Montag, 5. Oktober 2020

타워 - Ta-weo - The Tower: Tödliches Inferno (2012)

https://www.imdb.com/title/tt2554270/

Am Heiligabend soll im Tower Sky, einem Luxus-Gebäudekomplex in Seoul, eine glanzvoll Weihnachten gefeiert werden. Den reichen Mietern und den vielen VIP-Gästen soll eine atemberaubende Feier geboten werden. Natürlich macht eine Party in dieser Größenordnung viel Arbeit und Gebäudemanager Dae-ho (Sang-kyung Kim) ist angespannt. Währenddessen freut sich der legendäre Feuerwehrmann Young-ki (Sul Kyung-gu) auf einen gemeinsamen Abend mit seiner Frau. Die Party scheint ihren Höhepunkt zu erreichen, als zwei Hubschrauber über Tower Sky schweben und künstlichen Schnee vom Himmel fallen lassen. Doch plötzlich stürzt einer der Hubschrauber in das Gebäude und verursacht eine Gasexplosion, die ganze Stockwerke zerstört. Während sich das Feuer rasendschnell ausbreitet, müssen Dae-ho und Young-ki schnell handeln, um die Gäste zu retten...

"Flammendes Inferno" aus Südkorea. Natürlich aufpoliert und zeitgemäß effektsicher. Hier liegt das Hauptaugenmerk ganz klar auf voyeuristischer Unterhaltung - und zwar pur, wie das bei Katastrophenfilmen üblich ist. Wer nach einem tieferen Sinn in der Story und vielschichtigen Charakteren sucht, der ist hier falsch. Man sollte sich auch nicht an diversen unlogischen Gegebenheiten - wie etwa Feuerwehrleuten, die ohne Schutzmasken mitten in das Flammenmeer rennen - und an klischeeüberladenen Figuren stören, ansonsten sollte man "The Tower" links liegen lassen. Alle anderen bekommen einen zeitgemäßen Katastrophenfilm geliefert, der auch mit seinen Darstellern keine Gefangenen macht und ein ums andere Mal die Männer der Feuerwehr über die Maßen heroisiert.

Die üblichen Verdächtigen würzen das Szenario mit Spannung von der Stange: die zurückgelassene Ehefrau mit weindendem Kleinkind, die Schwangere, die älteren Mitbürger, die sich natürlich opfern müssen. Leider kann Regisseur Ji-hoon Kim nicht auf den blödsinnigen und in situationsbedingt unangebrachten  Momenten auf den typischen asiatischen Humor verzichten, was den zuschauer ein ums andere Mal an der Glaubwürdigkeit des Szenarios zweifeln lässt.

Doch wer einen reinen alles zerstörenden glut-heißen "Katastrophenfilm sehen will, der ist bei "The Tower" genau richtig. Das ganze Werk ist optisch sehr ansprechend und kann mit einigen bombastischen Einstellungen aufwarten. Die Schauspieler sind solide. Nicht mehr und nicht wneiger. Hin und wieder kann aber auch die Darstellerriege in "The Tower" nicht auf heftigstes Overacting verzichten. Unterstrichen von einem sehr eingängigen Score, der nie etwas übertünchen muss, sich stattdessen auch im Hintergrund zu behaupten weiß.

Eine Laufzeit von zwei Stunden merkt man dem Film leider an, gerade in der zweiten, vergleichsweise weniger actionorientierten Hälfte schleichen sich so manche Längen ein. Dafür macht das Ende wieder einiges wett, gerade weil es nicht so unerträglich pathetisch hollywoodesque ist. Dass Qualitätskino auch aus Südkorea kommt, weiß mittlerweile ohnehin jeder. "The Tower" unterstreicht dieses Statement lediglich erneut. Mit "The Tower" bekommt man einen spektakulären Streifen, der sicherlich zu den besten Katastrophenfilmen der letzten Jahre gezählt werden muss.

7/10

Quellen
Inhaltsangabe: Splendid Film

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