Mittwoch, 22. Februar 2023

Fatal Attraction - Eine verhängnisvolle Affäre (1987)

https://www.imdb.com/title/tt0093010/

Der New Yorker Anwalt Dan Gallagher (Michael Douglas) führt ein traumhaftes Leben. Er ist beruflich sehr erfolgreich, hat eine wunderhübsche Frau und eine reizende Tochter. Als er eines Tages die verführerische Alex (Glenn Close) kennenlernt, setzt er sein perfektes Familienleben leichtsinnig auf's Spiel. Für Dan entwickelt sich eine verhängnisvolle Affäre. Während der Anwalt das Verhältnis zu Alex nur als kurzes Intermezzo begreift, kann sie diese Grenze nicht akzeptieren und setzt Dan auf immer perfidere Weise unter Druck, dem Dan schon bald kaum mehr standhalten kann...

Einen Hauch zu zeitaufwendig kommt "Eine verhängnisvolle Affäre" erst auf Hochtouren, wenn die Geschichte des Films eigentlich schon fast zu Ende erzählt ist - wo er melancholisch beginnt, endet er mit einem ungewöhnlichen Ende. Doch die Mischung aus Liebesdrama und Psychothriller ist hochexplosiv und kann so schon nach einigen Minuten hochgehen ohne das der wahre Filmkern vom Zuschauer erfasst werden kann. Es hätte für Freunde eines echten Psychothrillers mehr spannende Momente gebraucht (das machte "Basic Instinct" etwas besser), die von Beginn an reizen können, zudem mehr Psychoschocker und eindeutig mehr Szenen, die demonstrieren wie sich aus (krankhafter) Liebe ganz schnell Bösartigkeit entwickeln kann. 

Ein gekochtes Kaninchen, halbherziges Kidnapping und am Ende erst die richtigen Schockmomente, "Eine verhängnisvolle Affäre" kommt eindeutig zu spät erst richtig in Fahrt. Dier behäbige Aufbau atmet zwar vollständig den Geist der 80er Jahre, doch aus heutiger Sicht hätte man hier eher auf den Punkt kommen können. Dennoch ist "Eine verhängnisvolle Affäre" spannend. und bekommt gerade noch rechtzeitig die Kehrtwende ins Abscheuliche hin. Die psychisch angespannten Momente dagegen wirken etwas zu blass um den Zuschauer (heutzutage) noch schocken zu können, da nach einer gewissen Spanne keine besonderen Überraschungseffekte mehr vorlagen, sondern die ganze Handlung vorhersehbar wird, was für einen Hochspannungsthriller fatal ist. Der Psychokrieg steigert sich von Minute zu Minute, aber die wirklichen Schocker kommen erst ganz am Schluss. "Eine verhängnisvolle Affäre" arbeitet sich fieberhaft zum großen blutigen Finale vor, vergisst aber dabei, dass der Weg das Ziel ist und so muss man warten, bis die Charaktere wirklich erst Momente erfahren, die wirklich einem Psychothriller würdig sind. Ist Michael Douglas schauspielerische Leistung beachtenswert und über den ganzen Film hinaus solide, ist das Bild der blonden bösen Frau (Glenn Close) nicht so sehr gelungen um aus ihr eine Psychopathin zu formen, da sie ihre eigentliche Verrücktheit viel zu gut durch ihre Mimik, Gestik und Worte zu verdecken weiß. Ihr Charakter ist interessant und abwechslungsreich und auch gut verstellt und undurchsichtig, aber sie gerät nie wirklich in den Fokus der Handlung, sondern ist handlungstechnisch nicht so präsent wie die Familie, die sie terrorisieren will, wobei ihre Motive auch nur teilweise wirklich erklärt werden und so das komplette Bild ins Extreme verzerrt wird, sodass ihr Charakter nicht als besonder real und originell erscheint. Zudem - und das mag ein pesönlicher Gedanke sein - ist Doulas' Film-Ehefrau Beth, gespielt von Anne Archer, wesentlich attraktiver als Glenn Close. Trotzdem ist "Eine verhängnisvolle Affäre" eine Empfehlung wert. Und ein Michael Douglas in seiner Paraderolle macht auch immer Spaß.

7/10

Quellen:
Inhaltsangabe
: Paramount Pictures

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