In der nahen Zukunft ist die Sonne längst erloschen. Stattdessen ist es jetzt ein mysteriöser roter Mond, der die Menschen mit der nötigen Energie versorgt und damit Leben auf der Erde möglich macht - zumindest so lange, bis er eines Tages seinen Kurs ändert und direkt auf die Erde zurast. Damit die Kollision und damit das Ende der Menschheit verhindert wird, soll der beste Astronaut seiner Zeit, Paul W.R. (Hugo Becker) auf eine alles entscheidende Mission geschickt werden. Doch ausgerechnet kurz bevor es losgeht, verschwindet der Raumfahrer plözlich spurlos. Während die Menschen verzweifelt nach ihrem möglichen Retter suchen, stößt der auf seiner Flucht auf die geheimnisvolle Elma (Lya Oussadit-Lessert), die ihm schon bald nicht mehr von der Seite weicht...
Dem offensichtlichen Erfindungsreichtum von Regisseur Romain Quirot, mit dem er sein erstes Science-Fiction-Werk (und gleichzeitig Langfilmdebüt) komponiert, kann man durchaus seinen Respekt zollen. "Die letzte Reise der Menschheit" macht nämlich allein optisch einen tadellosen Eindruck. Auch das Setting passt hervorragend und die Soundkulisse stimmt. Natürlich ist die Handlung hanebüchen und entbehrt jeglicher Logik. Doch angesichts rasanter Action, spektakulärer Schauwerte und toller Darsteller ist der Film unbedingt sehenswert.
Quirot schafft es zwar nicht immer, die Schwächen des Szenarios auszumerzen, aber was er mit seinen offensichtlich begrenzten Mitteln aus dem Stoff heraus holt ist beeindruckend. Das ist verspieltes, dynamisches und einfallsreiches Kino, das einen Vergleich mit amerikanischen Blockbustern nicht scheuen muss. Neben der genretypischen Heldenstory bietet er darüber hinaus auch einen quasi -philosophischen Subtext als Mehrwert. Als surrealistisches Märchen betrachtet, ist "Die letzte Reise der Menschheit" eine geistreiche Reflektion über Fantasie. Auch wenn nicht alle Ideen funktionieren und der Film oft holprig ist - es macht Spaß, diese verstörende und apokalyptische Welt zu betreten, das faszinierende Produktionsdesign zu betrachten und über manch philosophischen Gedankengang nachzudenken. Die Familientragödie als dafür dienendes Vehikel ist allerdings etwas aufgesetzt.7/10
Quellen:
Inhaltsangabe: EuroVideo
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