Sonntag, 10. Juli 2022

[KINO] Minions: The Rise Of Gru - Minions: Auf der Suche nach dem Mini-Boss (2022)

https://www.imdb.com/title/tt5113044/

Mit 12 Jahren ist Gru (Stimme im Original: Steve Carell, deutsche Stimme: Oliver Rohrbeck) noch weit davon entfernt, der Superschurke zu sein, als den ihn die Welt später kennen wird. In einem beschaulichen Vorort der 70er-Jahre träumt er davon, seine Mitmenschen in Angst und Schrecken zu versetzen und vor allem seine großen Vorbilder zu beeindrucken: die Vicious 6, eine von allen gefürchtete Gruppe von Superbösewichten, die von der Kampfsportlegende Wilder Knöchelknacker (Alan Arkin / Thomas Gottschalk) angeführt wird. Tatsächlich schafft es Gru, ein Vorstellungsgespräch bei seinen Idolen zu ergattern, um neues Mitglied der Truppe zu werden – doch die Vicious 6 lachen den schüchternen Knirps nur aus. Um ihnen zu beweisen, was wirklich in ihm steckt, stiehlt er ihnen ein mächtiges Artefakt – und steht fortan ganz oben auf der Abschussliste der Vicious 6. Zum Glück hat Gru seine kleinen, gelben Minions, die ihm dabei helfen, vor seinen neuen Gegnern zu fliehen und gleichzeitig seinen Status als aufsteigender Stern am Superschurken-Himmel auszubauen. Aber sehr zu Grus Verdruss stiften die Minions rund um Kevin, Stuart, Bob und Otto meistens nur neues Chaos, statt wirklich hilfreich zu sein...

Es gibt nicht viel Neues im neuesten Teil des "Despicable Me"-Franchise, dem zweiten Teil der Reihe, in dem die Abenteuer der Minions im Vordergrund stehen. Aber diese vertraute Albernheit, die verrückte Energie der kleinen, gelben Kult-Figuren, und die tolpatschigen Gags, die mit einer gewissen Raffinesse gespickt sind, waren schon immer das, was die Minions am besten können. Und hier, in "Minions: Auf der Suche nach dem Mini-Boss" liefern die Ü-Ei-förmigen Bösewichte ein geballtes Feuerwerk an unbändigem Blödsinn ab.

Der Film, der lose an den ersten "Minions"-Film von 2015 anknüpft und eine erweiterte Ursprungsgeschichte für Gru und seine Ü-Ei-förmigen Gefolgsleute darstellt, spielt in einer grell-psychedelischen Version der späten 70er Jahre. Die angesagtesten Bösewichte sind die Fiesen 6, ein Team, zu dem auch die Disco-Tussi Belle Bottom (Taraji P. Henson), der Rollschuh fahrende Schwede Svengeance (Dolph Lundgren) und die Martial-Arts-Heilige Nun-Chuck (Lucy Lawless) gehören, eine Ein-Wort-Figur, die dennoch für viele Lacher sorgt.

"Rufen Sie nicht meine Mutter an, um Lösegeld zu fordern", fleht Gru, "sie wird Sie wahrscheinlich dafür bezahlen, dass Sie mich behalten." Gru's böse alte Mutter wird wieder einmal von Julie Andrews gespielt, die typischerweise weder für ihren Sohn noch für seine Schergen etwas übrig hat. Die Fiesen 6 tauchen trotzdem auf. Wie bei "Minions" bewegt sich auch "Minions: Auf der Suche nach dem Mini-Boss" mit halsbrecherischer Geschwindigkeit voran. Diesmal ist es jedoch etwas weniger anstrengend und kommt dem Film sogar zugute. Die Lacher sind gut dosiert, und der Zuschauer hat nicht allzu viel Zeit, darüber nachzudenken, wie lächerlich das Drehbuch von Matthew Fogel ist. Die Animationen sind beeindruckend, vom wunderschön gestalteten Chinatown der "City by the Bay" San Francisco bis hin zum charmanten Aussehen des jungen Gru. Er hat die gleichen großen, ausdrucksstarken Augen, die auch die emotionalen Gesichter seiner Minions ausfüllen und die Besetzung (in der deutschen Synchronisation) klingt, als hätten sie viel Spaß, und ihr Enthusiasmus ist ansteckend.

Selbst wenn man die Minions nicht ausstehen kann (die wieder einmal in "Minionese" von Pierre Coffin gesprochen werden), könnte man diesen Film erträglich finden. Vor allem, wenn man alt genug ist, um die Witze aus dem Jahr 1976 zu verstehen, und sich jung genug fühlt, um sich über den ganzen albernen Slapstick zu amüsieren. Zumindest wird alles ordentlich in einer Schleife verpackt, was dieses Franchise auf den neuesten Stand bringt und damit weitere Filme überflüssig macht. Das heißt, es sei denn, dieser Film bringt eine Menge Geld ein. Und wenn man noch darüber lachen kann - warum nicht? Denn die Herangehensweise war und ist immer noch ein nahezu unablässiges Feuerwerk an Gags, Wortspielen und übersprudelnder Cartoon-Gewalt; das Ergebnis ist manchmal anstrengend, aber extrem lustig.

6,5/10

Quellen
Inhaltsangabe: Illuminations / Universal Pictures
Poster/Artwork: Illuminations / Universal Pictures

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen