Becky (Grace Caroline Currey) und ihr Ehemann Dan (Mason Gooding) freuen sich auf einen Ausflug in die Berge, wo sie mit ihrer Freundin Shiloh (Virginia Gardner) klettern wollen. Nach dem Gipfelsturm kommt es allerdings zur Katastrophe: Dan verliert während des Abstiegs den Halt am Felsen, stürzt und kommt ums Leben. Ein Jahr später wird Becky noch immer jede Nacht von Albträumen geschüttelt und betäubt den Schmerz mit Alkohol. Ihr Vater James (Jeffrey Dean Morgan) ist aufgrund des Zustandes seiner Tochter schwer beunruhigt, dringt aber nicht zu ihr durch. Da taucht Shiloh bei ihr auf und drängt Becky, gemeinsam auf das einst höchste Bauwerk in Nordamerika zu klettern: einen verlassenen, gigantischen TV-Sendemast mitten in der Wildnis. Widerwillig schließt sich Becky Shiloh an, in der Hoffnung, so endlich ihr Trauma überwinden zu können. Der Aufstieg verläuft überraschend einfach. Oben angekommen, bricht dann aber die rostige Leiter ab und fällt in die Tiefe, während die Freundinnen auf einer mickrigen Plattform in Hunderten von Metern Höhe gestrandet sind...
Wer sich an den zwei relativ unsympathischen Nervensägen als
Protagonistinnen nicht zu sehr stört, bekommt mit dem Höhenangst-Thriller "Fall" solide Genre-Kost, die handwerklich über weite Strecken sogar recht
anständig inszeniert ist. Während am Anfang noch anstrengende Dialoge rund um irgendwelche
Youtube-Follower, Beziehungskrisen und anderen Unfug die Vorfreude etwas
trüben, geht es nach ca. 20-25 Minuten dann in die schwindelerregenden
Höhen. Natürlich muss man sich auch mit der Tatsache anfreunden
können, dass die beiden Damen dumm genug sind, auf einen wackligen,
abgesperrten Turm mitten in der Prärie zu klettern, aber so wie die
Figuren gezeichnet sind, nimmt man dies den beiden, und vor allem der
Drahtzieherin, voll und ganz ab. Ab diesem Zeitpunkt wird die Spannung dann auch konstant recht hoch gehalten,
selbst wenn sich der Film immer mal kleinere Ruhepausen mit leeren
Dialogen gönnt. Doch schon die Kulisse in circa 600 Metern Höhe, was für
so einen B-Movie rein optisch auch sehr gut dargestellt wurde, sorgt in
vielen Szenen von ganz alleine für erhöhten Puls. Und da auf dem Turm
gefühlt immer etwas neues passiert, kommt eigentlich keine Langeweile
auf. Damit liefert "Fall" insgesamt und definitiv ganz gute Thriller-Unterhaltung,
zumindest sofern man bereit ist, über die genretypischen Logikfehler
oder unrealistischen Aspekte hinwegzusehen.
6,5/10
Inhaltsangabe: EuroVideo
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