Mittwoch, 1. April 2020

Elektra (2005)

https://www.imdb.com/title/tt0357277/

Schon seit frühester Kindheit schult Elektra (Jennifer Garner) lieber ihre Martial-Arts- und Messerkünste, anstatt mit Puppen zu spielen. Ihre Brötchen verdient sie sich als hochbezahlte Auftragskillerin, mental ist sie abgestumpft und auf der Suche nach sich selbst. Ihr aktueller Job bringt sie in eine schwierige Lage: Elektra soll ihren neuen Nachbarn Mark (Goran Visnjic) und dessen Tochter Abby (Kirsten Prout) eliminieren. Da sie die beiden bereits kennen gelernt hat, macht sich plötzlich ihr verloren geglaubtes Gewissen bemerkbar und sie entwickelt sich stattdessen zu Marks und Abbys Beschützerin. Das Verbrechensyndikat "The Hand" hat es auf die beiden abgesehen und will sie unbedingt umbringen...

Das Spin-Off von "Daredevil" ist alles andere als gelungen. Zwei Jahre nachdem Jennifer Garner in "Daredevil" erstmals Comic-Heldin Elektra Natchios spielen durfte, bekam sie 2005 unter der Regie von Rob Bowman, ihr eigenes Spin-Off spendiert. Der Film konnte weltweit seine Kosten von circa 43 Millionen Dollar mit leichtem Gewinn wieder einnehmen, gilt aber neben "Howard the Duck" und "Punisher: War Zone" als einer der Filme, die, bezogen auf ihre auf einem Marvel-Comic basierende Herkunft, am wenigsten Geld wieder eingespielt haben. Warum "Elektra" weniger gut funktioniert, hat dabei gleich mehrere Gründe. Da wäre mal Jennifer Garner selbst, die als Elektra zwar gut ihre unnahbare Art vermittelt, aber in vielen anderen Szenarien kurzzeitig hilflos wirkt, wie ein kleines, überfordertes Mädchen. Das dann eben nicht in die "eine der besten Killer/Kämpferinnen der Welt"-Ebene ihrer Persönlichkeit. Wer echte Martial Arts Artisten vor der Kamera kennt, der weiß, wie sich diese bewegen können. Man kann durch Training einiges ausgleichen, Schnitt und Kameraperspektive richtig wählen und vieles an nicht vorhandenem Können damit ausgleichen. Doch dass Garner nicht wirklich kämpfen kann, ist in den meisten Szenen zu sehen. Zu langsam, bzw. zu wenig geschmeidig wirken ihre Bewegungen, zu choreographiert und nicht natürlich laufen die Fights ab. Was aber am Schlimmsten ist, sind die erzwungen cool wirkenden Show-Off Momente, wenn Elektra in ihrem roten Kostüm im Finale zeigen will, dass sie ähnlich furchtlos wie Daredevil in den Kampf zieht. Das nimmt man ihr dann einfach nicht mehr ab.

Auf der Seite der Guten wenigstens, vermittelt Terence Stamp eine gewisse Weisheit und Würde, was sich für einen wahren Meister auch so gehört. Kirsten Prout als Abby ist aufmüpfig und setzt ihre leicht neckische Art gekonnt ein, ein typischer Teenager eben, aber durchaus sympathisch. Goran Visnjic als ihr Vater Mark bleibt etwas blass, man glaubt ihm aber zu jedem Moment, dass er für seine Tochter alles tun würde. Die angedeutete zarte Romanze mit Elektra hingegen, ist vollkommen unnötig und fast schon lächerlich, vor allem wenn man sich den Dialog vor dem ersten Kuss genauer überlegt. Daher leider in Summe ein Spin-Off eines mittelmäßigen Filmes, was insgesamt ein noch mehr unter den klaren Mängeln leidendes Abenteuer als das Original geworden ist, zumal auch auf jeglichen Humor so gut wie gänzlich verzichtet wurde und so nur alleine der, der unfreiwilligen Art vorherrscht. "Elektra" jedenfalls dümpelt vor sich hin und man weiß nicht, was man damit anfangen soll. Am Anfang meint man, dass die Geschichte spannend wird und man verfolgt auch gerne mit, wie die Titelheldin ihre Geschichte kriegt. Doch dann verirrt sich der Film gnadenlos ins Bodenlose. Und nur ein paar nette Effekten machen keinen guten Film. Schade eigentlich, denn nach Ihrem Auftritt in "Daredevil" hätte sicher jeder gern gesehen, wie es mit Elektra weiter gehen wird. Ein paar Momente sind durchaus atmosphärisch dicht geworden, einige Effekte sehen gut aus und auch ein paar der Darsteller holen raus aus ihren Rollen, was zu retten ist, doch wäre ein weniger generisches Drehbuch plus ein paar Ideen sicherlich hilfreich gewesen. Garner selbst ist besser als noch bei "Daredevil", doch noch lange nicht so wie die Elektra, die man aus den Comics kennt.

4/10

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