Dienstag, 6. Oktober 2020

The Mirror Crack'd - Mord im Spiegel (1980)

https://www.imdb.com/title/tt0081163/

Amateurdetektivin Miss Marple lebt im verschlafenen St. Mary Mead. Als jedoch ein Filmteam aus Hollywood in das Dorf einfällt, ist es vorbei mit der Ruhe: Die Dreharbeiten zu "Maria Stuart" wirbeln mächtig Staub auf: Jeden Tag gibt es neue Rivalitäten zwischen den beiden verfeindeten Filmdiven Marina Rudd und Lola Brewster. Bei einem Galaempfang geschieht dann schließlich sogar ein Mord. Das Opfer ist jedoch eine völlig Unbeteiligte. Scotland Yard Inspector Craddock ist ratlos. Zum Glück aber hat er eine äußerst scharfsinnige Tante: Miss Marple...

Guy Hamiltons "Mord im Spiegel" hat zwar ein riesiges Aufgebot an alten Hollywood Stars zu bieten aber die Story und das Tempo des Streifens können leider nicht überzeugen. Eines der Hauptprobleme des Films ist, dass die Protagonistin, Miss Marple, die von Angela Lansbury wirklich gut verkörpert wird, bereits im ersten Drittel aufs Abstellgleis geschoben wird. Sie erleidet einen Sturz, hat daraufhin ein verstauchten Fuß und kann kaum noch aktiv an den Ermittlungen teilnehmen. Stattdessen übernimmt ihr ziemlich uninteressanter Neffe. Der gibt sich zwar alle Mühe, bleibt aber recht blass und ist und bleibt dabei, was er ist: eine Nebenfigur.

Doch das Hauptproblem von "Mord im Spiegel" ist die Story. Agatha Christie-Verfilmungen, bzw. Krimis allgemein, leben hauptsächlich davon, dass der Zuschauer über einen Großteil der Laufzeit zum Miträtseln angespornt wird und im besten Fall sogar mitfiebert, wer es letztlich getan haben könnte. Gerade wenn jede auftretende Figur Motiv und Möglichkeit zum Mord gehabt hätte. Doch das ist in "Mord im Spiegel" einfach nicht der Fall. Es gibt zu wenige Figuren, die ein ernstzunehmendes Motiv für den Mord gehabt hätten. Erschwerend kommt hinzu, dass zu keinem Augenblick richtig Spannung aufkommen will und der Film vor allem im Mittelteil ziemlich durchhängt. Die Auflösung kommt dann irgendwie aus dem Nichts und nahezu alle Hinweise und Vermutungen erweisen sich als irrelevant. Für all diese Punkte ist der Film mit seinen knapp 105 Minuten auch zu lang geraten.

Zum Glück können einige Darsteller wirklich überzeugen, Kim Novak spielt herrlich arrogant als Lola Brewster und auch Elizabeth Taylor als Marina Rudd kann überzeugen. Highlight ist aber Tony Curtis. Seine Figur des Martin N. Fenn ist unglaublich lustig und hat die besten und witzigsten Dialoge im Film. Generell weiß der Ansatz, Hollywood etwas aufs Korn zu nehmen, sehr gut zu gefallen. Doch unterm Strich reicht das eben auch nicht aus. "Mord im Spiegel" ein ziemlich spannungsarmer und zuweilen recht langweiliger Film, der bis auf einige witzige Momente nicht viel zu bieten hat. Vor allem nicht für Hobbyermittler vor der Mattscheibe. Ein Gag am Rande: Pierce Brosnan ist in einer kurzen Sequenz als junger Darsteller am Set des im Ort gedrehten Films zu sehen.

5,5/10

Quellen
Inhaltsangabe: Constantin Film

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