Sonntag, 1. November 2020

We Are What We Are (2013)

https://www.imdb.com/title/tt2309021/

Die Parkers scheinen eine ganz normale Familie zu sein, die stets unter sich bleiben und nicht viel mit ihren Nachbarn oder sonstigen Menschen zu tun haben. Hinter verschlossenen Türen herrscht ein strenges Regiment unter dem patriarchischen Vater Frank (Bill Sage), der seine Familie vollkommen unter Kontrolle hat und um jeden Preis das Vermächtnis seiner Ahnen am Leben erhalten will. Als ein heftiger Regensturm über das Land hereinbricht, beauftragt Frank seine beiden Töchter Iris (Ambyr Childers) und Rose (Julia Garner) mit ungewöhnlichen Aufgaben, die weit über die in einem normalen Haushalt und bei einer typischen Familie anfallenden Arbeiten hinausgehen. Der Sturm scheint kein Ende zu nehmen und so langsam kommen die lokalen Behörden dem schrecklichen Geheimnis der zwielichtigen Familie und ihren Ahnen immer näher...

In erster Linie problemantisch ist, dass das Remake das spanischen "Wir sind was wir sind" / "Somos Lo Que Hay" als Horrorfilm ausgezeichnet ist und damit ein Publikum anlockt, deren Erwartungen bei diesem Film ganz und gar nicht erfüllt werden. Denn wer sich auf Kannibalen-Horror freut, wird zwangsläufig enttäuscht. Viel mehr liefert Regisseur Jim Mickle hier ein Drama ab, welches aufzeigt wie unsinnig (besonders religiös motivierte) Traditionen sein können und wozu diese führen können, wenn man sie nicht hinterfragt. Im gezeigten Fall stehen sich der Vater - Verfechter der alten Familientradition - und seine heranwachsenden Töchter gegenüber. Diese begreifen langsam, wie barbarisch ihr düsteres Geheimnis ist. Doch ihre zaghaften Versuche der Auflehnung werden vom Patriarchen immer im Keim erstickt. Aussagen wie "Wir werden nie sein wie die anderen." oder gar die schamlose Lüge "Wenn wir es nicht tun, werden wir alle sterben.", blocken jegliche Auseinandersetzung ab. Doch das bisher immer gut gehütete Geheimnis wird eines Tages buchstäblich an die Oberfläche gespült. Nach Knochenfunden werden Ermittlungen aufgenommen, und schon bald steht die Familie Parker mit dem Rücken an der Wand. "We Are What We Are" behandelt sein Thema sensibel, ist optisch passend in Szene gesetzt und präsentiert einen ordentlichen Cast. Trotzdem wirkt der Film streckenweise etwas zäh und offenbart dramaturgisch noch Luft nach oben. Was bleibt, ist e passables Drama mit einer überzeugenden Kernaussage, die leider ziemlich realitätsnah ist.

6,5/10

Quellen
Inhaltsangabe: Koch Films

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