Dienstag, 6. Dezember 2022

The Frighteners (Director's Cut) (1996)

https://www.imdb.com/title/tt0116365/

Frank Bannister (Michael J. Fox) hatte ein traumatisches Erlebnis und bekam anschließend die Fähigkeit, Geister zu sehen. Also nutzt er sein Können, indem er als Gespensterjäger unbescholtene Bürger vor übernatürlichen Erscheinungen bewahrt, die er zuvor selbst mit Hilfe einiger befreundeter Spukgestalten verursacht hat. Seine Waffen sind eine Weihwasserspritzpistole sowie eine Art Toaster - und für Einsätze nach Mitternacht berechnet er einen Zuschlag von 100 Dollar. Eines Tages bekommt er es allerdings mit dem tatsächlich bösen Geist eines Serienmörders zu tun. Auf der Stirn seines jeweils nächsten Opfers lässt dieser eine Zahl aufleuchten, die nur Frank sehen kann. Die Polizei ist hingegen bald davon überzeugt, dass Frank selbst der Mörder ist. Nur die hübsche junge Ärztin Lucy Linskey (Trini Alvarado), deren Mann nur wenige Stunden nach ihrer ersten Begegnung mit Frank ebenfalls dem bösen Geist zum Opfer gefallen war, glaubt felsenfest an seine Unschuld. Dann erscheint das Mal auch auf ihrer Stirn... 

Peter Jacksons überaus symphatischen Film "The Frighteners" kann man eigentlich nur mögen. Es ist nur sehr schade, das dieser Film nur ein paar Jahre zu früh kam. 1996 hatte nämlich niemand Ahnung, wer Peter Jackson ist und deshalb ging dieser furiose Gespensterhorror leider völlig unter. Völlig zu Unrecht aber: Jackson entfacht hier eine rasante, brutale und witzige Geisterstunde mit einer ordentliche Portion schwarzen Humor, ansprechenden Spezialeffekten, einer Prise Action und Spannung, sowie einen gut gelaunten Cast, bei dem vor allem Hauptdarsteller Michael J. Fox, der mit seinem nuancierten Spiel stets zwischen Ernsthaftigkeit und Comedy-Elementen hin- und herspringt, die Nase vorne hat. Klar, der Film bietet seinem Hauptdarsteller Michael J. Fox genug Gelegenheit herumzualbern, aber man ist dann doch im weiteren Verlauf positiv überrascht wenn sich der Film zu einem knüppelharten Horrorschocker entwickelt und Fox der Handlung entsprechend halb am Rande des Wahnsinns gegen den bösen Killer und den Wahnsinn kämpft.

Aber auch Jeffrey Combs als abgedrehter, eigenwilliger, neurotisch-nervöser und mit Zwangsneurosen belasteter FBI-Agent sorgt für sehenswerte Szenen auf dem Bildschirm - und nebenbei für die meisten Lacher. Der augenzwinkernde Auftritt von R. Lee Ermey als Geist eines Drillsergeant ist natürlich ebenfalls herrlich und spielt somit auf seine bekannteste Rolle an (den Drillsergeant aus "Full Metal Jacket").

Zugegeben, die Story ist nicht gerade ausgefeilt, aber mit Sicherheit auch nicht schlecht erzählt. Gemäß seinen Kultfilmen "Meet The Feebles" und "Braindead" ist sein "The Frighteners" gleichermaßen lustig und gruselig, wenn doch nicht dermaßen brutal wie seine Genre-Vorgänger. Im Gegenteil: es gibt nicht einmal eine handvoll Shots, in denen man wirklich Blut sieht. Gruselig ist er für eine Horror-Komödie soweit, wie sie sein kann (ja, es gibt die sogenannten "Jump-Scares", doch sind sie eine Seltenheit), doch nicht so sehr, dass auch zarte Seelen sich diesen Film antun können. Die Balance ist bis auf das Finale sehr ausgeglichen, indem der Film zu sehr in Richtung Horror abdriftet und somit der komödiantischen Teil etwas auf der Strecke bleibt. "The Frighteners" ist aber letztlich einfach ein unverzichtbarer Geheimtipp für jeden Filmfan, eine wirklich gute Horrorkomödie, die sich nach und nach zu einem nervenzerfetzenden Horrorschocker mit atemloser Spannung zuspitzt und mit einem sympathischen Michael J. Fox besetzt ist. Zudem wurde der Film handwerklich sehr souverän gemacht und die Atmosphäre bietet einen schönen Mix aus verschiedenen Genres. Daraus ergibt sich ein hoher Unterhaltungswert. Und das bei jeder erneuten Sichtung.

8/10

Quellen
Inhaltsangabe: Turbine / Universal

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