Der ambitionierte junge Regierungsbeamte Scott Huffman (Sebastian Stan) will erreichen, dass dem Rettungsfallschirmspringer William Pitsenbarger (Jeremy Irvine) die Ehrenmedaille verliehen wird. Pitsenbarger rettete 1966 in Vietnam mehr als 60 Soldaten, als er unter schwerem Beschuss ohne Unterlass Verwundete versorgte und sie mit einem Helikopter ausfliegen ließ. Huffman spricht mit Angehörigen und Ehemaligen Kameraden, bis ihm schließlich auffällt, dass jemand seinen Vorschlag zu verdecken versucht - denn offenbar stammte ein Großteil des Beschusses damals gar nicht vom Feind, sondern war irrtümliches Feuer aus den eigenen Reihen ...
Die zweistündige Faktensammlung, ob denn nun im vorliegenden Fall Jahrzehnte später und posthum die "Medal of Honor" für einen gefallenen Soldaten des Vietnamkrieges verliehen werden soll oder nicht, ist wohl als Kriegsdrama zu bezeichnen, welches mit namhaften Darstellern wie Christopher Plummer, Samuel L. Jackson, William Hurt, Ed Harris und Peter Fonda gut besetzt und darüber hinaus auch handwerklich mehr als ordentlich aufgestellt ist. Bilder, Score, Darsteller... hier passt eigentlich alles. Eigentlich. Doch auf der einen Seite ist der Film viel zu lang, auf der anderen Seite wird zu vordergründig und mit viel zu Stolz geschwellter Brust das Lied der Helden gesungen.
Dieser Pathos spiegelt sich in beinahe jedem Satz wieder und wenn Monologe fallen wie: "Die Veteranen stemmen eine Last für uns alle. Sie tragen die Schande des Krieges, die Ablehnung, den Zorn. Ihnen einfach nur zuhören; darum sind Sie hergekommen. Deswegen sind Orden und Medaillen so wichtig. Sie bringen uns zueinander. Sie erzählen Geschichten." dann ertappt man sich als Zuschauer schon einmal, wie man innerlich mit den Augen rollt. Kritik scheint unangebracht, Soldat, Mission, Rettung, alles Helden. Da tut es einem fast leid, zuzugeben, dass, obgleich man derartige Kriegsfilme gern ansieht, dies doch eine Spur zu viel der bedeutungsschwangeren Heuchelei ist. Obwohl es sicherlich paradox klingen mag, aber das pathetisch angehauchte Ende macht es da deutlich besser und rückt sogar das Gesamtbild noch ein wenig wieder zurecht.Auf der einen Seite sind zudem die Kriegsszenen heftig und bedrückend, ebenso die Tatsache, dass die Soldaten immer noch seelische Folgen von dem Krieg mitgenommen haben. Andererseits ist der Film auch ziemlich langweilig und abgesehen von den Kriegsszenen vermag das Geschehen nicht so wirklich zu fesseln. An sich sicherlich kein schlechter Film, aber ansprechend war er auch nicht.
6/10
Quellen:
Inhaltsangabe: Universum Film
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