Die amerikanischen Studenten David (David Naughton) und Jack (Griffin Dunne) machen einen Road Trip durch Europa. Ihre Reise führt sie auch in den kleinen Ort East Procter, der im nordenglischen Hochmoor gelegen ist und dessen Bewohner offensichtlich ein Geheimnis hüten … Als die Jungen sich bei Vollmond verlaufen, werden sie von einem waschechten Werwolf angefallen – Jack stirbt bei der Attacke, während David leicht verletzt von den Dorfbewohnern gerettet werden kann und in ein Londoner Krankenhaus gebracht wird. In seinen Träumen rät ihm der verstorbene Jack, David solle sich selbst töten, da er nun auch ein Werwolf sei – als er später davon berichtet, will niemand dem Jungen glauben, nicht einmal Krankenschwester Alex (Jenny Agutter), in die sich David Hals über Kopf verliebt hat. Als jedoch beim nächsten Vollmond sechs Menschen in der Londoner Innenstadt getötet werden und David am nächsten Tag nackt im Wolfsgehege des Zoos aufwacht, ist nicht nur er selbst, sondern auch sein Arzt Dr. Hirsch (John Woodvine) beunruhigt...
Der Horrrofilmklassiker "American Werewolf" schafft es leider nur sehr selten auf die Listen der ganz großen Horrorfilm-Klassiker. Das ist verwunderlich, denn "American Werewolf" unter der Regie von John Landis ist eine wundervoll unterhaltsame Mischung aus Horrorfilm, Drama und Komödie, die mit ausgezeichneten Effekten und einem tollen Soundtrack (u.a. Cleardance Clearwater Revivals "Bad Moon Rising") aufwartet. Es ist allerdings genau diese Mixtur, welche diesen Film ausmacht. Die einzelnen Zutaten ergeben ein völlig homogenes Ganzes, erzeugen einen sehr charmanten Genrebeitrag, der sichtlich mit sehr viel Liebe inszeniert wurde.
Dabei greift "American Werewolf" größtenteils nur altbekanntes auf, modifiziert diese klassischen Elemente aber so respektvoll, dass der Sprung in die Moderne ganz vorzüglich gelingt. Es wirkt einfach alles sehr sehr sympathisch, der Film ist durchzogen von einem grinsendem Augenzwinkern und oft auch zartem Spott. Diesen bekommen aber der Werwolf-Kult, das moderne Leben und der Mensch an sich in gleichen Teilen ab. Es ist ein böser durchaus böser Humor der "An American Werewolf in London" durchtränkt, er ist aber gleichzeitig immer wohlwollend. John Landis wusste wohl auch, dass sich der Werwolf wenig dazu eignet, so wirklich Angst und Schrecken zu verbreiten. Dieses "Was wäre wenn das echt passieren würde", was ja vielen Horrorfilmen ja erst ihren besonderen Reiz gibt, will hier einfach nicht greifen und so ist es nur zu begrüßen, dass sich Landis hauptsächlich auf seine kleine Geschichte verlässt, seine liebevollen Charaktere, seinen leisen Witz und diesen mit ein paar schönen (und teilweise doch recht blutigen) Effekten anreichert. Für diese ausgezeichneten Spezialeffekte heimste Rick Baker eine Oscarnominierung ein, sallein die Verwandlungsszene ist definitiv ein Highlight. "An American Werewolf in London" ist ein Erwachsenenversion eines Grimmschen Märchens eben näher, als einem "Dawn Of The Dead" oder "The Texas Chainsaw Massacre", funktioniert aber gerade deshalb so gut.So bleibt "American Werewolf", obwohl sein Finale etwas anderes sagt, als blutiger Feel-Good-Movie in Erinnerung. Gleichermaßen charmant und intelligent, spürt man dem Film in jeder Sekunde den Enthusiasmus und die Hingabe an, die die Macher in diesem Film steckten. Vorallem schien man zu wissen wo die Grenzen sind, was man nicht oder nur ungenügend bewerkstelligen kann...und genau dort wurde mit einer riesigen Phantasie und handwerklichen Geschick gezaubert. Das Resultat ist einer der zugänglichsten Horrorfilme die es gibt und definitv einer der Top-10 Werwolf-Filme.
8/10
Von TURBINE Medien kommt der Film als Erstauflage in der auf 1313 Stück limitierten
"Ultimate Edition mit massig Bonusmaterial, Soundtrack und weltweit erstmalig auf Ultra-HD Blu-ray.
Quellen:
Inhaltsangabe: Universal Pictures / Turbine
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