Montag, 26. Oktober 2020

Fête de famille - Happy Birthday - Die Familienfeier (2019)

https://www.imdb.com/title/tt8080196/

Andréa (Catherine Deneuve) hat Geburtstag und freut sich auf die anstehende Familienfeier. Andréas Ehemann Jean (Alain Artur) ist damit beschäftigt, das Festessen vorzubereiten, die beiden Söhne sind gekommen: Romain (Vincent Macaigne), der seine neue Freundin mitgebracht hat und Vincent (Cédric Kahn) mit Frau und Kindern. Alles deutet auf ein fröhliches Fest hin. Die große Tafel vor dem Haus nimmt langsam Gestalt an, während die Enkelkinder ein Stück proben, das sie für Andréa aufführen wollen. Doch der dann einsetzende Platzregen soll nicht die einzige böse Überraschung bleiben! Denn plötzlich steht Andréas älteste Tochter Claire (Emmanuelle Bercot) auf der Matte, mit der niemand gerechnet hat. Sie ist vor drei Jahren in die USA ausgewandert und sorgt nun dafür, dass die sowieso brüchige Harmonie zwischen der Familie schnell passé ist. Andréa versucht alles, damit der Frieden zumindest oberflächlich gewahrt bleibt, aber das klappt einfach nicht…  

Eine völlig banale Situation, in die Regisseur Cédric Kahn seine Protagonisten schickt: Nämlich das Zusammentreffen einer Familie zum Geburtstag der Mutter. Was sich idyllisch und voller Harmonie in festlicher Stimmung anhört, kommt doch die gesamte Familie in fast allen Alterstrukturen zusammen an eine Tafel, artet bald in viele Kleinkriege aus, denn jede Figur hat ihr Päckchen zu tragen und auch zu jeder Situation etwas beizutragen. Intrigen, Geläster und nicht ganz ernst gemeinte Aussagen treffen einen hervorragenden Grundton, den jeder so oder so ähnlich schon einmal auf einer Feier im größeren Rahmen erlebt haben dürfte. Ganz bewusst werden hier aber Schuldzuweisungen zu oder zwischen den Personen vermieden, sodass sich der Zuschauer als Mitglied der Familie identifizieren ein eigenes Bild machen kann. Dadurch ergeben sich im Verlauf dieses Ereignisses interessante neue Perspektiven, die es dem Zuschauer ermöglich, die Seiten zu wechseln ohne sich dabei veralbert vorzukommen. Mit dem minimalistischen Setting im Haus und den Garten, mit reich gedeckter Tafel, den vielen, facettenreichen Figuren ergibt sich so ein voyeuristischer Film über das Leben der Familie von Nebenan, bei der der Zuschauer einmal ganz unschuldig "Mäuschen spielen" kann. Gar nicht schlecht.

7/10

Quellen
Inhaltsangabe: Weltkino

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