Freitag, 24. Februar 2023

Unforgettable - Unforgettable: Tödliche Liebe (2017)

https://www.imdb.com/title/tt3462710/

Als die Ehe von Tessa Connover (Katherine Heigl) zu Bruch geht, steht sie vor dem Scherbenhaufen ihres Lebens und leidet noch lange unter der gescheiterten Beziehung. Im Gegensatz dazu findet ihr Ex-Mann David (Geoff Stults) schnell wieder eine neue Liebe, die er ebenso schnell zu heiraten beschließt: Julia Banks (Rosario Dawson). Julia zieht gemeinsam mit David in das Haus, in dem dieser einst mit Tessa lebte, und übernimmt auch die Rolle der Stiefmutter für Tessas und Davids Tochter Lilly (Isabella Rice) – eine große Aufgabe für Julia, die sich an ihre neue Verantwortung erst noch gewöhnen muss, aber sich David zuliebe aufopferungsvoll um ihre neu gewonnene Stieftochter kümmert. Doch für die alleingelassene Tessa ist dies ein emotionaler Tiefschlag, von dem sie sich nicht erholen kann, und sie setzt es sich zum Ziel, der neuen Frau ihres Ex das Leben zur Hölle zu machen... 

"Unforgettable" strahlt von Anfang an eine saftige Bösartigkeit aus. Er weiß genau, was für eine Art von Film er ist, und er tut was er soll. Die Geschichte zweier schöner Frauen, die sich um denselben gut aussehenden Mann streiten, ist kein vollständig neues Terrain, aber die Denise Di Novi, die zum ersten Mal Regie führt, bringt die daraus resultierende Prämisse gut auf den Punkt und genießt es, sie dort vor sich hin köcheln zu lassen. Dabei wirkt das gesamte Konstrukt irgendwie soapig, aber man kann sich dabei gut amüsieren. Letzteres liegt zu einem großen Teil an der Leistung von Katherine Heigl als verschmähte Geschiedene, die sich an der neuen Liebe ihres Ex-Mannes rächen will. Mit ihrer statuenhaften Figur, ihrer platinblonden Frisur und ihrem eisigen Blick beherrscht Heigl jede Szene auf eine Art und Weise, die urkomisch, beängstigend und ebenso urkomisch beängstigend ist. Dennoch ist es schwer, die Tatsache zu ignorieren, dass die Darstellung sowohl von Heigls Figur Tessa als auch von Rosario Dawsons Julia unangenehm veraltet wirkt. "Unforgettable" stellt diese Frauen als bösartige Rivalinnen dar, die beide die Liebe und Anerkennung eines reichen Mannes suchen, um sich bestätigt und vollständig zu fühlen. Doch das Drehbuch von Christina Hodson lässt Raum, um die Ursprünge ihrer Unsicherheiten und ihre weibliche Stärke zu erkunden. Und die Darstellung von perfekten, urteilenden Müttern in einer überwiegend weißen, wohlhabenden Stadt in Südkalifornien, die Pasadena ähnelt, ist nicht allzu abwegig.

Vor allem aber ist "Unforgettable" einfach nur verrückt. Das wird gleich zu Beginn deutlich, als Julia in ihren Abschiedskuchen schneidet, um sich darauf vorzubereiten, ihren Job in San Francisco aufzugeben. Di Novi nimmt sich die Zeit, auf der riesigen Klinge zu verweilen, während sie den Buchstaben "L" in ihrem Namen anschneidet. Der Zuschauer weiß an dieser Stelle bereits, dass ein Mord stattgefunden hat: Julias Ex-Freund, dessen Missbrauch sie dazu brachte, eine einstweilige Verfügung zu erwirken und ein neues Leben zu beginnen, ist tot. Doch während der eigentliche Krimi nicht sonderlich spannend ist, werten die Darsteller und die Inszenierung diesen vertrauten Stoff auf. Julia will ihre Probleme hinter sich lassen und mit ihrem Verlobten David (Geoff Stults) neu anfangen, an dem aber nicht viel dran zu sein shceint. Er wirkt wie eine Ken-Puppe, und eine Ex, Tessa, eine "Psycho-Barbie". Die expositorischen Dialoge mögen dabei klobig sein, aber die Sprüche sind teilweise erstklassig. Ebenfalls nicht sehr subtil ist die Tatsache, dass Tessa und Julia völlig gegensätzlich sind, obwohl die Auswahl der Kostüme dies auf geniale Weise deutlich macht. 

In "Unforgettable" wird die Tatsache, dass Julia die einzige Farbige in dieser idyllischen Kleinstadt ist, nie explizit angesprochen, aber man spürt den impliziten Rassismus in der Art und Weise, wie Tessa und ihre Freundinnen sie mit Verachtung mustern. Dawsons Erdverbundenheit bewahrt den Film davor, in eine waschechte Seifenoper abzugleiten, und ihr werden hier die wenigen, seltenen Momente echter Emotionen zuteil. David, ein ehemaliger Wall-Street-Finanzguru, verfolgt derweil seinen Traum, eine Kleinbrauerei zu gründen. Die verklemmte Tessa war von diesem Plan nie beeindruckt, aber die lebenslustige Julia ist für alles zu haben. Und es ist diese offensichtliche, lebendige Verbindung zwischen den beiden, die Tessa vor Eifersucht kochen lässt. In "Unforgettable" werden keine Hasen gekocht, aber Tessa lässt sich auf einige ausgeklügelte Hightech-Tricks ein. Ihre zunehmend (und großartig) albernen Streiche führen schließlich zur Rückkehr von Julias Ex-Freund (Simon Kassianides), wenn auch auf eher geschmacklose Weise. Bis dahin ist alles zum Lachen - zumindest für den Zuschauer. Aber keiner der Männer hier ist auch nur annähernd so interessant wie die Frauen. Neben Heigl und Dawson ist Cheryl Ladd einfach köstlich böse als Tessas botoxgeschminkte und perfekt frisierte Mutter, die vor nichts zurückschreckt, um das Glück ihrer Tochter zu sichern. Ladd hat einige der besten, passiv-aggressiven Sprüche des Films drauf, aber die unaufhörliche Erbsenzählerei ihrer Figur gibt auch Aufschluss darüber, was Tessa so schlimm zugesetzt hat. Und die Komödiantin Whitney Cummings macht mehr aus der obligatorischen Rolle der witzigen besten Freundin, als man erwarten würde. Nichts davon ist besonders einprägsam. Aber es unterhält über die gesamte Laufzeit.

6,5/10

Quellen
Inhaltsangabe: Warner Bros.

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