So hat sich Becky (Lulu Wilson) das nicht vorgestellt: Die Mutter der 13-Jährigen ist erst vor einem Jahr an Krebs gestorben, und schon verkündet ihr Vater Jeff (Joel McHale), dass er wieder eine neue Freundin hat und sie auch noch heiraten will! Doch damit nicht genug: Was als gemeinsames Vater-Tochter-Wochenende in das Ferienhaus der Familie angekündigt war, stellt sich nun als Hinterhalt heraus, schließlich hat Jeff seine Neue Kayla (Amanda Brugel) und ihren Sohn Ty (Isaiah Rockcliffe) ebenfalls zum Ausflug eingeladen, ohne Becky in seine Pläne einzuweihen. Aber diese Sorgen sollen bald in Vergessenheit geraten, schließlich taucht der aus dem Knast ausgebrochene Neonazi Dominick (Kevin James) auf. Zusammen mit seinem brutalen Gefolge ist er auf der Suche nach einem Schlüssel, der im Keller des Hauses versteckt ist. Während Jeff, Kayla und Ty nun seine Geiseln sind, konnte sich Becky im Wald verstecken und bereitet sich darauf vor, die Nazi-Rüpel mit ihren eigenen Waffen zu schlagen...
Man mag es kaum für möglich halten, doch die krasse "Mutation" der humoristischen Allzweck-Waffe für kommerziell erfolgreiche Komödien zu einer gnadenlosen, knallharten Figur ist Kevin James in "Becky" toll gelungen - nicht nur optisch. Der knuddelige IPS-Fahrer fährt in der Erwachsenen-Version von "Kevin allein zu Haus" die Schiene des Skinhead/Haupt-Peinigers - und legt dabei einen echt guten Auftritt hin. Doch das nützt nichts; er wird von Lulu Wilson gnadenlos an die Wand gespielt. Sie als titelgebende "Becky" ist zwar eher das pubertierende Kind, welches anfangs so sehr aufmüpfig, nervig und undankbar erscheint, dass man ihr insgeheim wünscht, sie möge sich doch bitte im Wald verlaufen, doch später eine absolut taffe Braut, der man nicht allein im Dunkeln begegnen möchte. Was hier an Brutalität abgefackelt wird ist wirklich beachtlich - und die Freigabe ab 18 mehr als gerechtfertigt.Die Umsetzung, die hier und da bezüglich der Logik Bedenken
auslöst, bleibt im Grunde dennoch interessant und die Story, die insgesamt dann doch zu vorhersehbar bleibt und nach Schema F konstruiert ist, wird
immerhin unterhaltend erzählt, ist mit der Laufzeit von knapp 93 Minuten auch nicht zu lang oder zu kurz und sorgt so für anspruchslose Kurzweil. Dieser Home-Invasion-Thriller macht Laune, man sollte aber immer im Hinterkopf behalten, auf welches Zielpublikum er abzielt.
7/10
Quellen:
Inhaltsangabe: Splendid
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