https://www.imdb.com/title/tt2554270/
Am Heiligabend soll im Tower Sky, einem Luxus-Gebäudekomplex in Seoul,
eine glanzvoll Weihnachten gefeiert werden. Den reichen Mietern und den
vielen VIP-Gästen soll eine atemberaubende Feier geboten werden.
Natürlich macht eine Party in dieser Größenordnung viel Arbeit und
Gebäudemanager Dae-ho (Sang-kyung Kim) ist angespannt. Währenddessen
freut sich der legendäre Feuerwehrmann Young-ki (Sul Kyung-gu) auf einen
gemeinsamen Abend mit seiner Frau. Die Party scheint ihren Höhepunkt zu
erreichen, als zwei Hubschrauber über Tower Sky schweben und
künstlichen Schnee vom Himmel fallen lassen. Doch plötzlich stürzt einer
der Hubschrauber in das Gebäude und verursacht eine Gasexplosion, die
ganze Stockwerke zerstört. Während sich das Feuer rasendschnell
ausbreitet, müssen Dae-ho und Young-ki schnell handeln, um die Gäste zu
retten...
"Flammendes Inferno" aus Südkorea. Natürlich aufpoliert und zeitgemäß effektsicher. Hier liegt das Hauptaugenmerk ganz klar auf voyeuristischer Unterhaltung - und zwar pur, wie das bei Katastrophenfilmen üblich ist. Wer nach einem tieferen Sinn in der Story und
vielschichtigen Charakteren sucht, der ist hier falsch. Man sollte sich
auch nicht an diversen unlogischen Gegebenheiten - wie etwa
Feuerwehrleuten, die ohne Schutzmasken mitten in das Flammenmeer rennen -
und an klischeeüberladenen Figuren stören, ansonsten sollte man "The Tower" links liegen lassen. Alle anderen bekommen einen zeitgemäßen Katastrophenfilm geliefert, der auch mit seinen Darstellern keine Gefangenen macht und ein ums andere Mal die Männer der Feuerwehr über die Maßen heroisiert.
Die üblichen Verdächtigen würzen das Szenario mit Spannung von der
Stange: die zurückgelassene Ehefrau mit weindendem Kleinkind, die
Schwangere, die älteren Mitbürger, die sich natürlich opfern müssen.
Leider kann Regisseur Ji-hoon Kim nicht auf den blödsinnigen und in
situationsbedingt unangebrachten Momenten auf den typischen asiatischen
Humor verzichten, was den zuschauer ein ums andere Mal an der
Glaubwürdigkeit des Szenarios zweifeln lässt.
Doch wer einen reinen alles zerstörenden glut-heißen "Katastrophenfilm sehen will, der ist bei "The Tower" genau richtig. Das ganze Werk ist optisch sehr ansprechend und kann mit einigen bombastischen Einstellungen aufwarten.
Die Schauspieler sind solide. Nicht mehr und nicht wneiger. Hin und wieder kann aber auch die Darstellerriege in "The Tower" nicht auf heftigstes Overacting verzichten. Unterstrichen von einem sehr eingängigen Score, der nie etwas
übertünchen muss, sich stattdessen auch im Hintergrund zu behaupten
weiß.
Eine Laufzeit von zwei Stunden merkt man dem Film leider an, gerade
in der zweiten, vergleichsweise weniger actionorientierten Hälfte
schleichen sich so manche Längen ein. Dafür macht das Ende wieder
einiges wett, gerade weil es nicht so unerträglich pathetisch
hollywoodesque ist.
Dass Qualitätskino auch aus Südkorea kommt, weiß mittlerweile ohnehin
jeder. "The Tower" unterstreicht dieses Statement lediglich erneut. Mit "The Tower"
bekommt man einen spektakulären Streifen, der sicherlich zu den besten
Katastrophenfilmen der letzten Jahre gezählt werden muss.
7/10
Quellen:
Inhaltsangabe: Splendid Film
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