Nach schweren persönlichen Schicksalsschlägen hat Jane (Sophie Turner) einen Selbstmordversuch hinter sich, der nur knapp daneben ging. Während der anschließenden Reha konnte sie nun ihre Therapeuten davon überzeugen, dass sie wieder in der Lage sei, ihr Leben in den Griff zu bekommen. In Wirklichkeit hat Jane allerdings weiterhin vor, dieses zu beenden. Ihr Plan ist, bereits auf dem langen Heimflug eine tödliche Überdosis Schlafmittel zu sich zu nehmen. Doch bevor sie die Tabletten auf der Bordtoilette schlucken kann, gerät die Maschine über einem Hochgebirge in heftige Turbulenzen und crasht. Als Jane wieder zu sich kommt, haben nur sie und ihr Platznachbar Paul (Corey Hawkins), der nichts von ihren Absichten weiß, das Unglück überlebt. Plötzlich sind die zwei mitten in einer menschenleeren Wildnis, die jede Menge natürliche Gefahren wie Kälte oder hungrige Wölfe birgt, auf sich allein gestellt. Eben waren sie noch Fremde, nun hängt ihr Schicksal davon ab, ob sie sich komplett aufeinander verlassen können...
"Survive" nimmt ein einfaches Konzept - zwei Überlebende eines Flugzeugabsturzes (ein Mann und eine Frau mit scheinbar gegensätzlichen Persönlichkeiten) versuchen, ihren Weg aus einer abgelegenen Bergregion zu finden - und verwandelt es gleichzeitig in einen leidlich spannenden Thriller und eine aufgesetzte, aber immerhin ergreifende Liebesgeschichte. Obwohl "Survive" Vergleiche mit dem Kate Winslet/Idris Elba-Film "The Mountain Between Us" aus dem Jahr 2017 ziehen könnte, der dasselbe Konzept hatte, ist "Survive" emotional echter und kunstvoller gefilmt als "The Mountain Between Us".
Unter der Regie von Mark Pellington und nach einem Drehbuch von Richard Abate und Jeremy Ungar liefert "Survive" einen dennoch irgendwie interessanten Beitrag ab. Eines der besten Dinge an "Survive" ist dabei noch die Kameraarbeit von David Devlin. Es gibt einige wirklich majestätische, aber auch erschreckende Aufnahmen dieser abgelegenen Bergregion. Turner und Hawkins sind in ihren Rollen absolut glaubwürdig und leisten hervorragende Arbeit bei der Darstellung der Reise dieser beiden Fremden, die sich am Ende auf eine Weise aufeinander verlassen und einander vertrauen müssen. Die emotionale Bindung zwischen Paul und Jane fesselt die Zuschauer ebenso wie die Frage, ob sie die Gefangenschaft auf diesem Berg überleben werden. Der schwächste Aspekt von "Survivor" ist, dass es mehr Realismus hätte gebrauchen können, um zu zeigen, wie sich das raue Wetter mit Minusgraden auf Paul und Jane auswirkt. Da sie keine Kleidung, die diesem Wetter über einen längeren Zeitraum standhalten kann, haben, wären Paul und Jane mit Sicherheit irgendwann unterkühlt gewesen und es gibt auch keinen Hinweis darauf, was für eine Art von Nahrung sie zu sich genommen haben. Mitten in einem verschneiten Wald wachsen keine Früchte an den Bäumen. Und es gibt auch keine Szenen, in denen Paul und Jane Tiere zu sehen bekommen könnten. Paul und Jane sind mehrere Tage lang auf dem Berg gefangen, aber sie zeigen keine Anzeichen von Hungersnot. Allerdings gibt es einige Verletzungen, die realistisch dargestellt werden.Trotz der Schwächen von "Survivor", die die realistischen Auswirkungen des Verhungerns und des langfristigen Ausgesetztseins bei eisigen Temperaturen übersehen, hat die Geschichte eine lebensbejahende Botschaft, die die Menschen emotional berühren und wahrscheinlich einigen Menschen die Tränen in die Augen treiben wird. "Survivor" zeigt auch, dass es umso sinnvoller ist, jemandem sein Herz anzuvertrauen, wenn man sich selbst auch liebt. Immerhin.
5/10
Quellen:
Inhaltsangabe: Tiberius Film
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