Nachdem ein mysteriöses außerirdisches Raumschiff in Moskau eine Bruchlandung hingelegt hat, liegen große Teile der russischen Metropole in Schutt und Asche. Das UFO in Form eines gigantischen Gyroskops war kurz zuvor während eines seltenen astronomischen Phänomens im Orbit der Erde aufgetaucht und dann aus unerklärlichen Gründen abgestürzt. Ebenso unklar wie die Absturzursache ist zunächst, warum und mit welcher Absicht die Aliens überhaupt auf die Erde gekommen sind. Wollen sie ihr Wissen mit der Menschheit teilen oder den blauen Planeten erobern? Nur eines ist gewiss: Nachdem einige Auserwählte einen Blick ins Innere des Raumschiffs erhaschen konnten, beginnen sie ihre gesamte Existenz und den Ursprung der Menschheit in Frage zu stellen. Andere wiederum, darunter jene, die beim Absturz des UFOs Angehörige und Freunde verloren haben, sind den außerirdischen Gästen weit weniger freundlich gesonnen und wollen die Aliens schnellstmöglich wieder vertreiben...
Optisch ist der russische Science-Fiction Film zweifelsohne opulent und groß, mit beeindruckenden Schauwerten, die aber leider nicht über de schwache Story hinwegtäuschen können. Arg plakativ wirkt der Fingerzeig am Ende des Films, wenn Yulyas Vater zusammenfasst, wie gewalttätig die menschliche Zivilisation wirklich ist. Zudem wirkt die Inszenierung sehr gewollt, leider ein Kritikpunkt, den sich die meisten russischen Produktionen gefallen lassen müssen. Die extrem defokussierte Handlung, die ungeschickt zwischen famosen Effektkino, Liebesgeschichte, bösen Russen-Mob, Kriegsfilm und witzige Kennenlernkultur schwankt, wird von einer überraschend stabil und natürlich spielenden Irina Starshenbaum getragen, die bis vor diesem Film keinerlei Schauspiel-Erfahrung hatte.
Starshenbaum ist zwar eine Zeit lang unsympathisch, aber das ist natürlich beabsichtigt, denn da kommt der große Coming-of-Age-Moment ins Spiel. Fast schon konspirativ versteckt sich hinter dem "Independence Day"- und "Transformers"-Klon ein zwar banal und arg holprig erzähltes, aber dennoch nicht dummes Werk, das patriotisch-rassistische Stimmungen in der russischen Gesellschaft, in Verbindung mit Fake-News und somit erzeugten Hass, offenbart. Dass das Schauspiel kritikwürdig erscheint, liegt daran, dass die Russen, wie die Asiaten die Theatralik schätzen, so wie das deutsche Schauspiel gerne zugeknöpft ist, das französische skurril und das amerikanische überspannt. "Attraction" offanbart jedoch zum Glück nicht so ganz die russisch -theatralische Art, auch wenn diese an mancher Stelle durchblitzte. Die zwingend erforderliche Romanze wirkt aber etwas aufgesetzt und holt den Zuschauer an kaum einer Stelle im Film ab. Doch der Film erzählt kommerzielles Kino mit großer Begeisterung, hat sein herz am rechten Fleck, besitzt eine Geschichte, für die er sich nicht schämen braucht und übergibt sich nicht der kalten Logik des Überwältigungskinos. Schließlich passen auch Sound und Score, die die simple Unterhaltung mit humanistischer Botschaft für Teenager abrunden. Kann man mal sehen.
5,5/10
Quellen:
Inhaltsangabe: Capelight Pictures
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