https://www.imdb.com/title/tt10510654/Korea, 1920: Japan hat das Land besetzt und übt seine Macht mit aller
Härte aus. Der koreanische Truppenführer Lee Jang-ha (Jun-yeol Ryu) wird
mit einer heiklen Mission beauftragt, um die gegnerische Armee
aufzuhalten. Gemeinsam mit seinen Männern der Unabhängigkeitsarmee soll
er die Japaner in eine tödliche Falle locken. Während der Vorbereitung
begegnet Lee Jang-ha seinem ehemaligen Mentor Hwang Hae-chul (Hae-jin
Yoo), der sich den jungen Soldaten anschließt. Ein erster Sieg ist
schnell errungen, doch Lee Jang-ha muss in der rauen Landschaft
erkennen, dass sein Plan nur ein minimaler Erfolg gegen Japan ist. Trotz
seiner Zweifel und dem Wissen, dass nicht alle Soldaten die Schlacht
überleben werden, stellt er sich dem unausweichlichen Krieg, der am
Horizont bereits lauert...
Es gibt Filme, deren Inhaltsbeschreibung so großes Interesse wecken kann und ihr Versprechn dann auch einlösen, doch es gibt eben auch jene Filme mit großartigen Absichten und ehrenwerten Zielen, die aber dann wieder so schlecht gemacht sind, dass der Zuschauer am Ende noch ein schlechtes Gewissen hat, weil er sie hasst. "The Battle: Roar To Victory", ein Film über einen der glorreichsten Momente in der Geschichte Koreas im Kampf um die Unabhängigkeit von Japan, sollte eigentlich Nationalstolz und ein Gefühl des Sieges auslösen, doch stattdessen wird dieses Gefühl durch eine Reihe von fragwürdigen Regieentscheidungen verzögert. Der Film spielt in der Mandschurei, wo die japanischen Streitkräfte Jagd auf eine Handvoll koreanischer Befreiungskämpfer machen. Während sie Zivilisten verhören und abschlachten, taucht eine Miliz unter der Führung des jungen Anführers Jang-ha (Ryu Jun-yeol), des schwertschwingenden Hae-cheol (Yoo Hae-jin) und des Scharfschützen Byeong-gu (Jo Woo-jin) auf, um den Tag zu retten. Ihre Mühen sind noch lange nicht vorbei, denn sie müssen die überwältigende Anzahl japanischer Soldaten in ein Tal in der Nähe von Fengwudong locken, wo sie ein letztes Mal Stellung beziehen, um einen lang ersehnten Sieg für ihre verlorene Nation zu erringen.
Auf dem Papier klingt das fantastisch. Ryu, Yoo und Jo sind allesamt sehr gute Schauspieler, und die reale Geschichte hinter der
Schlacht von Fengwudong ist eine inspirierende Geschichte. Die Grausamkeit des
japanischen Militärs während des Krieges ist gut dokumentiert, und es
sollte den Zuschauer mit einem großen Gefühl des Stolzes und Katharsis erfüllen, einen der frühesten großen militärischen Siege
Koreas auf der Leinwand zu sehen. Das einzige Problem ist, dass der Film das
nicht tut.
Regisseur Won Sin-yeon, ein ehemaliger Stuntregisseur, erweckt den Eindruck, als hätte er das Filmemachen aus einem Lehrbuch gelernt,
nicht aus erster Hand. Er trifft Entscheidungen, die in der Theorie
solide klingen, aber in Bezug auf das Ergebnis kläglich scheitern.
Zuallererst die Charaktere. Das Trio sieht gut aus, jeder mit
ausgeprägten Eigenschaften, aber sie sind schrecklich geschrieben. Ihre
Charaktereigenschaften werden stumpf dargestellt. Der Zuschauer soll mit
dem Hauptdarsteller Jang-ha mitfiebern, aber eine kitschige Backstory,
die in einer Rückblende erzählt wird, reicht dazu beileibe nicht aus. Yoo ist ein
Schauspieler, dessen großartige emotionale Bandbreite ihn von
unglaublich zu unglaublich kitschig springen lassen kann. Hier scheint
der Schauspieler-Veteran verloren, weil er viel zu sehr versucht, den
schlecht ausgearbeiteten Handlungsbogen seiner Figur zu tragen. Was
eigentlich herzliche Momente sein sollten, kommt als offensichtlich und
klischeehaft rüber. Jo und Ryu sind einfach... da. Sie haben beide das
schauspielerische Talent und machen einen passablen Job. Aber ihre
jeweiligen Charaktere hinterlassen keinen großen Eindruck. Sie sind
tolle Schauspieler, aber nicht gut genug, um einen so schlechten Film
unbeschadet zu überstehen. Noch schlimmer sind die Bösewichte. Wie
bereits erwähnt, handelt es sich um Soldaten, die Gräueltaten begangen
haben, und man hätte sie gerne gehasst, aber sie sind wie
Comic-Bösewichte geschrieben. Einer soll psychotisch und unheimlich
sein, der andere einfach nur ein Idiot. Keiner von ihnen ist
beeindruckend oder bedrohlich, was bedeutet, dass es keine Emotionen
hervorruft, wenn man sieht, wie sie besiegt werden. Das hinterlässt ein seltsames Gefühl. Trotzdem ist der Film auch weit davon entfernt, schlecht zu sein. Er ist nur auch nicht wirklich gut.
Der Regisseur versucht, einen sozialen Kommentar über Trostfrauen, die Missachtung von Menschenrechten in Kriegszeiten, die Tatsache, das Vertrauen und menschliche Emotionen Grenzen überschreiten, und andere Themen, die wirklich einschneidend sein könnten, in den Film hineinzuquetschen. Aber all diese Botschaften fühlen sich unnatürlich an und münden in einer unerträglichen Predigt. Das ist das größte Problem mit diesem Film. Er hat großartige Absichten, was bedeutungsvolle oder zum Nachdenken anregende Momente sein könnten, aber sie sind alle nur semi-gut ausgeführt. Es gibt eine Szene, in der sich koreanische Unabhängigkeitskämpfer am Feuer unterhalten und dabei in ihren eigenen Dialekten sprechen. Wenn es richtig gemacht worden wäre, hätte es eine großartige, ergreifende Szene werden können, aber stattdessen endet es als offensichtliche und belehrende Szene. "Niemand weiß genau, wie viele von uns da draußen sind, denn jeder könnte ein Unabhängigkeitskämpfer werden", ist eine weitere großartige Zeile, die besser hätte rübergebracht werden können. Auch das Ende war nicht annähernd so kathartisch, wie es hätte sein können, mit einem weiteren "Was ... ?"-Moment in dem, was eigentlich Comic Relief sein soll. Und es zieht sich einfach zu sehr in die Länge. Man kann genausowenig tausend Abschiede wie in der
"Herr der Ringe"-Trilogie zeigen, wenn die vorangegangene Geschichte das nicht verdient hat. Zwiespältig, mit "gerade noch so" Hang zum wohlwollendem Mittelmaß.
6/10
Von SPLENDID erschien der Film im auf 2.000 Stück limitierten und
nummerierten Mediabook, welches zudem noch den Film "The Suspect" enthält.
Quellen:
Inhaltsangabe: Splendid
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