Freitag, 20. November 2020

Ator l'invincibile - Ator: The Fighting Eagle - Ator: Herr des Feuers (1982)

https://www.imdb.com/title/tt0085183/

Der böse Spinnenkult beherrscht das wilde Land und sein Hohepriester unterdrückt samt seiner Kriegertruppen die Bevölkerung, doch eine Prophezeiung besagt, daß ein Kind mit dem "Zeichen des Thoran" den Tyrannen stürzen wird. Als das Kind mit Namen Ator geboren wird, läßt der Priester zwar das komplette Dorf niedermetzeln, der Krieger Griba (Edmund Purdom) bringt das Baby in Sicherheit und verbirgt sein Mal, bis aus Ator ein schmucker, muskulöser Recke geworden ist.
Doch auch seine Stiefeltern fallen wieder dem Spinnenkult zum Opfer, seine geliebte Sunya wird entführt, worauf Griba Ator seine Herkunft erklärt und ihn zum Kämpfer ausbildet. Mit Schwert und Schild gerüstet, macht der Recke sich auf zum Rachefeldzug. An der Seite der Amazone Roon (Sabrina Siani) übersteht er Begegnungen mit untoten Kriegern und Schattenkämpfern, erobert dann den Schild von Mordor und macht sich dann daran, es den Spinnenkultierern richtig zu besorgen ...

"Ator: Herr des Feuers" ist einer der ersten Versuche, mit extrem geringem finanziellen und filmtechnischen Aufwand das generelle Konzept von "Conan der Barbar" zu kopieren. Allerdings ist das Ergebnis selbst objektiv betrachtet peinlich, da die Billigkeit des Films allgegenwärtig und augenfällig ist. So wurde auf Kulissen weitgehend verzichtet; bevorzugte Drehorte waren normale italienische Wälder und einige teilweise grasbewachsene Ruinen der römischen Antike (der Tempel der Spinne etwa ist sofort als antikes Theater zu erkennen und wirkt keinesfalls imposant). Dakkars gefürchtete Schwarze Ritter haben nie eine größere Truppenstärke als 14 Mann. Die "Große Spinne" wurde nur in Teilen gebaut, so dass von ihr nie mehr zu sehen ist als die planlos nach allen Seiten wedelnden haarigen Beine sowie ein Teil des Körpers, der jedoch keine Ähnlichkeit mit einer Spinne hat, sondern schlicht wie ein gewölbter schwarzer Teppichboden wirkt. Der extrem dünne Plot hangelt sich im Grunde nur von Ereignis zu Ereignis und als wäre das nicht genug lässt einen der Kampf Ators gegen einen Schatten derart sprachlos zurück, weil dies tricktechnisch auf eine solch unbekümmert-dreiste Art gelöst wurde, dass man sich nicht wundert, dass der Film bis zum heutigen Tag einen besonderen Stellenwert in den Herzen der Italo-Fans hat. 

Die Dialoge sind oft unfreiwillig komisch, wie folgender Auzug beweist: Ator: "Warum können wir nicht Mann und Frau sein?" - Sunya: "Du bist mein Bruder, Ator!" - Ator: "Ich werde mit Vater drüber sprechen." Äh. Ja. 

Die Darsteller sind durch die Bank weg schlecht, angeführt vom Hauptdarsteller Miles O'Keefe, der mit seinem Silberblick und seinem nicht vorhandenem Talent alle Negativ-Rekorde sprengt. Regisseur Joe D’Amato gab für das italienische Fanzine "Nocturno" folgende Beschreibung seiner Zusammenarbeit mit Miles O’Keeffe: "Als Darsteller war er schon hundsmiserabel, ein schöner athletischer Körperbau, das stelle ich nicht in Zweifel, aber was den Vortrag betraf, hätte er Beruf wechseln müssen. Bei Gott, ein Goldjunge unter vielen Aspekten, aber nicht einmal ungezwungen in den Actionszenen, wo er viel von Waffenmeister Franco Ukmar unterstützt wurde, der eine unglaubliche Arbeit an ihm getan hat. Im Übrigen war er durch seinen Hintergrund als Bodybuilder sehr ungelenk und kam wie ein Gelähmter daher." Zudem stellt sich die Frage, wie der Verleiher auf den deutschen Titel "Herr des Feuers" gekommen ist, kommt doch der Protagonist im ganzen Film nicht einmal in die Nähe eines selbigen. Im Ganzen hat "Ator: Herr des Feuers" unter Cineasten den Ruf, Zeugnis völliger filmischer Inkompetenz aller Beteiligten zu sein. Doch gerade weil dieser Film auf allen Ebenen misslungen ist, hat er unter Filmkennern einen hohen Bekanntheitsgrad erreicht.

3/10

Quellen
Inhaltsangabe: Studio Hamburg Enterprises
Textauszüge: Wikipedia

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