Zu Beginn ist Kane (James Purefoy) ein Söldner im Dienste von Queen Elizabeth I., der in Afrika kämpft. Doch nach einer Begegnung mit dem Tod persönlich erkennt er, dass er Vergebung finden muss, oder seine Seele in der Hölle landen wird. Er kehrt nach England zurück, um als Puritaner ein friedvolles Leben zu führen. Ein Jahr lang übt Kane sich in Demut - bis er aufgefordert wird, den sicheren Hafen zu verlassen und die lauernden Blicke des Leibhaftigen vom geistlichen Treiben seiner Brüder fort zu lenken. Er trifft William Crowthorne (Pete Postlethwaite), der ihn auf eine Reise in die Neue Welt einlädt. Aber der Teufel lässt sich nicht austricksen. Marodierende Schergen unter dem Befehl des Schwarzmagiers Malachi (Jason Flemyng) überfallen Crowthornes Familie und entführen Tochter Meredith (Rachel Hurd-Wood). Kane muss erneut kämpfen...
"Solomon Kane" ist einer der Filme, der sich gar nicht erst die Mühe macht, das Rad neu zu erfinden. Autor Robert E. Howard, der bereits den Charakter "Conan" erschuf, zeichnet seinen mittelalterlichen Helden als düsteren, stest dreckigen Charakter, der an eine Mischung aus Aragorn und Van Helsing erinnert, der seine Seele retten muss. Er ist eigentlich ein Puritaner, der der Gewalt abgeschworen hat und den irrationalen Aberglauben schwarzer Magie mit der Rationalität logischer Wissenschaft bekämpft, weil Gott ihn längt verlassen zu haben scheint. Unterwegs begegnet er alptraumhaften Sagengestalten und findet heraus, dass sich die Wurzel allen Übels in einem mächtigen Zauberer manifestiert, der die Schwachen vernichtet und die Starken versklavt. Als ob das nicht genug wäre, gilt es außerdem, den eigenen entstellten Bruder vom Bösen weg zu bekehren. Man sieht: ein höchst willkürlich zusammengemixter Genre-Cocktail aus allerlei bekannten Mischzutaten, auf ausgetretenen Pfaden wandelnd und konventionelle Bahnen einschlagend. Regisseur Michael J. Bassett zimmert eine zwischen familiären Verstrickungen und ambivalenten Glaubensauseinandersetzungen balancierende Fantasy-B-Schauerstunde des evangelischen Englands, das durch dunkle Wälder führt und sich durch Horden bizarrer Monster metzelt.
Das fühlt sich zwar aufgrund des zu keiner Zeit in die Tiefe gehenden Erzählhandwerks von vorgestern an, sieht andererseits trotzdem stimmig aus und unterhält über die gesamte Laufzeit. Bassett kontrastiert lauwarme Lagerfeuerabende mit grauweißen Schneeflocken, hässlichem Unrat, undurchdringlichem Regen, stechendem Nebel, matschigem Schlamm und Eiseskälte, gotische Bauerwerke mit den aufgespießten Köpfen abgebrannter Ruinen eines ausgemergelten Landes. Hexenverbrennungen, Kreuzigungen und landesweite Verbannungen heidnischer Zaubermethoden sind darin die omnipräsenten Mittel zur Verteidigung eigener Werte und verantworten gleichermaßen in abgrundtief schauerlichen Farben sprießende wie infernalische Kulissen. Sowohl originelles Creature Design, blutige Schwertaction, der grimmige James Purefoy als Hugh-Jackman-Ersatz, Kamera, als auch der bombastische Töne anschlagende Score von Klaus Badelt wissen zeitweilig so manche Dialogstilblüte, langatmige Durststrecken und den grotesk CGI-überschwemmten Showdown zu überdecken. Damit hebt sich "Solomon Kane" doch etwas über den Durchschnitt und wie man es erwarten würde darf auch ein Exorzist, selbstverständlich gespielt von Max von Sydow, nicht fehlen.6/10
Quellen:
Inhaltsangabe: Constantin Film
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