Samstag, 13. August 2022

Defiance - Defiance: Unbeugsam - Defiance: Für meine Brüder, die niemals aufgaben (2008)

https://www.imdb.com/title/tt1034303/

Im Zentrum von "Defiance" steht die Geschichte der Bielskibrüder - Tuvia (Daniel Craig), Zus (Liev Schreiber), Asael (Jamie Bell) und Aron Bielski (Gregor MacKay). Die vier jüdischen Polen fliehen im Dezember 1941 in die Wälder, nachdem deutsche Truppen den vormals russisch besetzten Teil Polens erobert und die Eltern der Brüder ermordet haben. Zusammen mit weiteren Flüchtlingen bilden sie unter der Führung von Tuvia eine Partisanengruppe, die sich an Kollaborateuren rächt und Sabotageakte gegen Nazis ausführt. Als immer mehr Flüchtlinge sich der Gruppe anschließen, wird die Versorgungslage zunehmend schwieriger. Außerdem rücken die Nazi-Truppen immer weiter in die Wälder vor... 

Das auf wahren Begebenheiten basierende Kriegs-Drama erzählt von den (lange Zeit unbekannt gewesenen) Bielski-Geschwistern, tapfere Widerstands-Kämpfer die in der Zeit des Zweiten Weltkrieges viele jüdische Flüchtlinge aufnahmen und sich mit Diesen in den dichten Wäldern Weißrusslands versteckten, wo sie sich tagtäglich gegen Hunger, Kälte, Krankheiten und Einsatzgruppen der SiPo zu behaupten hatten.

"Defiance" ist ein durchaus gelungenes Kriegsdrama. Regisseur Edward Zwick, der sich scheinbar nur noch auf vermeintliche Randereignisse der Weltgeschichte wie zuvor in "The Last Samurai" oder "Blood Diamond" zu spezialisieren scheint, gelingt es diesmal seine oft zu beobachtende Tendenz zum überhöhten Kriegspathos weitesgehend zu vermeiden und ein differenzierteres Bild über die Bielski-Partisanen zu zeichnen. Daniel Craig in der Rolle des Tuvia Bielski wird nicht als glorreicher Krieger und als klassischer Sympathieträger der Geschichte dargestellt, sondern als ein etwas undurchdringlicher und im Innersten zutiefst unsicheren Charakter, dessen Überlebenswille und Einstehen für die Gruppe und seine Familie schließlich umso glaubwürdiger macht. Der aufkommende Bruderkonflikt mit Zus (Liev Schreiber), wodurch dieser die Gruppe in Richtung sowjetischer Partisanen verlässt, ist etwas holprig erzählt und lässt die weitere Fortschreibung der Geschichte leicht erahnen. Inszenatorisch kann man wie immer in Zwicks Filmen wenig vorwerfen, die Actionszenen und das hauptsächliche Waldset wirken glaubwürdig. Ein mittlerweile typisches Kriegsfilmmerkmal ist das Variieren von Kontrast und Farbe, was besonders die Gesichter der Darsteller noch zerfurchter aussehen lässt. Wer an den politischen Hintergründen der Zeit interessiert ist, dem wird hier nicht allzu viel geboten, wer jedoch ein Gespür für diesen schwierigen Überlebenskampf erhalten will, dem sei dieser Film empfohlen, auch wenn er nicht die große Emotionalität versprüht und insgesamt einen Tick zu lang geraten ist. 

7,5/10

Quellen
Inhaltsangabe: Constantin

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