2055 stürzt ein Meteorit auf eine durch Verschmutzung und die globale Erwärmung verwüstete Erde. Der Himmelskörper ist mit außerirdischen Sporen namens Pandora bedeckt, die den Planeten reinigen, aber alles töten, was mit ihnen in Berührung kommt. In Hongkong versucht das Militär Pandora vergeblich zu zerstören und bringt eine Verschwörung ans Licht. Die Lage scheint aussichtslos, denn die einzige Möglichkeit, Pandora zu zerstören, würde auch den Tod von Tausenden Menschen in der Gegend bedeuten. Tyler (Louis Koo) und sein Freund Johnson Cheng (Sean Lau Ching-Wan), Soldaten der ASU, haben nun die unmögliche Aufgabe, die Bedrohungen zu neutralisieren und gleichzeitig die Stadt zu retten.
Gleich zu Beginn des knapp 2-stündigen asiatischen Beitrages wird man mit dem wohl schwächsten Element des Films konfrontiert: einer übermäßig verworrenen Hintergrundgeschichte. Anstatt einfach und klar zu skizzieren, was in diesem Actionreißer als nächstes kommen wird, hält sich "Warriors Of Future" elendig lange bei einem wilden Vorgeplänkel auf, was, mit Verlaub, wirklich niemanden interessiert, der einen solchen Film, in dem es um eine außerirdische Bedrohung, Menschen in Exo-Skeletten, die sehr an die Anzüge aus dem PC-Game "Crysis" erinnern und jede Menge Action gehen soll, sehen will. Auch wenn das alles bis zu einem gewissen Grad Sinn ergibt, gibt es doch ein paar Fäden, die man hätte kürzen, wenn nicht sogar ganz weglassen können. So wird beispielsweise ausführlich erklärt, wie und warum Roboter die Menschen auf den Schlachtfeldern weitgehend ersetzt haben und welche Auswirkungen dies hatte. Das hätte man genauso gut mit einer Dialogzeile einer Figur beim ersten Auftauchen der Roboter erledigen können, so dass der Zuschauer zu Beginn des Films ein Konzept weniger zu verarbeiten hätte.
Doch sobald die Grundlagen der Geschichte geklärt sind, liefert "Warriors Of Future" ein mehr als solides Erlebnis, das überaus unterhaltsame, spannenden und kinetische Actionsequenzen bietet und gleichzeitig viele der altehrwürdigen persönlichen Kämpfe aufgreift, die in solchen Filmen gerne eingeflochten werden, wenn auch nur knapp. Der Film versucht, in der zur Verfügung stehenden Zeit zu viele Dinge mit seinen Darstellern zu machen. Es wäre auch besser gewesen, ein paar davon wegzulassen und dafür entweder tiefer in die verbleibenden Handlungsstränge einzutauchen oder einige der Actionmomente auszubauen. Aber auch so sind die Actionsequenzen in diesem Film mit Abstand die Stars. Obwohl "Warriors Of Future" mit einem deutlich geringeren Budget arbeitet als die größeren Sci-Fi-Filme, gelingt es ihm, den Fokus klein genug zu halten, um die aufregenden Sequenzen des Films mit genügend Flair und Feinschliff auszustatten, damit der Zuschauer mitfiebert und die Gefahr spürt. Dies gilt insbesondere für den Kampf gegen einen an einen Battlemech erinnernden Roboter auf einem fahrenden, gepanzerten Fahrzeug, der mit einer großartigen Kameraführung ausgestattet ist, die diese Sequenz von anderen abhebt.Die schauspielerische Leistung in diesem Film ist ausreichend gut. Nicht mehr und nicht weniger. Die Schauspieler geben was sie können, aber keiner der Charaktere schafft es je, wirklich zu überzeugen. Selbst das Waisenmädchen, das die Truppe während einer Schlacht findet und am Ende mitnimmt, vermag es nicht, den Zuschauer wirklich zu fesseln, wie es solche Charaktere normalerweise tun. Es gibt einfach nicht genug Zeit, um diese Figuren wirklich kennenzulernen. Alles in allem ist "Warriors Of Future" ein unterhaltsamer, wenn auch rein storytechnisch betrachtet mittelmäßiger Sci-Fi-Actionfilm. Aber wenn man auf der Suche nach etwas aus dem Genre ist und keine besseren Optionen zur Verfügung stehen, ist dieser Film actionreich genug, um ihn für diejenigen, die immer ein bisschen mehr Science-Fiction in ihrem Leben gebrauchen können, die Zeitinvestition wert zu machen. Lediglich den Anfang muss man ertragen könne - oder einfach vorspulen, bis die Action im Game-Style beginnt.
7/10
Inhaltsangabe: Netflix
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