Auf der Suche nach einem mächtigen magischen Relikt, das in die falschen Hände geraten ist und nun droht ein uraltes Übel auf die Welt loszulassen, schart der charmante Dieb Edgin (Chris Pine) eine Gruppe von Abenteurern mit außergewöhnlichen Fähigkeiten um sich. Begleitet wird der Barde Edgin vom mutigen Paladin Xenk (Regé-Jean Pagé), der gestaltwandelnden Druidin Doric (Sophia Lilis), der Barbaren-Kriegerin Holga (Michelle Rodriguez) und dem Zauberer Simon (Justice Smith). Gemeinsam begibt sich die ungleiche Bande auf eine gefährliche Reise durch die Vergessenen Reiche, wo Magie und Fabelwesen an jeder Ecke lauern und setzen dabei ihr Leben aufs Spiel. Die abenteuerliche Quest der Diebe ist aber immerhin Ehrensache, gilt es doch einen schwerwiegenden Fehler geradezubiegen: Denn sie sind es, die dafür verantwortlich sind, dass das Relikt überhaupt zu ihrer ehemaligen Auftraggeberin (Daisy Head) gelangt ist und die hat nichts Gutes im Sinn.
Wer kennt es nicht, das Tabletop-Spiel "Dungeons & Dragons"? Spätestens die Serie "The Big Bang Theory" hat das Spiel noch eine Ebene weiter in die Mainstream-Zuschauerriege gepusht und so sollte zumindest jeder interessierte Zuschauer von diesem Spiel einmal gehört haben. "Dungeons & Dragons" ist auch seit Jahrzehnten eine feste Größe für Fantasy-Fans und gibt Spielern auf der ganzen Welt die Möglichkeit, sich in die Rolle von Helden in farbenfrohen und gefährlichen Welten zu versetzen. Es hat darüber hinaus zahlreiche Versuche gegeben, das Spiel in andere Medien zu übertragen, darunter kultige Zeichentrickserien und ein oft geschmähter Live-Action-Film aus dem Jahr 2000 (der eine Handvoll weiterer Direct-to-Video-Filme nach sich zog). Der neueste Versuch, "Dungeons & Dragons" zu verfilmen, geht den Weg von MARVEL und liefert eine lustige, freche und unkomplizierte Adaption des Materials. Der Film ist längst nicht bahnbrechend, aber der schiere Charme der Hauptdarsteller macht "Dungeons & Dragons: Ehre unter Dieben" zu einem großartigen Erlebnis.
Im Mittelpunkt des Films stehen Edgin Darvis (Chris Pine) und Holga Kilgore (Michelle Rodriguez), ein Barde und eine Barbarin, die im Gefängnis sitzen, als die Zuschauer sie zum ersten Mal treffen. Wie in Rückblenden erklärt wird, wandte sich das ungleiche Paar dem Verbrechen zu, nachdem Edgins Frau wegen seiner Arbeit als Mitglied der heldenhaften Harpers ermordet wurde, die für seine Tochter Kira (Chloe Coleman) sorgen.
Edgin und Holga, die verzweifelt versuchen, wieder mit ihrer Tochter vereint zu werden und einen Schlag gegen ihren betrügerischen ehemaligen Partner zu landen, bereisen die Reiche auf der Suche nach Waffen und Verbündeten und rekrutieren den nebulösen Zauberer Simon (Justice Smith), die wandelnde Druidin Doric (Sophia Lillis) und arbeiten mit dem erfahrenen Paladin Xenk Yendar (Regé-Jean Page) zusammen. Unter der Regie von Jonathan Goldstein & John Francis Daley - die beiden haben auch das Drehbuch zusammen mit Michael Gilio geschrieben - ist "Dungeons & Dragons: Ehre unter Dieben" ein ziemlich standardisiertes Fantasy-Epos, das genau weiß, was es ist. Es gibt viele der Storytelling-Tropen, die das Publikum von diesem Genre erwartet, und dem Film fehlt es daher auch an Überraschungen.
Aber es gibt etwas, das für etwas Einfaches spricht, das mit einem gewissen Maß an Geschicklichkeit gemacht ist, und das ist es, was "Dungeons & Dragons: Ehre unter Dieben" erreicht. Die Darsteller sind alle gut auf ihr Abenteuer ab- und eingestimmt, wobei Pine, Smith und Lillis den Archetypen Persönlichkeit verleihen. Page ist urkomisch als der überkompetente Xenk, mit einem ernsten Ton, der sich gut vom Rest der Besetzung abhebt, so dass die Fans sich wünschen werden, dass er in mehr Teilen des Films zu sehen ist. Grant hat viel Spaß mit Forge, einem schleimigen Halsabschneider. Rodriguez ist jedoch die Hauptdarstellerin, die einer ziemlich witzigen Figur eine überraschende Menge an unterschwelligen Gefühlen und Verletzlichkeit verleiht. Dazu kommen noch ihre Actionszenen, die kreativ, cool und lustig sind.
Der Film ist nun nicht unbedingt
perfekt, aber er versucht auch nicht, es zu sein. Er ist ein wenig lang,
mit einer Laufzeit von über zwei Stunden, die leicht kürzer hätte sein
können. Sofina ist eine Standard-Bösewichtin mit wenig Persönlichkeit,
auch wenn die Anwesenheit von Head der Figur mehr Bedrohung verleiht als
alles, was sie sagt oder tut. Der Film lebt und stirbt von einem
ähnlichen Ton wie Filme wie "Guardians Of The Galaxy", einer bissigen,
aber enthusiastischen Umarmung, die einige abschrecken könnte, aber als
Publikumsmagnet funktioniert.
Das ist letztlich der große Vorteil
von "Dungeons & Dragons: Ehre unter Dieben". In einer Zeit, in der
Fantasy typischerweise subversiv (wie "House Of The Dragon") oder grandios
(wie "The Rings Of Power") sein muss, ist dieser Film der perfekte
leichtfüßige Swing. Selbstbewusst, ohne meta zu sein, aufrichtig, ohne
übermäßig süß zu sein, findet "Dungeons & Dragons: Ehre unter Dieben" genau den richtigen Punkt für ein Fantasy-Abenteuer, in das
Zuschauer jeden Alters eintauchen können. Auch wenn er das Fantasy-Genre
nicht revolutioniert, ist "Dungeons & Dragons: Ehre unter Dieben" damit und unterm Strich
ein sehr solider Film.
7/10
Quellen:
Inhaltsangabe: Paramount Pictures
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