Die Rockband "Spinal Tap" besteht aus Nigel Tufnel (Christopher Guest), David St. Hubbins (Michael McKean) und Derek Smalls (Harry Shearer). Den Höhepunkt ihrer Karriere haben sie längst erreicht. Seit ihrer Gründung im Zuge der Beatmusik der 1960er Jahre hat die britische Band mehrere Imagewandel durchgemacht und ist nach einer ekstatischen Flower-Power-Phase mittlerweile im harten und von Krisen geprägten Alltag einer Heavy-Metal-Band angekommen. Ihre Bühnenshows lahmen aufgrund misslungener Ideen, das Plattenlabel macht Stress wegen mangelnder Absatzzahlen und zu allem Überfluss sterben der Gruppe die Drummer wie Fliegen weg. Die verbliebenen Mitglieder sehen den letzten Hoffnungsschimmer am Horizont in der anstehenden Tournee im Rahmen des neuen Albums Smell the Glove. Allerdings steht auch dieser Akt der Rehabilitation unter keinem guten Zeichen: Das Plattencover sorgt für einen Skandal sondergleichen, den Songtexten wird purer Sexismus vorgeworfen und die niederschmetternden Kritiken anlässlich des vorherigen Albums "Shark Sandwich" beschränken sich auf die Umschreibung "Shit Sandwich". Von einer Krise kann folglich kaum noch die Rede sein: Spinal Tap haben den absoluten Tiefpunkt ihrer Karriere erreicht...
"This Is Spinal Tap" zeigt im Stile einer Dokumentation eine fiktive Hard-Rock-Band, die ihre besten Zeiten hinter sich hat und das irgendwie nicht so recht wahrhaben will. Das ist gleichzeitig authentisch und absurd und lässt die Grenzen zwischen Dokumentation und Fiktion verschwimmen. Rob Reiner Spielfilm-Regiedebüt schafft es, wie kaum ein anderer Film, auf täuschende Weise echt zu wirken. Durch eine glücklich gewählte Noname-Besetzung sowie das richtige Maß
Improvisation gewinnt diese Fake-Dokumentation eine beachtliche
Authentizität und ist gerade deshalb urkomisch. Denn die ganzen damals wie heute gängigen Klischees von Heavy Metal
Bands werden kommentarlos dargestellt, als wäre es ernst gemeint, damit
aber eigentlich durch den Kakao gezogen und dezent überspitzt.
Raffiniert, wie hier die bekanntesten tragikomischen Absurditäten der
Rockmusik von den 60ern bis zu den 80ern stimmig auf eine Band
übertragen wurden.
8/10
Quellen:Inhaltsangabe: Studiocanal
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