Betriek (Sallie Harmsen) ist 38 Jahre alt und hat eine kleine Tochter. Sie hat vor kurzem ihren Mann verloren und wohnt jetzt wieder bei ihren Eltern Roelof (Fred Goessens) und Elske (Anneke Blok) in ihrem kleinen Heimatdorf. Dieses liegt am Rande eines Torfmoores in den nördlichen Niederlanden, wo ihre Vorfahren schon seit Jahrhunderten lebten. Just nachdem in der Nähe eine Leiche gefunden wurde, werden sie und ihre Familie über Nacht von einem Unbekannten angegriffen und Betriek macht sich auf die Suche nach einer Erklärung. Je intensiver sie und der mit ihr befreundete, um das Moor herum arbeitende Archäologe Jonas (Alexandre Willaume-Jantze) diesbezüglich nachforschen, desto mehr ist Betriek davon überzeugt, dass sie von etwas Uraltem gejagt wird.
Der niederländische "Moloch" könnte als einen der Vertreter des Genres bezeichnet werden, die eindeutig falsch beworben wurden - denn was man hier als Horror erwarten würde, mündet in einem zwar atmosphärisch dichtem, aber handlungsarmen Familiendrama mit Folk-Horror-Einschüben. Gerade deswegen ist "Moloch" ein sehenswerter Vertreter dieser Zunft, wenn der Fund alter Frauenleichen unheimliche Vorkommnisse in Gang setzt. Viel (mehr) Handlung sollte man dabei nicht erwarten. "Moloch" verlässt sich mehr auf die Atmosphäre und das stimmungsvolle Moor-Setting, in Verbindung mit der mysteriösen Mythologie. Das einsame Landhaus und Umgebung sind abends sehr unheimlich, das täuscht aber nicht darüber hinweg, dass hier originelle Ideen und Einfälle fehlen. Mit dem Ende und der damit einhergehenden Auflösung kann man dies dem Film jedoch verzeihen - er folgt eben altbekannten Motiven und Mustern. Der Zuschauer bekommt die übliche Wendung, doch die angesprochene, wirklich schauerliche Atmosphäre hält das alles gut zusammen. Das unangenehme Gefühl des matschigen Moors und des gruseligen Hasues sind einfach effektiv zusammengesetzt. Ein wenig mehr Story, mehr Horror - und das wäre ein Knüller geworden - einen neuen "Hereditary" bekommt man mit "moloch" nämlich leider nicht.6/10
Quellen:
Inhaltsangabe: Splendid
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