Montag, 13. Februar 2023

La Pasajera - The Passenger (2021)

https://www.imdb.com/title/tt12678146/

Eine zufällige Fahrgemeinschaft, bestehend aus Blasco (Ramiro Blas), Mariela (Cecilia Suárez), Lidia (Cristina Alcázar) und ihre Teenagertochter Marta (Paula Gallego), sitzt in einem alten Lieferwagen, der früher mal zur Schädlingsbekämpfung benutzt wurde. Alle wollen oder müssen am Ziel der Reise etwas anderes erledigen. Doch soweit kommt es vorerst nicht. Denn der am Steuer sitzende Blasco fährt eine plötzlich mitten auf der Straße auftauchende Frau an. Nach einer kurzen Diskussion laden die besorgten Reisenden die Verletzte in ihren Wagen, um sie ins nächstgelegene Krankenhaus zu bringen. Doch schon bald muss das Quartett realisieren, dass sie sie lieber am Wegrand hätte liegen lassen sollen...

Der spanische Beitrag zum Horrogenre "The Passenger" könnte man auch als einen Roadtrip in einem klapprigen Van durch spanische Wälder und Dörfer im Stile von "The Thing" bezeichnen, ohne aber jemals dessen Klasse zu erreichen. Trotzdem ist "The Passenger" unterhaltsam, auch wenn Dialoge und Story ein wenig banal wirken.

Der minimalistische Klaustrophobie-Horror, den man aufgrund der Zusammenfassung erwarten kann, bleibt auch aus (tatsächlich kommt der letzte Teil in dieser Form im Film gar nicht vor), der Fokus ist ein anderer. Bei "The Passenger" handelt es sich um den Überlebenskampf einer kleinen Fahrgemeinschaft gegen eine außerirdische Bedrohung. Aus dem Setting wird im Rahmen des Konstrukts viel herausgeholt, den Charakteren wird ausreichend Background und Konfliktpotenzial zugeschrieben, Leben eingehaucht und Zeit zum Atmen gegeben - bevor der Horror überhaupt erst seinen Lauf nimmt. Besonders die beiden Hauptdarsteller Ramiro Blas und Paula Gallego trumpfen auf und entwickeln über die Laufzeit hinweg eine wunderbare Chemie. Nicht zuletzt wartet dieser kleine Horrortrip mit einigen atmosphärischen Bildern und Einstellungen und größtenteils soliden, ekelhaften handgemachten Effekten auf. Body-Horror, der seinen Namen verdient. Dazu gesellen sich einige pointierte Charaktermomente und eine Handvoll treffsichere Gags und heraus kommt ein schöner, kleiner Genrebeitrag, welcher seine Einflüsse aus den 80er- und 90er-Jahren nicht versteckt - sie ganz im Gegenteil bis zur bitterbösen Endsequenz ausführt - und doch seine eigene Identität wahrt.

6,5/10

Quellen
Inhaltsangabe: Pierrot Le Fou

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