwand, hat lange fast nichts zu bieten. Bis auf eine erstaunlich prominente Besetzung, deren Zugpferde sich aber damals schon den Seniorenteller bestellen durften und bis auf den fast bemitleidenswerten (da eindeutig zu alt für diesen Scheiß) Richard Burton alle eine recht ruhige Kugel schieben dürfen. Curd Jürgens & Rod Steiger wohnen hinterm Schreibtisch und Robert Mitchum geht das sichtlich gemächlich an, wirkt manchmal gar narkotisch tiefenentspannt, während das arme Großväterchen Burton in voller Montur im Dauereinsatz ist. Sonderlich viel los ist da trotzdem nicht. Erst der etwas actionlastigere Belagerungszustand im Finale bringt etwas Schwung in die Handlung. Da fliegt schon mal ordentlich was in die Luft und Robert Mitchum muss sich doch beinah bewegen. Ganz ohne Double, alle Achtung! Und sonst? Wenig. Ganz wenig. Weil die Inszenierung auf mittelprächtigem B-Movie-Niveau zumindest am Ende als ganz solide anzusehen ist und sich den vielen bekannten Gesichter wenigstens ihre Präsenz nicht richtig nehmen lassen, ist dieses überflüssige und total absurde Hauruck-Sequel so erträglich wie belanglos.

5/10

Von FILMJUWELEN kommt der Film auf Blu-ray mit dem ersten Teil im limitierten Mediabook:


Quellen
Inhaltsangabe: Constantin Film
Textauszüge: moviebreak

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