Mittwoch, 3. August 2022

Lightyear (2022)

https://www.imdb.com/title/tt10298810/

Buzz Lightyear (Im Original gesprochen von: Chris Evans / deutsche Stimme: Tom Wlaschiha) hat gemeinsam mit seiner Kommandantin Alisha Hawthorne (Uzo Aduba) sowie einer großen Mannschaft voller Wissenschaftlern und Technikern eine anstrengende Mission hinter sich gebracht und befindet sich nun auf dem Weg nach Hause - als sie auf einmal ein außergewöhnliches Signal erhalten. Als sie sich in einem Bereich aufhalten, der 4,2 Millionen Lichtjahre von der Erde entfernt ist, macht ein Sensor die Besatzung darauf aufmerksam, dass sie sich in unmittelbarer Nähe eines unerforschten Planeten befinden, der über ein großes Vorkommen an wichtigen Ressourcen verfügen könnte. Als Pilot des Schiffes entscheidet sich Buzz dazu, das Raumschiff namens "Rübe" auf Kurs in Richtung T’Kani Prime zu schicken. Wie sich herausstellt, handelt es sich dabei um einen sumpfigen und morastigen Planeten, der voller gefährlicher Schlingpflanzen und Käfern ist. So schnell wie möglich versucht Buzz, den Planeten wieder zu verlassen - doch der Versuch endet in einer Bruchlandung, bei dem auch noch ihre Energiequelle zerstört wird. Somit sitzen er, Alisha und die restliche Besatzung der Rübe auf dem fremden und unheimlichen Planeten fest. Während Buzz von Schuldgefühlen geplagt wird, versucht die Crew, einen Ausweg aus dieser Situation zu finden und eine neue Energiequelle zu entwickeln. Doch das könnte ewig dauern. Werden es Buzz und seine Freunde je schaffen, wieder zur Erde zurückzukehren?

Nein, "Lightyear" ist nicht etwa der fünfte Teil der beliebten "Toy Story"-Reihe, es ist vielmehr ein eigenständiger Film, der fast völlig ohne Fan-Service auskommt und in dem der Zuschauer erfährt, warum Buzz Lightyear überhaupt erst als Actionfigur geschaffen wird.  Doch "Lightyear" hat ein Problem: er verfehlt etwas die Zielgruppe. Der Film präsentiert sich ganz klar kindgerecht und richtet sich an jüngeres Publikum, triggert aber in Punkto Action, Physik und Trauer in kurzen Blitzlichtern auch die erwachsenen Zuschauer. Doch Fans der "Toy Story"-Reihe könnten schlicht zu alt für dieses Prequel sein und den anvisierten Kindern fehlt der Hintergrund. Vielleicht muss man aber auch die Hintergründe gar nicht alle verstehen, um Spaß an dem Film haben zu können. Denn die Action ist unglaublich gut gemacht und ein überwiegender Teil der Gags sitzen.

Wenn man sich "Lightyear" ansieht, sollte man sich definitiv davon frei machen können, dass es sich hierbei um eine "Toy Story"-Figur handelt. Der Film ist ein reiner Science-Fiction-Film, mit vielen kinderfreundlichen Elementen, bei dem man aber auch als Erwachsener nicht in Langeweile verfällt. Bis auf den kleinen Vortext hat der Film keine Bezüge zu "Toy Story". Man könnte die Katze als eine Art "Verbindungselement" im übertragenen Sinne sehen und natürlich verwendet Buzz auch genau die Sprüche, die später seiner Actionfigur zugedacht werden. 

Was aber im Vergleich zu anderen PIXAR-Produktionen anstrengt, ist die Suche nach einer tiefergehende Aussage oder aussagekräftigeren Moral, wie sie fast alle Produktionen aus dem Hause inne haben. Streckenweise wird der Zuschauer nämlich völlig allein gelassen mit der Tragik der Verbohrtheit der Hauptperson. Das verliert sich gegen Ende, das Team findet zusammen und macht "Lightyear" zu einem vorhersehbaren, 08/15-Film, bei dem am Ende alles gut wird. Bis dahin lässt gesamte Film dem Zuschauer kaum Atempausen. Ständig passiert etwas und man bekommt das Gefühl, dass, sobald etwas Positives passiert und man "Luft bekommt", irgendwas Schlechtes geschieht und dies wieder revidiert. In dem Film passieren tausend Dinge und alle gehen schief, enden in tragischen Momenten oder deprimieren. Buzz' ständigen Flüge am Anfang und die Welt, die währenddessen weiterzieht, versetzen einen in komplette Verzweiflung, weil man ihm dabei zusieht, wie er selbst mit einem ständigen Tunnelblick an seinem eigenen Leben vorbeizieht (was dramaturgisch unglaublich gute und emotionale Szenen sind).

"Lightyear" traut sich aber vor allem viele Dinge und macht vieles richtig. Er wird aber ein Nischenfilm bleiben - schon allein wegen dem ausdifferenzierten Genre. Doch dafür gibt es Action, Spannung, Emotionen, guter Humor und tolle Optik. Was will man mehr?

7/10

Quellen:
Inhaltsangabe:
 Disney / Pixar

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