Koala Buster Moon (Stimme im Original: Matthew McConaughey/dt. Stimme: Daniel Hartwich) leitet ein Theater, um das es nicht sonderlich gut bestellt ist. Als er merkt, dass er ohne Anstrengungen nicht aus den roten Zahlen kommt, ruft Buster kurzerhand zu einem Gesangswettbewerb auf. Gemeinsam mit seinem treuen Freund, dem Schaf Eddie (John C. Reilly/Olli Schulz), das am liebsten an der Konsole zockt und am Pool rumhängt, lädt er zum Vorsingen. Unter den Teilnehmern des Wettbewerbs sind der rappende Jung-Gorilla Johnny (Taron Egerton/Patrick Baehr), die alleinerziehende Schweine-Mama Rosita (Reese Witherspoon/Alexandra Maria Lara), die betrügerische Jazz-Maus Mike (Seth MacFarlane/Klaas Heufer-Umlauf), die unter Lampenfieber leidende Elefanten-Teenagerin Meena (Tori Kelly/Maximiliane Häcke) und Stachelschwein-Weibchen Ash (Scarlett Johansson/Stefanie Kloß), das seinen arroganten Freund loswerden und nun auf Solopfaden wandeln will. Jedes der stimmgewaltigen Tiere träumt von der großen Karriere...
Kann man es einem Animationsfilm übel nehmen, dass er sehr auf altbekannte Muster setzt und an Tiefe vermissen lässt, wenn er so liebevoll und herzerwärmend fröhlich daherkommt, wie "Sing"? Kann man eigentlich nicht. Zwar hat man sich im Hause Illumination in Sachen Geschichte nahezu genau Null Mühe gegeben - es werden allerlei belanglose Nebengeschichten aufgemacht und entweder abrupt beendet oder ganz vergessen - aber hey, hier herrscht vor allem eines, nämlich Stimmung! Frei nach de Motto: "Schmeiß die (Theater-)Möbel aus dem Fenster, wir brauchen Platz zum dancen!" Denn wenn es dann um Musik geht, und das geht es bei "Sing" titeltreu sehr oft, so ist der Film einfach wunderbar. Ja, die Musik. Vorherrschend im Film wird an allen Ecken und Ende geträllter, getanzt, gesunge und musiziert, dass es eine wahre Freude ist. Mit diversen bekannten Szenen aus Filmen und Clips, die jeder, der auch nur einen Hauch Musikgeschmack besitzt, kennen sollte.Das das funktioniert, liegt aber auch an den Figuren, die wirklich unheimlich sympathisch sind und irgendwie jede auf ihre Art die Wünsche und Träume der Zuschauer ansprechen. Ja vom singenden Hausschwein bis zum romantischen Gorilla ist hier alles dabei. Die Motivation der Trickfiguren ist ansteckend und motiviert auch den Zuschauer - selbst wenn der nicht ganz so das Faible für Musiklastige Filme mit sich bringt. Vorgetragen werden musikalische Klassiker aus den 1940er Jahren bis hin zu modernen Klassikern der Gegenwart. Dabei wechselt man zwischen verschiedensten Genre hin und her. Die Musikauswahl ist so vielseitig wie ihre Figuren selbst und bringt auch inhaltlich alles zusammen. Der Contest, wer der beste Künstler ist, welcher in unzähligen Castingshows in aller Welt sein Unwesen treibt, weicht hier dem Miteinander verschiedenster Figuren und deren Musikstil.Dass es hier Seitenhiebe auf die unzähligen Castingsshows gibt, ist dabei selbstredend unausweichlich.
Natürlich werden auch mal wieder die vertrauten Motive von Freundschaft, Mut und
Zusammenhalt präsentiert die man so oder so ähnlich seit dem "Zauberer von
Oz" schon genauso oft gesehen hat.
Aber es funktioniert seit langem mal wieder richtig gut, vor allem wegen der großen Bandbreite an
Musikstilen und zündenden Gags. Ja, die Musik. Immer wiede rkommt man darauf zu sprechen, denn "Sing" ist nun mal genau das: Musik. In erster Linie natürlich lustig verpackt, um das in erster Linie
jüngere Publikum anzusprechen, zuweilen aber auch durchaus mal ein wenig
traurig angehaucht, strotzt "Sing" nur so vor Kraft und verfügt über
ein ungeheures Gute-Laune-Potenzial, das den Zuschauer wirklich voll erwischt.
Die Musik lädt zum mitträllern ein und viele Gags zünden sogar. Zu Zeiten von Castingshows und Filmen wie "Pitch Perfect" trifft diese Komödie schon den Geschmack der Mehrheit. Nur in manchen Szenen vielleicht dann doch ein Tick zu aufgedreht, aber in jedem Fall ein schöner, netter Film für Groß und Klein.
7,5/10
Quellen:
Inhaltsangabe: Illuminations / Universal Pictures
Poster/Artwork: Illuminations / Universal Pictures
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen