Meera (Freida Pinto) und Henry (Logan Marshall-Green) ziehen in ihr Traumhaus, das Henry für sie entworfen hat. Dann wird eines Nachts bei den beiden eingebrochen und es gibt einen Toten. Meera ist anschließend traumatisiert, fühlt sich sowohl in dem Haus als auch in der naheliegenden Kleinstadt, in der sie und ihr Mann neu sind, nicht mehr wohl. Denn Meera wird den Verdacht nicht los, dass dort irgendetwas nicht stimmt und die Menschen möglicherweise nicht so sind, wie sie vorzugeben scheinen. Doch kann sich Meera nach dem Trauma des Einbruchs überhaupt noch auf ihre eigene Einschätzung verlassen? Sie beginnt, Nachforschungen anzustellen. Recht schnell wird ihr jedoch deutlich gemacht, dass Schnüffler in dem Ort, in dem bereits mehrere Personen vermisst werden, nicht erwünscht sind.
Der Netflix-Thriller "Intrusion" reicht dem interessierten Zuschauer eine ausreichende Spur von Brotkrümeln, die einen zunächst in ein bestimmtes Subgenre führt, bevor es einen ganz anderen Weg einschlägt. Leider ist weder das eine noch das andere Thema besonders originell oder die Enthüllung am Ende besonders aufschlussreich (der Gesamtgenuss hängt davon ab, wie viel Déjà-vu man in einer Sitzung verkraften kann), aber man kann sich auf dem Weg dorthin einfach und mit geringem Einsatz amüsieren, ein passabler Freitagabend-Thriller, der sich in nichts auflöst, sobald der Abspann zu sehen ist. Das scheint in letzter Zeit auf die meisten Netflix-Filme zuzutreffen. Freida Pinto und Logan Marshall-Green spielen die Hauptrollen in dem zuverlässigen Thriller, in dem alles genauso ist, wie man es erwartet: das gutaussehende heterosexuelle Paar, das das perfekte Haus, den perfekten Job und die perfekte Beziehung.
Seit "The Strangers" erscheinen mit relativer Häufigkeit weitere Filme aus dem Home-Invasion-Genre, ein einfaches Subgenre, das an die grundlegende Angst appelliert, sich an dem Ort unsicher zu fühlen, an dem sich eigentlich am sichersten fühlen sollte. Das Interessante an "Intrusion" ist, dass der Einbruch in das Haus nur der Anfang ist und der Autor Chris Sparling sich damit beschäftigt, was passiert, wenn die Scherben aufgelesen und gesichtet werden. Meeras Detektivarbeit ist das beste Element am Film. Wo sie am Ende landet, ist zwar keine große Überraschung, aber es ist eine Wendung, die man wohlwollend annhemen kann und den Film von einem Thriller zu einem Horror wandelt und zu einem passendne Finale führt.
Das funktioniert in dem Moment, ist aber zu wenig, um wirklichen Wiedersehenswert zu bieten. Zudem bleibt "Intrusion" durchgehend an der Oberfläche. Während das Haus und seine Bewohner eine jenseitige Schönheit besitzen, sieht der Film, der sie umgibt, vorhersehbar langweilig aus, und Regisseur Adam Salky schafft es nicht, vom abgedroschenen Netflix-Drehbuch abzuweichen. Die einfache Handlung von A bis B bis C ist so spannend, dass man sich bald nicht wirklich dafür interessiert, was passiert, aber zumindest mitbekommt, wie unangenehm das Ganze wird. Der Hauch von Perversität in der Mitte von "Intrusion" hebt den Film von der Norm ab und weckt kurz auf, bevor man auf das Finale wartet.
5/10
Quellen:
Inhaltsangabe: Netflix
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