Samstag, 25. April 2020

Breaking In (2018)

https://www.imdb.com/title/tt7137846/

Shaun (Gabrielle Union) und ihre Kinder Jasmine (Ajiona Alexus) und Glover (Seth Carr) müssen aus traurigem Anlass in die Villa des Großvaters: Der ist bei einem Gewaltverbrechen gestorben und Shaun will das Haus nun verkaufen. Doch der Trip wird bereits am ersten Abend zum Alptraum, denn Diebe brechen ein. Angeführt von einem Draufgänger namens Eddie (Billy Burke) suchen sie einen versteckten Safe, der verdammt großen Reichtum verspricht. Als die Einbrecher die Kids von Shaun in ihre Gewalt bringen und sie selbst aus dem Haus aussperren, hat die Mutter endgültig genug. Angetrieben von ihrem Beschützerinstinkt beginnt sie, zurückzuschlagen – und hat außerdem den Vorteil, dass ihr Vater einige nützliche technische Hilfsmittel im Haus installierte. Für Eddie und seine Gang, die mit dieser Gegenwehr nicht gerechnet haben, wird es schnell sehr ungemütlich...

Eines muss man Ryan Engle ja lassen: Der Drehbuchautor, der unter anderem an "Rampage – Big Meets Bigger" und "The Commuter" beteiligt war, hat eine im Grundsatz interessante Variation des Home-Invasion-Thrillers entworfen. Spannend wird dieses aus Filmen altbekannte Szenario nämlich durch einen etwas unvorhergesehenen Verlauf: Während die Einbrecher in dem Haus sind, muss Shaun – der Titel "Breaking In" verrät es bereits – versuchen, wieder hineinzukommen. Und wenn schon professionelle Verbrecher mit einem solchen Bollwerk ihre Probleme haben, wie soll es dann erst einer ganz normalen Bürgerin ergehen? Sich unbemerkt in ein Haus zu schleichen, das im Grunde ein überdimensionierter Panic Room ist, doch das verspricht herbeigesehnte Abwechslung im Genrealltag. Der von James McTeigue inszenierte Thriller hält dieses Versprechen aber nur bedingt. Anfangs wird zumindest noch versucht, diese Situation auch wirklich auszunutzen. Doch mit der Zeit werden die Ambitionen geringer und "Breaking In" wird zu einem x-beliebigen Genrevertreter, der sich um nichts mehr schert. Nicht um die eigenen Protagonisten, die selbst für ein Klischee zu wenig Persönlichkeit mitbringen. Nicht um den Fortlauf der Geschichte, deren einzig konsequenter Zug der ist, nicht sonderlich viel Sinn zu ergeben.

Türen, die stärker gesichert sind als die von Fort Knox, werden nach Belieben geöffnet und geschlossen. Figuren auf beiden Seiten sind in der Lage, in Sekundenschnelle an jeden beliebigen Ort zu gelangen. Thematische Elemente werden mittendrin vergessen. Gepanzerte Türen sind offensichtlich reine Durchgänge. Zudem ist jeder in der Lage, die komplizierte Technik des Hauses auf Anhieb zu verstehen und zu nutzen – und tut es dann nicht. Ohnehin lässt das menschliche Verhalten hier mal wieder an den grundsätzlichen Überlebenschancen dieser Spezies zweifeln. Das ist auch deshalb ärgerlich, weil zu Beginn des Films die Gegenwehr erstaunlich ist, man endlich mal das Gefühl hat, dass hier Protagonisten zugange sind, die mit einem gesunden Überlebensinstinkt ausgestattet sind. Trotzdem: "Breaking In2 ist irgendwie doch ein spannend inszenierter Home-Invasion / Rachethriller mit einigen überraschenden Szenen. Aber für einen Rachefilm viel zu unblutig in Szene gesetzt. Da hätte man sich durchaus eine härte Gangart gewünscht.

6,5/10

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