Dienstag, 19. Juli 2022

Ted Bundy: American Boogeyman - American Boogeyman: Faszination des Bösen (2021)

https://www.imdb.com/title/tt14538850/

1974 häufen sich die ungeklärten Vermisstenfälle junger Frauen quer durch die USA. Dahinter steckt Ted Bundy (Chad Michael Murray), der in sechs US-Bundesstaaten eine lange Blutspur hinterlässt und Frauen bis zur Unkenntlichkeit verstümmelt und ermordet. Die unerschrockene FBI-Agentin Kathleen McChesney (Holland Roden) und ihr Kollege Robert Ressler (Jake Hays) organisieren die größte Menschenjagd der Geschichte, um Amerikas berüchtigtsten Serienmörder zu fassen...

Es scheint, als übe Ted Bundy, Jahre nach seinem Tod und noch mehr Jahre nach seinen Taten, die weit über die Landesgrenzen hinaus für Schlagzeieln sorgten, immer noch eine gewisse Faszination aus. Anders ist kaum erklärbar, dass man einem solchen Menschen so viele filmische "Denkmäler" gesetzt hat. "American Boogeyman" lässt sich - anders als vergleichbare Filme über den berühmtesten Serienkiller der Welt und trotz des realen Hintergrunds - eher dem Slasher-Genre zuordnen. So nimmt sich Regisseur Daniel Farrands gewisse Freiheiten dem Genre entsprechend, vor allem im Finale auf dem Campus der Florida State University. 

Das banalisiert das Thema auf eine gewisse Art und macht aus Ted Bundy eine Art Michael Myers. Zudem sorgen die echten(!) Bilder der gefundenen Frauenleichen, die immer wieder im Film eingestreut sind, für ein gewisses Unbehagen beim Zuschauer. Dennoch ist das alles nicht unspannend umgesetzt und wer der Ansicht sein sollte, dass die beiden Ermittler nur einem Drehbuch entsprungen ist, wird beim Abspann eines Besseren belehrt. Schauspieler Chad Michael Murray sieht zwar nicht wirklich aus wie Ted Bundy, macht seine Sache als psychopatischer Serienkiller aber recht ordentlich. Lin Shaye als Bundys Mutter liefert eine sehr gute Performance ab. Ihre Präsenz in der Nebenrolle der ungläubigen Mutter, die nicht wahrhaben will, dass ihr Sohn ein Serienkiller ist, ist wirklich stark. 

Hervorzuheben ist zudem der gute Synthesizer-Score, der den Film eher wie einen 80er Slasher erscheinen lässt, obwohl die Haupthandlung von 1974-1978 spielt. Auch merkt man dem Film den Charme der 70er Jahre an jeder Stelle an. Wären in der Realität um die Bundy Mordserie nicht so viele Dinge anders abgelaufen und wäre dieser Film nicht namentlich (und inhaltlich) dem allseits bekannten Seienmörder gewidmet oder an sein Handeln angelehnt, dann wäre das ein besserer Thriller gewesen. So ist der Film um Längen weniger spannend als beinahe sämtliche Dokumentationen rund um Ted Bundy.

5/10

Quellen:
Inhaltsangabe: Capelight

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