Donnerstag, 29. Oktober 2020

Come To Daddy (2019)

https://www.imdb.com/title/tt8816194/

Norval Greenwood (Elijah Wood) hat ein schwieriges Leben. Derzeit lebt der junge Mann mit seiner Mutter zusammen, doch dann reißt ihn ein Brief seines entfremdeten Vaters Gordon (Stephen McHattie) aus dem gewohnten Umfeld. Dreißig Jahre lang hat er ihn nicht gesehen und nun liegt ihm eine Einladung des Papas vor: Norval soll ihn besuchen kommen. Tatsächlich macht sich der Sohn, der seine Alkoholkrankheit gerade erst in den Griff bekommen hat, mit dem Bus auf den Weg. Doch in der abgelegenen Hütte seines Vaters angekommen, wird er von dem alten Mann nicht erkannt. Irgendetwas scheint hier nicht zu stimmen. Dabei trat Norval seine Reise in der Hoffnung an, seinem Vater wieder näherzukommen. Der Sohn versucht ihn zu beeindrucken – und ein albtraumhaftes Machtspiel nimmt seinen Lauf...

Für den neuseeländischen Regisseur Ant Timpson ist "Come To Daddy" der Debütfilm, doch war er bereits als Produzent bei Filmen wie "Housebound", "Deathgasm", "Turbo Kid" oder "The Greasy Strangler" beteiligt. Eine gewisse Affinaität zum Horrorfilmgenre lässt sich also kaum abstreiten und in diese Richtung schlägt auch sein Erstlingswerk aus. Und der Ausschlag ist heftig. "Come To Daddy" ist ein ziemlich wilder Ritt und bietet dem zuschauer eine schräge wie bizarre, durch diverse Stimmungen und Tonalitäten laufende Reise, die sich nie so recht einordnen lassen will. "Come To Daddy" duchlebt so viele Wendungen und Twists, dass er kaum berechen- und damit nur schwer vorhersehbar ist.

Das alles ist auf der narrativen Ebene zwar hochgradig konstruiert, aber zumindest bis auf leichte Längen im Mittelteil durchgängig unterhaltsam. Sicher, nicht jede Idee funktioniert, und nicht jeder Gag zündet, aber Timpson hält von Beginn an das Tempo hoch und liefert Wendung um Wendung, während er zugleich mit offensichtlichen Motiven der entsprechenden Genre spielt. Ein gut aufgelegter Elijah Wood und ein ebenso gut spieldener Stephen McHattie lassen den zuschauer durchgängig bei der Stange bleiben. Das und seine Story verleihen "Come To Daddy" lange eine angenehme s Interesse und eine wohlige Undurchschaubarkeit, die allerdings gegen Ende zu Gunsten deutlich konventionellerer Erzählstrukturen weichen muss und in einer vergleichsweise kraftlosen Auflösung mündet, wenn dem Drehbuch auf den letzten Metern dann leider doch die Luft und Ideen ausgehen. Das ist schade, denn im Finale wird so einiges an Potential liegen gelassen, doch den Namen Ant Timpson sollte man vielleicht im Hinterkopf behalten.

7/10

Quellen
Inhaltsangabe: Splendid

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