Dieser Film ist die fantastische Geschichte des kleinen Zwerges Willow (Warwick Davis)der ein großer Zauberer sein möchte. Gemeinsam mit einer Schar von Freunden und seinem menschlichen Gefährten Madmartigan (Val Kilmer) versucht Willow ein Findelkind namens Elora vor dem Zugriff der bösen Königin Bavmorda (Jean Marsh) zu retten. Denn der grausamen Herrscherin über das Reich des Bösen wurde vor Urzeiten prophezeit, sie würde eines Tages von einem weiblichen Findelkind mit Geburtsmal am Arm entthront werden. Völlig in Panik hatte sie ihren Gefolgsmännern nun den Befehl erteilt, alle neugeborenen Mädchen zu untersuchen und gegebenenfalls zu töten, sollten sie ein Muttermal aufweisen. Bevor Willow und seine Freunde jedoch das Leben des Kindes retten und im Schloss der Königin die entscheidende Schlacht schlagen können, müssen sie unzählige Gefahren überstehen und gegen Ungeheuer, Zauberer und böse Geister kämpfen.
Aus heutiger Sicht mag "Willow" etwas kitschig, angestaubt und sogar trashig sein, doch as Kind seiner Zeit ist das Werk von Regisseur Ron Howard und Autor George Lucas ein wunderbarer Fantasy-Film. Schon früh wird deutlich, dass Howards Talent dafür sorgte, dass der Film wundervoll aussieht und die Handlung sehr viel Herz inne hat. Das Pacing ist ein wenig langsam und der Film tritt oft auf der Stelle, aber allein die wundervolle Ausstattung und die liebevollen Effekte machen den Film zu einem echten Geheimtipp für Fantasy-Fans der alten Schule.
Da ist es schon ein wenig unverschämt, dass man den Schauspieler des titelgebenden Willow, Warwick Davis, beim Intro erst an dritter Stelle nennt und stattdessen Val Kilmer als Hauptdarsteller vorrückt. Dabei Davis der klare Hauptcharakter und Kilmer nur ein Nebencharakter. Der damals 17-jährige Davis spielt als Willow sehr gut auf und er trägt den Film sehr erfolgreich und vor allem äusserst symphatisch auf seinen Schultern. Val Kilmer überzeugt als tölpelhafter und ewig rolliger Krieger Madmartigan total und bekommt immer nur soviel Screentime, dass es lustig bleibt. Allerdings nervt seine Romanze mit Sorsha, die einfach zu nichts führt, ein wenig. Jean Marsh als Schurkin ist zum Teil ganz schön gruselig und als Kind, die anvisierte Zielgruppe des Films, könnte man durchaus den ein oder anderen Albtraum bekommen.Howard macht dank sehenswerter analoger Tricktechnik
einen Märchenfilm für Jung und Alt, bei dem trotz fehlender emotionaler
Höhepunkte gute Unterhaltung und Komik über die gesamte Laufzeit
garantiert werden. Dafür sorgen die geschickte Verteilung der Handlung
auf die einzelnen Figuren. So wird das Gesicht des Babies immer wieder
in Großaufnahmen gezeigt und spiegelt das Geschehen rundum. Vor allem schafft es der Film, für jede einzelne Szene den richtigen
Bildausschnitt zu zeigen. Totale, Halbtotale und
Nahaufnahme wechseln sich organisch ab, immer wird ein passender
Bildausschnitt gezeigt (was durchaus nicht selbstverständlich ist) und
immer haben die Figuren nachvollziehbare Blickkontakte und einen
Anschein von räumlicher Nähe. Das involviert die Zuschauer und sorgt in
Verbindung mit dem gleichmäßigen Erzähltempo für Vertrautheit und bindet
die Zuschauer ein. "Willow" ist nicht immer ein kindgerechter Fantasy-Streifen, denn zum Teil geht es in dem Film
ordentlich ab und vor allem eine Szene ist enorm gruselig.
Allerdings hat er mit Warwick Davis einen fantastischen
Hauptdarsteller, der viel mehr Aufmerksamkeit verdient hätte. Der Film
wird liebevoll erzählt und hat tolle Fantasy Elemente und für 80er Jahre
Fans ist der Film genau richtig. Wer handgemachte Effekte liebt, ist
hier sowieso richtig.
7,5/10
Inhaltsangabe: Twntieth Century Fox
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