Mr. Clay (Jason Statham) hat sich auf den ersten Blick ganz der Imkerei verschrieben. Doch als seine Nachbarin bei einer Telefon-Abzocke um ihr ganzes Erspartes erleichtert wird und sich daraufhin das Leben nimmt, müssen seine Bienen zurückstehen. Denn nun ist einzig und allein die Rache sein Fokus. Auch wenn er jeden Finger jedes Beteiligten einzeln abtrennen muss, er wird nicht stoppen, bis er die ganze für die Scams verantwortliche Organisation zerstört hat. Schnell stellt er auf seinem Rachefeldzug jedoch fest, dass die Betrüger mächtiger als zunächst vermutet sind. Doch auch seine Gegner müssen bald schmerzlicht lernen, dass sie es hier nicht mit einem einfachen Imker, sondern einem ehemaligen Spezialagenten einer mysteriösen Organisation, die den Namen "Beekeepers" trägt, zu tun haben...
David Ayers "The Beekeeper", das neueste Actionfeuerwerk mit Jason Statham, hat mit Bienen nur wenig zu tun. Nun ja, nicht wenig, aber eigentlich ist mit einem "Beekeeper" hier etwas anders gemeint. So ähnlich wie bei "King's Man", bei dem die Schneiderei lediglich die Ausstattung der coolen Geheimagenten bereitstellt. In "The Beekeeper" spielt Statham ein ehemaliges Mitglied der titelgebenden "Beekeepers": eine dieser außergerichtlichen Superspionage-Regierungsbehörden, die man (zu) oft in Filmen wie diesem sieht, die ihre Arbeit erledigen, wenn niemand sonst es mehr kann (siehe auch das sagenumwobene IMF aus "Mission: Impossible"). Und aus irgendeinem Grund war sein öffentliches Leben eine für den Zuschauer unglaubliche Tarnung! Ein Imker, nur um die ganze Idee mit den Bienen auf den Punkt zu bringen. Das Drehbuch von Kurt Wimmer (der auch für Stathams letzten Film, "The Expend4bles" mitverantwortlich war), lässt keine Gelegenheit aus, den Zuschauer daran zu erinnern, dass Bienen das Schlüsselthema sind. Kein Kalauer wird ausgelassen. "Du warst ein fleißiges Bienchen", bemerkt eine Figur. "Du hast in den Bienenstock getreten!" sagt ein anderer. "Wer zum Teufel sind Sie, Winnie Pooh?" ist da noch eine der besseren One-Liner. Ein tapferer Versuch eines altmodischen Actionfilm-Einzeilers (welche auch nur im englischen Original zu funktionieren scheint) ist hingegen katastrophal ungeeignet. Das Drehbuch und Ayers Regie scheinen unbedingt an dem Witz beteiligt sein zu wollen.
Es ist allerdings beeindruckend und bemerkenswert, dass Statham es irgendwie schafft, ein Imker-Outfit machohaft aussehen zu lassen. Aber selbst er kann dieses Zeug nicht steigern. Wie bei seinem "Hobbs & Shaw"-Co-Star Dwayne Johnson herrscht in Stathams Rollen eine Art sich wiederholende Homogenität: alles scheinbar austauschbare harte Kerle, alle mit dem gleichen seltsamen mittelatlantischen Knurren, die gleichen sorgfältig gepflegten Stoppeln, die gleiche unversöhnliche Grimasse, die gleiche Unempfindlichkeit gegenüber Kugeln. Statham ist also ebenso schroff überzeugend wie sonst (obwohl es 20 Minuten dauert, bis er überhaupt jemandem in den Arsch treten darf), aber die Actionszenen sind wie immer brachial: gut im Nahkampf, ansonsten etwas zu zahm - selbst für die FSK-Freigabe. Nicht falsch verstehen: hier werden immer noch Finger abgesägt und Körper zerteilt, dennoch fehlt der gewisse letzte Schliff. Doch ja, Statham killt mit ordentlicher Härte ein paar böse, gesichtslose Buben. Wenn das alles ist, was man sucht, sollte man mit "The Beekeeper" durchaus zufrieden sein - man muss sich nur einige Analogien über Bienen gefallen lassen.7,5/10
Quellen:Inhaltsangabe: LEONINE
Poster/Artwork: Miramax
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