Nick Bannister (Hugh Jackman) ist kein gewöhnlicher Privatdetektiv. Sein Fachgebiet ist der menschliche Verstand und die verschütteten Erinnerungen, die es wiederzufinden gilt. Er navigiert sich durch die dunkel-verlockende Welt der Vergangenheit, indem er seinen Klienten hilft, auf verlorene Gedanken zuzugreifen. Am Rande der versunkenen Küste von Miami hat er sich einen Ort geschaffen, den er als sein Refugium sieht. Sein Leben wird auf den Kopf gestellt, als er sich der Bitte seiner neuen Klientin Mae (Rebecca Ferguson) annimmt. Aus dem simplen Auftrag entwickelt sich eine emotionale Beziehung, aus der Nick neue Kraft schöpft. Doch die anfängliche Liebe schlägt bald in Zweifel um, als er in anderen Erinnerungen seiner Kunden eine Verschwörung zu erkennen ahnt, in die Mae verwickelt zu sein scheint. Für ihn stellt sich die Frage: Wie weit geht er, um die Wahrheit über Mae zu erfahren?
"Reminiscence " ist wieder so ein Film, der auf dem Papier dem falschen Genre zugeordnet scheint und wohl auch deshalb enttäuschte Bewertungen der Kritiker kassierte: "Reminiscence" ist nämlich in erster Linie kein Science-Fiction-Streifen, sondern vielmerh ein Krimi-Noir, der statt des handelsüblichen 40er Jahre-Ambientes ein Science-Fiction-Gewand verpasst bekommen hat. Düsterer Stil, Aufbau, zäher Handlungsfortschritt, diverse Inhalte (vor allem die obligatorische Rolle der mysteriösen, verführerischen Frau), sowie ein allmähliches Herausschälen vertrackter Beziehungen, die das Motiv offenlegen, zeigen, wo dieser Film wirklich angesiedelt ist. Das Post-Klimawandel-Szenario, was sich durch einen um 20 Meter angestiegenen Meersspiegel bemerkbar macht, der die US-Küstenstädte teilweise überflutet hat, ist ansprechend, dient aber rein optischen Zwecken und wird leider kaum genutzt. Der einzig wirkliche futuristische Inhalt, immerhin geschickt in die Noir-Story eingewoben, ist das Herausholen von vergessen Erinnerungen aus den Köpfen der Menschen mittels Zukunftstechnologie, doch auch diese Spielerei ist keineswegs neu, sondern mutiert mittlerweile zu der zu oft gemolkenen Kuh auf der Weide der Zukunftsthriller.
Hugh Jackman und Rebecca Ferguson überzeugen in den Hauptrollen, wobei vor allem die erste halbe Stunde tatsächliches Interesse beim Zuschauer weckt. Leider erliegt der Plot danach seinem Noir-Stil, der viel zu zäh und unnötig aufgeblasen vorankommt und dabei inhaltlich zu wenig bietet. Im Verlauf wird das Beziehungsgeflecht immer wirrer, und es ist kaum noch nachzuvollziehen, wer aus welchem Grund was macht oder gemacht hat. Die Idee, einen Noir-Krimi im dystopischen Zukunftssetting anzusiedeln, ist dadurch zwar durchaus gelungen dargestellt und man könnte es sogar als etwas Neues bezeichnen, allerdings wird zu wenig daraus gemacht. Die Mischung aus Science-Fiction und krimi-Noir ist toll, aber es fehlt der entscheidende Funke um einen vollständig spannenden, einnehmenden Film zu liefern.
5,5/10
Quellen:
Inhaltsangabe: Warner Bros.
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen