Sonntag, 29. November 2020

Asylum: Twisted Horror and Fantasy Tales - Asylum (2020)

https://www.imdb.com/title/tt11708140/

Brandon bereitet sich auf seine letzte Stand-up-Comedy-Show vor. Er erzählt Geschichten und Witze, die das Publikum immer mehr anheizen. Doch dann bemerkt Brandon, dass diese Geschichten stark mit seiner Vergangenheit in Verbindung stehen. Viel stärker, als er sich vorzustellen vermag. Und so kommt es, dass dieser Abend zunehmend kuriose Züge annimmt mit Storys, die von brutal-witzig bis abgespaced-unglaublich reichen. Ein Potpourri der Absurditäten, das es so noch nie zu sehen gab...  

Anthologie-Horrorfilme sind in der Regel thematisch konzipiert oder dienen gelegentlich als Schaukästen für bereits existierende Kurzfilme. "Asylum" ist beides. Hier werden Minifilme aus aller Welt in einem Rahmengerät zusammengestellt, das nicht vollständig funktioniert, obwohl einige Segmente einen Blick wert sind. Die argentinischen Produzenten Nicolás Onetti und Michael Kraetzer konzipierten und überwachten das Gefährt, der von Brandon (Raymond Lee) vorgestellt wird, einem entschlossenen und desillusionierten Clown, der eine Standup-Comedy-Nummer über sein mieses Leben aufführt. Das Gimmick ist, dass Brandon nach jedem Segment in einem Make-up wieder auftaucht, das von der gerade abgeschlossenen Geschichte inspiriert ist, und dass alles am Ende auf eine Weise zusammenhängt, die der Titel des Films andeutet. Einiges davon ist durchaus amüsant, doch die Übergänge sind mitunter etwas verwirrend und die Auflösung unterfordert. Es hilft nicht, dass das letzte Segment, Hendryk Witscherkowskys "The Last Show", die ganze Chose tragen soll, bevor die Credits anlaufen. Während "Asylum" thematisch den Kreis schließt und einen blutigen Karnevalsrausch durch böse Clowns darstellt, ist es eher eine Situation als eine Geschichte und bietet nicht viel dramatische Befriedigung.

Das Lineup von "Asylum" beginnt jedoch gut mit Damien LeVecks "The Cleansing Hour", dem Namen einer äußerst beliebten Streaming-Serie, in der Pater Lance (Sam Jaeger) gefälschte Exorzismen für ein weltweites Publikum aufführt. Obwohl die zentrale Wendung genau das ist, was man sich vorstellt, wird sie mit viel Liebe zum Detail gesteuert und mit einer bösen Pointe abgeschlossen. Als nächstes kommt Kheireddine El-Helous "Drudge", in dem eine junge Frau (Jessica Mann) von einem maskierten Mörder mit einer Mehrzweck-Industriewaffe terrorisiert wird. Dies fühlt sich eher wie eine Zwischensequenz aus einem Feature als wie ein in sich geschlossener Kurzfilm an und ist daher ziemlich sinnlos. Gleiches gilt für Adam O'Briens späteres "Blutbad", das nichts weiter als eine Literalisierung seines Titels ist. Diese beiden Beiträge streben kaum mehr als einen Schockwert an; Die besseren Folgen von "Asylum" zielen auch auf das Herz ab. Mat Johns '"Ein Vatertag" ist eine ebenso grausame, aber überraschend bewegende kleine Geschichte von elterlicher Liebe, die über den Tod hinausgeht. Garth Maunders und Hazel Gibson vermitteln echte Emotionen ohne Dialog und hinter Ghul-Make-up. Noch besser ist "The Death, Dad and Son" von Denis Walgenwitz & Vincent Paronnaud. Das französische Duo verbindet in dieser eindrucksvollen animierten Fabel über ein Sensenmannskind, das stattdessen ein Engel sein möchte, dessen Versuche, Gutes zu tun, immer wieder nach hinten losgehen, ein ehrliches Gefühl mit großartigem schwarzen Humor.

Albert Pintó und Caye Casas '"RIP" erntet dunkles Lachen, da der gerade verstorbene Juan (Josep Maria Riera) nicht tot bleiben wil, was den Wunsch seiner Frau Marisa (Itziar Castro) und Mutter (Carme Sansa) vereitelt, die perfekte Beerdigung abzuhalten. Aufgrund der Morbidität von "RIP" wird "Asylum" dann mit einem weiteren spanischsprachigen Eintrag, Alejandro Damianis "M.A.M.O.N." aufgelockert. An der Grenze zwischen den USA und Mexiko, einen riesigen Mecha-Trump und ein heldenhaftes Huhn spielt dieses Skurrilität. und sie ist vorbei, bevor man seinen Unterkiefer vom Boden aufsammeln konnte. Und der genau entgegengesetzte Ton wird von Andrew Desmonds "Entity" getroffen, der einen großen Haken hat - eine Astronautin (Alias ​​Hilsum) bleibt nach der Explosion ihrer Station im Weltraum gestrandet - der beitrag bietet coole Bilder und eine fesselnde, bedrohliche Stimmung, obwohl es zu keinem schlüssiges Ende kommt.

Wenn die Summe der Teile größer sind als das Ganze, kann ein ausreichend hoher Prozentsatz dieser Teile in die Gewinnspalte für Horror-Anthologien aufgenommen werden. Es handelt sich im Wesentlichen um ein Festival-Kurzprogramm, das man zu Hause genießen kann - und die Tatsache, dass Festivals aktuell sehr rar gesät sind, macht es besonders lohnenswert.

6,5/10

"Pierrot Le Fou UNCUT #22", so lautet der Editionsname des limitierten Mediabooks, welches den Film in der ungeschnittenen Fassung enthält:

Quellen
Inhaltsangabe: Pierrot Le Fou

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