Was sie in ihren Vorlesungen lernen, reicht den fünf jungen Medizinstudenten Courtney (Ellen Page), Ray (Diego Luna), Jamie (James Norton), Sophia (Kiersey Clemons) und Marlo (Nina Dobrev) nicht: Sie wollen noch viel mehr über den menschlichen Körper und Geist erfahren und sind bereit, für neue Erkenntnisse auch gefährliche Grenzen zu übertreten. Um herauszufinden, ob es ein Leben nach dem Tod gibt, beginnen sie mit einem riskanten Selbstversuch. Sie stoppen ihre Herzen für einen kurzen Zeitraum und bringen sich so an die Schwelle des Todes. Begeistert von dem, was dann geschieht, lassen die Studenten immer mehr Minuten verstreichen, bis sie sich gegenseitig per Defibrillator ins Leben zurückholen. Doch die Experimente bringen ungeahnte Nebenwirkungen mit sich und bald wachsen sie der Gruppe über den Kopf...
Bei "Flatliners" handelt sich um eine eigentlich absolut unnötige Neuverfilmung des Films "Flatliners: Heute ist ein schöner Tag zum Sterben" aus dem Jahr 1990 und basiert wie dieser auf einem Drehbuch von Peter Filardi, das von Ben Ripley für die Neuauflage angepasst wurde. Es ist ja so: Bei Remakes muss man echt vorsichtig sein und seine Erwartungshaltung meistens sehr weit herunterschrauben. Bei manchen Remakes fragt man sich sogar, ob diese wirklich notwendig waren. "Flatliners" hält sich irgendwo in der Schwebe. Er kommt defintiv nicht an das Original heran, ist aber auch alles andere als ein Reinfall. Wer das Original kennt, wird sofort wissen worum es geht und der wird dann hier auch keinerlei Überraschung mehr erleben, denn man hält sich doch sehr an das Originaldrehbuch. Hier und da ein paar kleine Änderungen und Modernisierungen, aber das war es auch schon. Der Reiz des Originals ist dabei nahezu verschwunden. Die Grundidee ist immer noch stark und reizvoll, doch "Flatliners" weiß dies überhaupt nicht zu nutzen. Die fünf Hauptprotagonisten unterziehen sich nach und nach der Nahtoderfahrung und erhalten dadurch verbesserte Fähigkeiten. Allerdings kommt auch etwas Böses mit, nachdem man sie reanimiert hat. Den Verlauf kennt man und das überarbeitete Drehbuch hat dem absolut nichts hinzuzufügen. Deshalb besitzt das für mich auch kaum eine Daseinsberechtigung, denn etwas Eigenständigkeit darf da schon mit dabei sein. Gerade bei einem solch komplexen und nicht groß erforschten Thema, ist doch genügend Platz für Kreativität. Doch "Flatliners" nutzt das Ganze einfach nur für Klischees und vorhersehbare Wendungen. Der Film ist deshalb schon alleine wegen dem Drehbuch zum Scheitern verurteilt.Der Rest macht es aber auch nicht unbedingt besser. Das geht schon bei den leider nicht sehr interessanten Charakteren weiter. Das sind alles Schönlinge, die ziemlich oberflächlich dargestellt werden und das Ganze nicht bereichern. Etwas markantere Figuren mit mehr Profil hätten da echt nicht geschadet. So wundert es auch kaum, dass die Darsteller nicht viel aus diesen dünnen Figuren herausholen können. Das Schauspiel ist daher relativ schwach. Natürlich ist Ellen Page gut, man bemerkt jedoch schon, dass sie ziemlich unterfordert ist. Für Fans des Originals ist es dann sicherlich schön, dass sogar Kiefer Sutherland mit dabei ist, aber leider bleibt auch seine Rolle sehr belanglos und viel ist er sowieso nicht zu sehen. Scheinbar war mal im Gespräch, dass er dieselbe Rolle spielen sollte, wie im Original. Das hat man wohl fallen gelassen, doch gebracht hätte dies sowieso nicht viel.
Wer sich ebenfalls einen Vorwurf gefallen lassen muss, ist der
dänische Regisseur Niels Arden Oplev, denn der hat es kaum verstanden,
das Ganze visuell gut umzusetzen. "Flatliners" ist optisch einfach
nur glattgebügelt und kommt im Hochglanz daher, hat ansonsten jedoch
nicht viel zu bieten. Gerade wie man die Nahtoderfahrungen visuell
umgesetzt hat, enttäuscht. Das Original besitzt zusätzlich etwas
Horror und wird dann mit der Zeit immer bedrohlicher. Das wollte man
ganz sichtlich auch beim Remake erreichen, nur leider kommt der
gewünschte Effekt nicht zustande. Da die Figuren einem sowieso egal
sind, funktioniert das mit den Emotionen nicht. Dem Zuschauer ist die
Frage nach der Schuld somit völlig egal und deshalb kann der Rest
ebenfalls nicht funktionieren. Die knapp zwei Stunden Laufzeit gestalten
sich wirklich als eher zäh, weil es keine Highlights gibt. Umso
länger das läuft, desto uninteressanter wird es eigentlich. Umgekehrt
wäre besser gewesen. Besonders viele Effekte gibt es zudem nicht und das
Ganze ist dann auch noch erschreckend zahm. Mit abruptem Ende. Hm.
5,5/10
Quellen:
Inhaltsangabe: Sony Pictures
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