Der Kommandant Stan (Koen De Bouw) und die Anhänger seiner Widerstandsgruppe erhalten während des Zweiten Weltkrieges einen ungewöhnlichen Auftrag: Mit ihrem als Geisel gehaltenen deutschen U-Boot-Kommandanten sollen sie ein gestohlenes U-Boot der Nationalsozialisten, das mit Uran gefüllt ist, aus dem Kongo in die Vereinigten Staaten bringen. Doch dafür muss die illustre Truppe Hitlers Armee überlisten und deutschen Zerstörern ausweichen, denn die haben nur ein Ziel: Das U-Boot vernichten und für immer auf den Grund des Ozeans befördern...
Sven Huybrechts Spielfilmdebüt ist eine trashige Selbstmordmission im Zweiten Weltkrieg und eine ziemlich irre Mischung aus "Inglourious Basterds" und "Das Boot" auf Belgisch. Hier wird ziemlich wild mit Nazi-Exploitation, Abenteuerfilm und der klaustrophobischen Enge von U-Boot-Filmen gespielt und dabei so manche B-Action-Nummer abgebrannt, um das alles mit jugendlicher Ultra-Macho-Haltung und selbst-aufopferndes Melodram in den Tiefen des Meeres zu garnieren. Nicht nur aus historischer Sicht ist das alles ebenso unsinnig wie amüsant, denn die wahre geschichte des deutschen U-Bootes U 235 ist reichlich unspektakulär. Das alles ist sehr hochwertig gefilmt und wartet sogar mit ein paar guten Effekten auf. Sogar ein paar derbe Gewaltspitzen blitzen ab und zu auf. Wenn man die historischen Fakten ausblenden und sich auf diesen wilden Ritt einlassen kann, dann macht "Torpedo" sogar stellenweise richtig Laune, vor allem weil das Gehirn für ca. 100 Minuten auf Tauchstation gehen kann, um sich an genau den filmischen Klischees aus der Kriegszeit zu verschlucken, die wir eigentlich seit den sechziger Jahren hinter uns gelassen haben. Offensichtliche Film- und Anschlussfehler akzeptiert man am besten ohne Fragen zu stellen. Aber die Liebe der Macher zum Gene-Kino kann man tatsächlich nicht verleugnen.
6/10
Quellen:
Inhaltsangabe: EuroVideo
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