Es sieht schon traurig aus in Kingstonville. Die Bürger werden unterdrückt; der Lohn ihrer harten Arbeit muß bedingungslos dem korrupten Bürgermeister der Stadt mit Hilfe seiner pistolenschwingenden Männer abgeliefert werden. Cat ist mit solchen Machenschaften überhaupt nicht einverstanden – kann aber gegen die Übermacht an Fäusten, Pferden und Pistolen nichts ausrichten. Da erinnert er sich an seinen ehemals besten Freund aus stürmischen Tagen, Hutch, der sich inmitten der Berge eine ruhige Idylle geschaffen hat und eigentlich nichts mehr machen will, als angeln, essen und schlafen! Ihn und seine Fäuste für die gute Sache zu überzeugen, fällt nicht schwer und so reiten sie los, um auf ihre Art Recht und Ordnung in Kingstonville wieder herzustellen.
"Zwei hau'n auf den Putz", der eigentlich "Hügel der blutigen Stiefel" hieß, als er noch ernst war, schließt eine Trilogie ab, die mit "Gott vergibt - Django nie" und "Vier für ein Ave Maria" begann. Erneut wurde später eine Comedy-Fassung angefertigt, die um rund 15 Minuten gekürzt wurde und eine lustigere deutsche Synchronisation erhielt. Erneut ergibt das nicht so viel Sinn, da der Film schon ursprünglich nicht mehr besonders hart war und mit der Komödie liebäugelte. Ganz so gut wie der Vorgänger ist dieser Film nicht mehr, dennoch schließt er die Trilogie gelungen ab. Hatte man es bei "Vier für ein Ave Maria" noch mit einer direkten Fortsetzung zu tun, die nahtlos an das Ende des Vorgängers anschloss, so wirkt "Zwei hau'n auf den Putz" doch eher eigenständig. Bis auf die Tatsache, dass die beiden Hauptprotagonisten dieselben sind, geht das als eigener Film durch, der keine großartigen Bezüge auf die Vorgänger nimmt. Es geht weiterhin um Cat, der schwer verwundet von einem Zirkus aufgenommen wird. Im späteren Verlauf geht es dann mal wieder um Rache. Die Handlung ist doch sehr reduziert, aber die Sache mit dem Zirkus fand ich ganz gut, denn das bringt eine leicht andere Note in den Film hinein. Bis die Story dann erst mal an Form annimmt, vergeht einige Zeit und anfangs konnte ich damit nicht viel anfangen. Hinterher besitzt das dann doch noch etwas Substanz und somit ist das Drehbuch in Ordnung.
Das größte Problem ist hier wirklich das erste Drittel, denn hier nimmt sich "Zwei hau'n auf den Putz" zu viel Zeit, um etwas einzuleiten, was man so auch in fünf Minuten hätte tun können. Terence Hill hat kaum Leinwandzeit und so gut wie keine Dialoge. Erst danach baut man auch Bud Spencer mit in die Handlung ein und dann wird so langsam klar, worum es denn gehen soll. Von hier an wird der Film deutlich besser. Es gibt einige ganz amüsante Dialoge, die so sicherlich nur in der Comedy-Fassung existieren, allerdings nicht unpassend wirken. Sowieso hat Colizzi hier eine Trilogie kreiert, die zwar nicht mit ernsthaften Momenten spart und auch noch gewisse Brutalitäten besitzt, aber doch schon desöfteren in den humorvollen Sektor abdriftete. Das spürt man und deshalb stört mich auch die etwas lockere Synchro nicht. Bud Spencer und Terence Hill agieren wie immer wunderbar, stehen jedoch zu selten im Vordergrund. Leider besitzt der Film kein Kaliber wie Eli Wallach mehr, der den Vorgänger noch deutlich aufwertete. Gewisse Längen sind hier durchaus vorhanden, auch in der kürzeren Fassung, die nur noch 90 Minuten statt 105 läuft. Eigentlich wird "Zwei hau'n auf den Putz" mit fortschreitender Laufzeit immer besser und deshalb ist es eher schade, wenn er zu Ende ist. Es fehlt ein wenig an Action und an Spannung. Größere Lacher sucht man aber auch in der Comedy-Fassung vergebens. Trotzdem ist der Streifen irgendwie echt sehenswert und macht Spaß, was neben Hill/Spencer an der guten handwerklichen Arbeit liegt. Colizzi hat es gerne etwas anders gemacht, als Genrekollegen und das bringt frischen Wind in den Western. Als Fan vom berühmten Gespann wird man sicherlich nicht enttäuscht sein.
6,5/10
Quellen:
Inhaltsangabe: Koch Films
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