https://www.imdb.com/title/tt2404425/
Gustav Bloch (Allan Corduner) und seine Großfamilie werden nach dem
Einmarsch der Nationalsozialisten 1938 in Wien enteignet – die Nazis
berauben die jüdische Familie ihrer Kunstsammlung und vertreiben sie aus
der Stadt. Blochs Tochter Maria Altmann (Helen Mirren) wird in den USA
ansässig. Gut 50 Jahre später beschließt sie, zurückzuholen, was
rechtmäßig ihr gehört. Vor allem das wertvolle Gemälde „Goldene Adele“
will sie wieder in den Besitz ihrer Familie bringen. Auf dem
Jugendstil-Porträt ist ihre Tante Adele (Antje Traue) abgebildet,
verewigt vom berühmten Maler Gustav Klimt (Moritz Bleibtreu). Maria
Altmann wendet sich hilfesuchend an den Anwalt Randol Schoenberg (Ryan
Reynolds), der einen langwierigen Prozess in Gang setzt. Die Wiener
Behörden, die das Gemälde mittlerweile im Schloss Belvedere haben
ausstellen lassen, geben das Nazi-Raubgut nicht so leicht her...
Der Spielfilm erzählt, mit einigen Freiheiten gegenüber den tatsächlichen Geschehnissen, die Geschichte um die Rückgabe einiger Klimt-Gemälde, die die Nationalsozialisten enteignet hatten. Die Dramaturgie beleuchtet vor allem das Porträt der Adele Bloch-Bauer (später auch als "Goldene Adele" bezeichnet), das Gustav Klimt 1907 gemalt hatte. Der Wiener Industrielle Ferdinand Bloch-Bauer hatte das Porträt seiner Frau in Auftrag gegeben und bezahlt. Nach acht Jahren juristischen Kampfes gegen die Republik Österreich erfolgte 2006 die Rückgabe an die Erben, vertreten durch Maria Altmann, Nichte von Adele Bloch-Bauer. Nun nimmt sich der Film das Recht auf einige Änderungen heraus, was sicherdramaturgisch korrekt war, der Realität aber nicht entspricht. Dass dies in gewisser Weise zu vernachlässigen ist, spricht für die Aufführung dieses Justizdramas, die starke Schauspielerriege und die überaus interessante Story mit der - trotz bekannten Ausganges - spannenden Verknüpfung von Gegenwart und Vergangenheit rund um das Gemälde der "Frau in Gold".
Der Film "Die Frau in Gold" hat damit auch seine Zeit gut getroffen, vor allem der Unterschied in
der Farbgebung zwischen den tristen Tönen, die die Szenen der
Vergangenheit dominieren und den hellen Farben der Haupthandlung wissen gut zu gefallen. Die Geschichte selbst - eine Frau versucht mit allen Mitteln
ein Gemälde Gustav Klimts, das ihre Tante porträtiert, wiederzubekommen,
nachdem die Nazis es ihrer Familie während des Kriegs entwendet haben
und das nun in einem Wiener Museum ausgestellt ist, während in der
Nebenhandlung ihre damalige Flucht geschildert wird - ist thematisch
interessant, wenn auch im Näheren nicht übermäßig bemerkenswert, wurde
aber äußerst abwechslungsreich umgesetzt.
Es ist ein Drama, es ist ein
Thriller, es ist ein Justizfilm und sogar der in einem Dialog
angesprochene "James Bond"-Vergleich hat durchaus seine Berechtigung. Obwohl Regisseur Simon Curtis nicht gänzlich auf auf Pathos verzichten
kann, wozu auch Hans Zimmers gelegentlich auf die Tränendrüse drückende
Partitur wesentlich beiträgt, überzeugt "Die Frau in Gold" letztlich
auch deshalb, weil der Film den abstrakten und wenig bekannten Begriff
"Beutekunst" am Schicksal eines Menschen, bzw. einer Familie fassbar
macht. Und
selbst wenn wegen nichts anderem, sollte der Film zumindest wegen der
Schauspiellleistungen gesehen werden. Helen Mirren glänzt in ihrer differenzierten Darstellung mit ihrem gallebitteren Humor auf der einen und in ihren berührenden, im Film wunderbar lebendig gemachten Erinnerungen an jüdisches Leben in Wien auf der anderen Seite und ist äusserst wirkungsvoll, Daniel Brühl spielt makellos als der österreichische Publizist Hubertus Czernin, Moritz Bleibtreu überrascht als Gustav Klimt und auch Ryan Reynolds als anfangs noch naiver Anwalt E. Randol Schoenberg überzeugt. Allein für diese Leistungen lohnt sich der
Film.
7,5/10
Quellen:
Inhaltsangabe: EuroVideo
Textauszüge: Wikipedia
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen