Keiner kennt die Tiefen der sieben Meere besser als Dokumentarfilmer Steve Zissou (Bill Murray), der mit seinem "Team Zissou" das Leben unter Wasser im U-Boot erforscht. Aber Steve hat schon bessere Zeiten erlebt und setzt nun alles auf eine Karte, um sich mit einer aufsehenerregenden und womöglich letzten Expedition einen Platz in der Geschichte zu sichern. Bei seiner letzten Expedition kam Steves Partner Esteban du Plantier (Seymour Cassel) ums Leben, weil ihn ein bis dahin unbekannter Jaguarhai angegriffen hat. Diesem seltsamen Geschöpf will Steve nun an den Kragen. Nachdem ihn seine Frau Eleanor (Anjelica Huston) verlassen hat, die Steves Erfolglosigkeit nicht mehr ertragen konnte, trommelt der Ozeanforscher eine bunte Truppe zusammen. Zu seinen Expeditionsteilnehmern gehören der verschrobene Deutsche Klaus Daimler (Willem Dafoe), der Sicherheitsexperte Pelé dos Santos (Seu Jorge), Anne-Marie Sakowitz (Robyn Cohen), Steves angeblicher Sohn Ned Plimpton (Owen Wilson) und die schwangere Journalistin Jane Winslett-Richardson (Cate Blanchett). Schon kurz nach der Abfahrt häufen sich die Probleme und Steves langjähriger Widersacher Alistair Hennessey (Jeff Goldblum) macht die Aufgabe auch nicht leichter...
Wes Andersons Filme sind speziell und nichts für jedermann. Auch in der Komödie "Die Tiefseetaucher" findet man Andersons feinen Humor und seine typische Handschrift wieder. Allein die kauzigen Charaktere und die vielen skurrilen, bunten und scheinbar unwirklichen Situtionen, gepaart mit Stop-Motion-Technik, die Anderson wie kein Zweiter heutzutage beherrscht, lassen den Zuschauer ein Szenario erleben, wie es eben nur Anderson kreieren kann.
Mit Bill Murray, Owen Wilson, Jeff Goldblum und Willem Dafoe prominent besetzt gelingt ihm ein Film, den man sehen muss, um ihn zu erfassen, allein eine Beschreibung reicht hier nicht aus. Denn "Die Tiefseetaucher" besticht durch die formale Umsetzung, die man zwar gut und gerne mit möglichst vielen Synonymen des Adjektivs 'skurril' beschreiben könnte, letztlich aber einfach von jedem Zuschauer individuell erfahren werden muss. "Die Tiefseetaucher" ist in der Basis eine abenteuerliche Familienreise mit Blickpunkt auf die Ozeane und ganz sicher erdacht als Hommage an den Untersee-Pionier Jacques-Yves Cousteau (die rote Wollmütze lässt grüßen). Darüber hinaus beschäftigt sich Anderson einmal mehr mit ungewöhnlichen Familien und behandelt in Form einer Vater-Sohn-Beziehung wohl das zentralste Motiv seines Schaffens. Gleichsam emotional effektiv und reflektiert widmet er Gefühlen wie Zugehörigkeit, Selbstzweifel und der Suche nach einem Platz in der Welt eindringliche Bilder. Letztlich sind es bei Wes Anderson eben immer die Gefühle, die überzeugen. Die Figuren mögen überdreht, die Welt in ihrer Möglichkeit beschränkt und die Handlung herzlich überzeichnet sein - die Emotionen bleiben immer echt, weil Anderson diese im Gegensatz zu vielen anderen Regisseuren angemessen ernst nimmt.7/10
Quellen:
Inhaltsangabe: Touchstone Pictures / Disney
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