Samstag, 11. Februar 2023

Heilstätten (2018)

https://www.imdb.com/title/tt7214470/

Die Prankster Charly (Emilio Sakraya) und Finn (Timmi Trinks) sowie die Schminkexpertin Betty (Nilam Farooq) zählen zu den erfolgreichsten YouTube-Stars Deutschland. Dank der Hilfe von Finns Schulfreund Theo (Tim Oliver Schultz) erhalten sie nun die Chance, zu einer 24-Stunden-Angst-Challenge gegeneinander anzutreten – und zwar in den Heilstätten, einem verfallenen Krankenhaus aus der NS-Zeit, das in der Nähe von Berlin liegt. Dort soll es Gerüchten zufolge nämlich spuken. Mit Nachtsicht- und Wärmekameras ausgestattet brechen die Video-Macher in der Hoffnung auf Klicks und Likes zu dem ehemaligen Klinikgelände auf, um den paranormalen Vorgängen auf den Grund zu gehen. Aus dem anfänglichen Spaß wird jedoch schnell Ernst, als sie feststellen, dass es in den Heilstätten tatsächlich nicht mit rechten Dingen zugeht und dort möglicherweise wirklich übernatürliche Kräfte am Werk sind. Doch als die Truppe das bemerkt, ist es bereits zu spät, um noch auszusteigen... 

Deutsche und Horror. Das ist ein Kapitel für sich. Aber wenn man sich, wie Regisseur Michael David Pate auch noch für die Kombination Deutsch - Horror - Found-Footage entscheidet, sollte man zumindest etwas Brauch- und Nachvollziehbares abliefern. Mit "Heilstätten" gelang ihm dies leider nicht. Und das, obwohl die Ausgangslage viel verspricht und interessant klingt. Doch "Heilstätten krankt an unsymphatischen Charakteren, von denen nicht einer dem Zuschauer ans Herz wachsen will, von der Logik, den die YouTuber im Laufe des Films an den Tag legen, will man am besten ar nicht erst anfangen. Denn um die Jugendlichen stapeln sich alsbald in der verfluchten Anstalt die blutüberströmten Leichen und dennoch wird munter und oftmals unter fadenscheinigen Begründungen weitergefilmt - eine Handlungsweise, welche in beinahe allen Found-Footage-Filmen Fragen aufwirft. Natürlich wäre der Film dann andererseits auch nur 20 Minten lang, daher lässt man diese derbe wackelige Handlung mal passieren.

Doch "Heilstätten" hat noch mehr Probleme. Sobald die Schauspieler auftauchen und das erste Mal den Mund aufmachen, merkt man das dilettantische Schauspiel. Wenn der Horror beginnt, wird es nur noch schlimmer. Die Eigenarten des Found-Footage werden kaum ausgenutzt. Die Gruselmomente sind billig und wirken nicht wirklich erarbeitet. Dazu gesellen sich JumpScares, die man Meilenweit im voraus sieht, eine altbackene Story und ein Finale, welches einen ratlos zurück lässt. Einen Twist später wird alles noch in ein etwas anderes Licht gerückt. Viele schlechte Momente werden plötzlich eine Absicht zugeschrieben. Aber das ist alles so schlecht erzählt und an den Haaren herbeigezogen, das jeglicher Enthusiasmus, den man vielleicht noch für den Film hatte, endgültig verpuffen.

3/10

Quellen
Inhaltsangabe: Twentieth Century Fox

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