Das "Goldene Dreieck" ist eine Region zwischen Burma, Kambodscha und Thailand, die dem internationalen Drogenhandel als Hauptbezugspunkt für Opium dient. Die thailändische Regierung beschließt, den Opiumhandel von General Samton aufs härteste zu bekämpfen. Es wird eine Spezialeinheit gebildet, die sich aus furchtlosen Soldaten rekrutiert. Viele denken nur ans Geld, aber eines haben sie gemeinsam - die Fähigkeit gnadenlos zu töten...
Kaum zu glauben, dass John Woo vor der Produktion dieses Films etwa ein Jahrzehnt lang als Regisseur tätig war. "Heroes Shed No Tears" ist einigermaßen unterhaltsam und sicherlich nicht ohne Vorzüge, aber es ist auch ungleichmäßig, fragwürdig im Tempo und leider auch etwas schlampig. Das größte Problem besteht darin, dass die Prämisse so dünn ist, dass Szenen, die wie quadratische Stifte in runde Löcher in die Geschichte passen, eingefügt werden mussten, um den Film auf eine akzeptable Länge zu bringen (und er ist immer noch kurz). Dieses Problem wird durch die Tatsache noch verschärft, dass es fast überhaupt kein Einführungsmaterial gibt. Die Sache beginnt mit dem Söldnerteam mitten im feindlichen Territorium. Erzählerisch gesehen eine schlechte Entscheidung, aber zumindest kann man dem Film nicht vorwerfen, dass er nicht mit einem Paukenschlag beginnt.
Es gibt hier und da ein paar Dinge, die den Film wirklich ruinieren und schlicht nicht dazugehören - allen voran die peinlich unnötige Sexszene. Außerdem gibt es ein paar Stellen, an denen die Logik (sogar die Logik von Actionfilmen) völlig außer Acht gelassen wird. Als Eddy Ko in ein hitziges Feuergefecht verwickelt wird, hören die bis an die Zähne bewaffneten Feinde, die etwa 20 Fuß entfernt stehen, höflich auf zu schießen, damit er sich auf dramatische Weise von seinem Kumpel verabschieden kann. Lam Ching-Ying ist hier der beste Schauspieler und beschert uns trotz seiner wenigen Zeilen und dem Mangel an nennenswerter Leinwandzeit einen unvergesslichen Bösewicht. In einer der erschütterndsten Szenen, näht er dem Guten die Augen zu und fesselt ihn mit einem fest in seinen Rücken gepflanzten Holzpfahl unter der gnadenlos sengenden Sonne. Es gibt jede Menge Action mit vielen Schießereien, einem hohen Bodycount und einem knallharten Duell auf Leben und Tod, um das Ganze abzurunden, aber das Herz und die Seele von Woos späteren Werken sind die meiste Zeit gedämpft oder fehlen ganz. Trotzdem irgendwie sehenswert. Es ist vielleicht kein Klassiker, aber zumindest einen Blick wert.
6/10
Quellen:Inhaltsangabe: EuroVideo / Nameless
Poster/Artwork: Paragon Films Ltd.
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen