Als eine weltweite Pandemie die Reisemöglichkeiten einschränkt, strandet ein Hochzeitspaar im Hollywood Roosevelt Hotel, wo sich eine Notbesetzung von zwei Angestellten um sie kümmert. Als die Spannungen inmitten einer erzwungenen Abriegelung eskalieren, wird klar, dass es in dem traditionsreichen Hotel mehr zu befürchten gibt als nur den Lagerkoller.
Die Exposition im ersten Akt von "Shelter: You Will Die To Stay Here" war noch nicht einmal abgeschlossen, da war bereits klar, dass sich der Film eben nicht zu einem spannenden Slow Burn entwickeln würde. Er ist lediglich ein Schlafwandler ohne erkennbares Ziel und ohne Anzeichen von Hoffnung, dass sich am Horizont eine Intrige abzeichnen könnte. Hier müssten beim erfahrenen Cineasten alle Alarmglocken anspringen und man sollte den Film eigentlich abschalten, doch eines muss man "Shelter" lassen: Es fängt wirklich die extreme Langeweile ein, die man hat, wenn man sich zu Hause in Isolation begeben muss. Die kleine Crew und die kleine Besetzung von "Shelter" hatten anscheinend ungehinderten Zugang zu einem der begehrtesten Drehorte, die man sich vorstellen kann. Und was haben sie damit gemacht? Sie dehnten die Szenen aus, in denen sie sich unterhalten, Treppen hinauf- und hinabsteigen, sich mit Geschirr und Wäsche herumschlagen und ziellos durch verschiedene Räume wandern, weil sie keine solide Handlung hatten, die eine Spielfilmlänge hätte füllen können.
John und Sara treiben sich in dem tatsächlich verlassenen Hotel herum und gehen sich allmählich gegenseitig auf die Nerven. Ein paar Dinge, die unheimlich wirken sollen, wie flüchtige Gestalten, die im Hintergrund vorbeiziehen, deuten darauf hin, dass etwas Unheimliches im Gange ist. Aber wenn man irgendetwas will, das auch nur im Entferntesten einen substanziellen Schrecken darstellt, muss man in einem anderen Spukhotel-Film suchen, denn so etwas gibt es in "Shelter" nicht. Der mäandert in eine so nichtssagende Geschichte, dass es so aussieht, als hätten sich alle Beteiligten eine ereignislose Stunde Inhalt ausgedacht, während sie mit Wichtigerem beschäftigt waren. "Shelter" bekommt einen Punkt dafür, dass er sich technisch als einfacher Film qualifiziert. Einen zweiten kann man kaum vergeben - zu langweilig ist die ganze Chose. "Shelter" ahmt zwar tatsächlich das Leben in der Quarantäne nach, aber wer will das wirklich sehen?
1,5/10
Inhaltsangabe: I-ON New Media
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen