Sonic (Stimme im Original: Ben Schwartz / deutsche Stimme: Julien Bam) hat sich mittlerweile in Green Hills niedergelassen und will endlich allen beweisen, dass auch er ein echter Held mit Verantwortung sein kann! Als Dr. Robotnik (Jim Carrey) und sein neuer Gefährte Knuckles (Idris Elba) auf der Bildfläche erscheinen, scheint auch schon die perfekte Gelegenheit gekommen. Die zwei Fieslinge wollen einen mächtigen Smaragd finden, mit dem man die gesamte Menschheit auslöschen kann. Nun liegt es an Sonic und seinem neuen Freund Tails (Colleen O'Shaughnessey), den Smaragd zu finden und die Bösewichte unschädlich zu machen, bevor der finstere Plan umgesetzt wird. Zusammen begeben sich die tierischen Helden auf eine Reise um die Welt, um den wertvollen Stein vor ihrem Erzfeind zu finden. Die Suche gestaltet sich jedoch turbulenter und hürdenreicher als erwartet.
Der blaue Igel ist wieder da! Gut, eigentlich war er nie weg, aber sein
Gegenspieler Dr. Robotnik (Jim Carrey) ist tatsächlich zurück vom
Pilzplaneten; und er ist kein Stück weniger verrückt als früher - ganz
im Gegenteil! Dynamischer und kurzweiliger als der erste Teil ist "Sonic The Hedgehog 2", was vor allem daran
liegen mag, dass die lange Figureneinführung wegfällt und Jim Carrey
mehr Screentime bekommt. Ansonsten bleibt im Großen und Ganzen alles beim Alten,
mit dem kleinen Unterschied, dass sowohl Sonic als auch Robotnik
Verstärkung haben. Gespielt wird also die Karte, auf die in vielen
Fortsetzungen gesetzt wird: Das Wesen des Vorgängers beibehalten, aber
in mehreren Facetten für Steigerung sorgen. Also mehr Tempo, mehr
Action, mehr CGI und eine noch absurdere Handlung. Große Enttäuschungen
bei den Fans des ersten Films sind damit fast ausgeschlossen, positive
Überraschungen andererseits aber auch. Bemerkenswert ist die große
Anzahl an Referenzen an zahlreiche andere Kinofilme (wie zum Beispiel "Cast Away", "Star Trek", "Batman" und viele mehr), die aber meist über
Oneliner oder kurze Bilder nicht hinausgehen.
"Sonic The Hedgehog 2" kann nicht mit einer sonderlich guten Story glänzen, aber das erwartet auch keiner, solange der Spaßfaktor stimmt. Das tut er mehr oder weniger, trotz einiger Durchhänger. Der Film sieht optisch brillant aus. Jede Actionszene ist grandios inszeniert und man verliert nie den Überblick. Das Design der Figuren ist originalgetreu und man merkt richtig, dass man hier eine gewisse Nähe zum Videospiel hat. Das alles gilt aber nur, solange keine Menschen (außer Jim Carrey als Robotnik) im Bild sind. Denn sämtliche Nebendarsteller sind eine echte Zumutung und der Fokus liegt oft viel zu sehr auf unbedeutenden Dingen. Dem Film kommt sicher zugute, dass die eher undankbaren Rollen von James Marsden und Tika Sumpter hier kleiner ausfallen als im Vorgänger. Tom und Maddie sind ziemlich farblose und langweilige Figuren, die den chaotischen Igel etwas in Zaum halten sollen, aber irgendwie passt das nicht. Dadurch wird die Geschichte streckenweise sehr anstrengend. Besonders das Dance Battle und die Hochzeitsszene sind zum Fremdschämen peinlich ohne Ende und von solchen Momenten gibt es leider zu viele. Bezeichnenderweise sind diese Szenen auch die nervigsten und schlechtesten im Film. Und die deutsche Synchronistaion von Sonic will auch immer noch nicht so recht ins Gesamtbild passen, so schlimm wie im ersten Teil ist es aber nicht mehr.Wenn man alle Szenen mit den Menschen heraus schneiden würde und nur die Szenen mit Sonic, Tails, Knuckles und Robotnik hätten, wäre ""Sonic The Hedgehog 2"" eine herausragende Videospielverflmung. Die Dynamik zwischen den 4 Figuren ist fantastisch und da überzeugt im Grunde jede einzelne Szene. Besonders Jim Carrey muss man hier hervorheben, der ein perfekter Robotnik ist. Kein anderer Darsteller wäre verrückt genug für diese Rolle gewesen. Er verkörpert ihn mit all seiner überdrehten Art, verkommt aber nicht ausschließlich zur Witzfigur, sondern ist auch sehr bedrohlich. Sonic selbst ist ziemlich gut gelungen und ist im Grunde so, wie man sich diesen blauen Igel vorstellt. Tails bekommt zwar nicht die nötige Charaktertiefe, ergibt aber ein tolles Team mit Sonic. Das große Highlight stellt Knuckles dar, der mehr als perfekt gelungen ist. Er sieht nicht nur optisch brillant aus, sondern hat auch eine gut gemachte Backstory und eine richtig starke Persönlichkeit.
Und so ist "Sonic The Hedgehog 2" eben das, was es ist: Ein heiterer und
durchaus kurzweiliger Spaß, dem man manchmal aber noch etwas mehr Mut
zu einer eigenen Handschrift wünschen würde. Denn gerade die
schlitzohrige Charakterzeichnung des kleinen Igels wirkt durchaus
charmant, sodass es gar nicht unbedingt nötig wäre, bei der Struktur
oder der Gestaltung der Actionsequenzen so nahe an erfolgreichen
Produktionen der Konkurrenz zu bleiben. "Sonic The Hedgehog 2" ist teilweise fantastisch, rasant und leider oft unnötig langweilig. Die Fortsetzung
hätte ein Mega-Hit werden können. Wenn man sich ausschließlich auf
Sonic, Knuckles und Tails konzentriert hätte und weniger auf die
nervigen Nebenfiguren, wäre das Ganze eine runde Sachen geworden. Somit
ist der Film immerhin keine misslungene, aber auch keine gänzlich
überzeugende Videospielverfilmung. Und das ist für dieses Genre schon
eine große Nummer. Während des Abspanns bekommen wir einen kurzen
Auftritt, der mal so richtig Lust auf einen dritten Teil macht. Vielleicht
verzichten wir dann endlich auf diese nervigen Menschen. Außer Jim
Carrey, der seinen angekündigten Rückzug aus dem Filmgeschäft hoffentlich noch einmal überdenkt.
6,5/10
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Quellen:
Inhaltsangabe: Paramount Pictures
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