Das erste Woodstock-Musikfestival fand vom 15. bis 17. August 1969 in Bethel, New York, statt. Es war die Milchfarm von Max Yasgur, auf der dieses Festival stattfand, und trotz zahlreicher Proteste gegen das Festival waren fast eine halbe Million Menschen gekommen. Das Festival soll ein Meer von Musikliebhabern zusammengeführt haben, die sich durch Psychedelika und große Mengen Marihuana noch weiter zusammenschweißten, und bot einige der denkwürdigsten Auftritte von Stills und Nash, Cosby, Hendrix und Santana. Es gilt als ein entscheidender Moment in der amerikanischen Popkultur und Musikgeschichte und als ein Ereignis, das die Generation der Gegenkultur der 1960er Jahre hervorhebt. Seine Bedeutung wurde durch den preisgekrönten Dokumentarfilm Woodstock (1970) unter der Regie von Michael Wadleigh noch gesteigert. Im Volksmund wurde es als "3 Days Of Peace and Music" bezeichnet, und es wurden mehrere Versuche unternommen, das Festival in seinem ganzen Glanz und Geist wieder aufleben zu lassen. Das Woodstock Music Festival, 1999, war ein ähnlicher Versuch, der schnell unter dem Gewicht kapitalistischer Missbräuche, der Ignoranz der Organisatoren und des Zeitgeistes zerfiel.
"Trainwreck: Woodstock '99" ist das filmische Dokument des in einer Katastrophe mündenden 3-tägigen Festivals namens "Woodstock '99", welches Netflix in 3 Episoden austrahlt. In der ersten Episode des dreiteiligen Dokumentarfilms wird man mit dem Grund für das Scheitern vertraut gemacht. Das Festival fand auf einem verlassenen, nicht mehr funktionstüchtigen Luftwaffenstützpunkt, der Gruffiss Air Force Base, statt, im Gegensatz zu seinem Vorläufer, der auf einem von Grünflächen umgebenen Milchviehbetrieb stattfand. Die Organisatoren hatten beschlossen, eine Barrikade um den Stützpunkt zu errichten, um Trittbrettfahrer fernzuhalten. Es fand vom 22. bis 25. Juli 1999 statt, und die sengende Sonne, die hohen Temperaturen und der Mangel an Schatten, um die Teilnehmer abzukühlen, machten den meisten Menschen zu schaffen. Jedem, der den Veranstaltungsort betrat, wurden sein Essen und seine Wasserflaschen abgenommen. Am Veranstaltungsort gab es Sponsoren, die eine Flasche Wasser für bis zu vier Dollar verkauften, die am Ende des dritten Tages auf zwölf Dollar anstiegen, was die meisten Teilnehmer arg verärgerte. Die Anzahl der Müllsammelstellen war völlig unzureichend, um den Plastikmüll von rund einer viertel Million Besuchern aufzunehmen. Auch die zum Reinigen und Waschen aufgestellten Stände waren unzureichend. Die Qualität der Hygiene auf dem Festival begann sich stündlich zu verschlechtern, was zur Entdeckung einer weit verbreiteten Verunreinigung des Wassers durch Keime und Verunreinigungen aus Fäkalien führte, wie die auf dem Gelände genommenen Proben zeigten. Die meisten der Besucher wurden krank.
Nichtsdestotrotz wird einem immer wieder die Ignoranz der Organisatoren und Veranstalter, Michael Lang und John Scher, über das, was passiert ist, um die Ohren gehauen. Sie lügen schamlos vor der Presse über den erfolgreichen Verlauf des Festivals und erzählen jedem, dass die Dinge unter Kontrolle waren, obwohl sie eindeutig schief liefen. Das Publikum wollte sich in den musikalischen Darbietungen der Popkultur-Lieblinge der 90er Jahre sonnen, und Woodstock '99 sorgte dafür, dass es genug von diesen legendären Bands auf der Bühne bekam. Limp Bizkit, Kid Rock, Red Hot Chilli Peppers, Fatboy Slim. Sie heizten das Publikum an, bis die Menge am dritten Tag vollends eskalierte. Die Dokumentarserie kann an dieser Stelle etwas oberflächlich erscheinen, da sie sich so sehr auf die Situationen konzentriert, die zum Ausbruch der Wut unter den Besuchern des Musikfestivals führten, dass sie vergisst, sich mit den Gegebenheiten hinter der Bühne zu befassen. Doch trotz dieses Mangels ist festzustellen, dass einige dieser Künstler zum Adrenalinrausch der Menge beitrugen und sie sogar zu Gewalt und Vandalismus verleiteten.
Nach dem Musikfestival waren mehrere Menschen erkrankt, das Gelände war von der Menge und dem Feuer verwüstet worden, und bei der Polizei wurden mehrere Anzeigen wegen sexuellen Missbrauchs und Belästigung erstattet. Wenn man das Ende der Dokumentarserie erreicht hat, bleibt einem fast der Atem weg. Die Serie wirkt wie ein Katastrophenfilm, der nur die Frage aufwirft, wie die Realität auf dem Gelände ausgesehen haben muss. Außerdem: Wie kann ein Festival, das die Menschen in Liebe, Licht und Frieden der Musik vereinen will, wie eine Rave-Party für die Jugend wirken? Nicht nur die Organisatoren sind für den Amoklauf verantwortlich, auch die Menge war unbeherrscht, betrunken und frauenfeindlich. Es wirft die Frage auf, wie sich die Musik und die Vorliebe der Zuhörer für sie in den drei Jahrzehnten zwischen dem ursprünglichen Festival und einer seiner vielen Wiederholungen verändert haben.
https://www.imdb.com/title/tt21387520/
1. Wie zum Teufel ist das passiert? (How the F**k Did This Happen?)
Militärgelände, Profitgier, toxische Atmosphäre: Das Revival von 1999
hätte nicht weiter weg sein können von der Vision, die
Woodstock-Mitgründer Michael Lang 1969 hatte. - 8/10
https://www.imdb.com/title/tt21438490/
2. Kerosin. Streichholz. Wumm! (Kerosene. Match. Boom!)
Am zweiten Tag sorgen Müllberge und gnadenlose Hitze für zusätzliches
Chaos. Künstler werden mit Abfällen beworfen. Limp Bizkit bringt die
Menge an die Grenze der Belastbarkeit. - 8/10
https://www.imdb.com/title/tt21438494/
3. Man kann keine Randale in den 90ern stoppen (You Can't Stop a Riot in the 90s)
Verseuchtes Wasser und Wucher überschatten Tag 3. Angst und Brände
breiten sich aus. Die Menge gerät außer Kontrolle. Sexuelle Übergriffe
geben dem Event einen üblen Spitznamen. - 8/10
Quellen:
Inhaltsangabe: Netflix
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