Montag, 11. Juli 2022

Cast Away - Cast Away: Verschollen (2000)

https://www.imdb.com/title/tt0162222/

Chuck Nolan (Tom Hanks) ist als Inspektor eines Transportunternehmens wieder einmal unterwegs, um Probleme zu lösen. Per Flugzeug fliegt er seinem neuen Auftrag entgegen, und plötzlich passiert etwas Unerwartetes. Das Flugzeug stürzt ab, Chuck erreicht nur mit letzter Kraftanstrengung eine Insel. Ihm wird bewusst, dass er als einzig überlebende Person an einem Inselparadies gestrandet ist. Dort muss er nicht nur täglich ums physische Überleben kämpfen, sondern auch zunehmende Einsamkeit bewältigen - weswegen er sich mit einem "Wilson" getauften Volleyball anfreundet. Gemeinsam warten sie auf Rettung, doch die lässt lange auf sich warten... 

"Cast Away" ist mitlerweile wohl ein Filmklassiker, bei dem man sich ins Gedächtnis rufen muss, wie gut er eigentlich ist. Robert Zemekis ist in gewissen Genres der bessere Spielberg, und auch hier beweist er wieder einmal was er drauf hat. Gerade auch mit einem Tom Hanks in der Hauptrolle, der hier zeigt, was für ein schauspielerisches Schwergewicht er ist. Ist sein Charakter zu Beginn des Films untragbar nervig und aufreibend, entwickelt er sich angesichts der Katastrophe stetig weiter zu etwas oder jemanden, den man mit einer gewissen Portion höhrerer Gewalt Demut lehrt. Es ist auch faszinierend wie schnell die zweieinhalb Stunden des Filmes an einem vorbeiziehen, mit vielen Szenen, die nicht unbedingt die schnellsten und einfachsten sind. 

Bis er aus seinem Nickerchen über dem Ozean aufwacht, ist der Film auch nicht besonders interessant. Der Blick in das neu eröffnete Russland ist interessant und man fragt sich bei der Interaktion mit seiner Familie und Freunde, ob er überhaupt irgendwie Zeit für diese hat. Aber sobald er aufwacht und sich langsam der Situation bewusst wird, wird der Film schnell richtig gut. Der Verzicht auf jegliche Musik in der Absturzszene und der panischen Kakophonie des sich zerberstenden Flugzeuges haben so eine Spannung in mir erzeugt, wie ich es schon lange nicht mehr erlebt habe. Scharfes Metall, flammen, tosende Wogen mit unendlicher tiefer und inmitten eines hoffnungslosen Ozeans, hält sich eine arme Gestalt an den Nylonseilen fest, bis das Gewitter ihn in erdrückender Dunkelheit zurücklässt. 

Und die erdrückende Stille bleibt. Einzig das Rauschen des Meeres und des Windes bieten Chuck und dem Zuschauer eine ständiges ambiente. In dieser Stille fühlt man mit ihm mit. Man sieht die stärken des Menschen in seiner Reinform. Werkzeuge und ständiges testen lassen ihn sich langsam an die aussichtslose Situation gewöhnen. Durch einen Blutverschmierten Volleyball findet er auch endlich einen Gesprächspartner, der ihn Jahre später, wie ein Wahnsinniger wirken lässt, ihn aber von einem anderen Wahnsinn gerettet hat. So wird Wilson auch für den Zuschauer zu einem vollständigen Charakter, dass man richtig mitfühlt, wenn er für immer verloren gespült wird. Als Chuck zurück kommt, hat sich die Welt weitergedreht. Gerade das Treffen von Chuck und seiner damaligen Freundin ist ganz großes Kino, und zeigt eine Vielschichtigkeit in so groben Begriffen wie Liebe, in denen beide irgendwie weiterleben müssen. Besonders toll auch die Szene, in der Chuck alles nochmal Revue passieren lässt und seinem stummen Freund Wilson das Herz ausschüttet. Ein großartiger Film, der sein Konzept gnadenlos durchzieht.  

9/10

Quellen
Inhaltsangabe: Twentieth Century Fox

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