Die Tochter eines hochrangigen Führungsmitgliedes eines Hongkonger Technikkonzerns wird entführt. Doch schnell zeigt sich, dass dahinter deutlich mehr steckt. Ray Breslin (Sylvester Stallone) findet heraus, dass der Verantwortliche der Sohn eines seiner alten Feinde ist und auch Breslins Lebensgefährtin Abigail (Jaime King) entführt hat. Er hält seine Opfer in einem großen Gefängnis, das nur als „Devil’s Station“ bekannt ist, gefangen. Gemeinsam mit seinen „Breslin Security“-Kollegen – der Ein-Mann-Naturgewalt Trent Derosa (Dave Bautista) und dem Überwachungsexperten Hush (Curtis „50 Cent“ Jackson) – nimmt sich Ray der Sache an.
Regisseur und Co-Autor John Herzfeld und Miles Chapman heben das "Franchise", wenn man es so nennen will, nach dem grottenschlechten zweiten Teil wieder etwas an, und obwohl "Escape Plan: The Extractors" stärker ist, fehlt ihm immer noch der Schwung des ersten Films - trotz dessen, dass er einige solide Beweggründe und Überraschungen bietet. Auch sind hier die Charaktere besser als im vorherigen Teil, obwohl es Probleme mit der Verwendung einiger Charaktere gibt. Ray ist derselbe wie beim letzten Mal, es mangelt ihm an der geistigen Verarbeitungsleistung des ersten Films und er wird eher zu einem geradlinigen Schläger statt zu einem Mastermind - und wird dabei ins Abseits gedrängt. Clark Jr. ist aufgrund seiner schieren Wut, die sich gegen alle richtet, die auch nur am Rande am Tod seines Vaters beteiligt waren, am interessantesten. Wiederum sehr einfach, aber seine unerschütterliche Gewalt, Impulsivität und Bereitschaft, die Wahrheit zu leugnen, um seinen eigenen Standpunkt zu vertreten, sind durchaus unterhaltsam und gelegentlich überraschend. Die Leistungen sind aber insgesamt alle fraglich, doch Stallone und insbesondere Sawa halten bei der Stange.
In "Escape Plan: The Extractors" steht der Nervenkitzel wieder im Mittelpunkt und tritt glücklicherweise in die Fußstapfen des ersten und nicht von "Escape Plan: Hades". Leider ist der Nervenkitzel größtenteils vorhersehbar, da der Film über lange Zeiträume hinauszögert, um die Beweggründe der Hauptfiguren zu bekräftigen. Den größten Teil der Laufzeit verbringt man damit, Ray, Shen und Bao dabei zuzusehen, wie sie sich aufs Finale vorbereiten. mit ein paar Kämpfen und erläuternden Gesprächen dazwischen. Es werden einige kleine Fragen aufgeworfen, die sich hauptsächlich auf den Standort des Gefängnisses und die Einzelheiten der Beteiligung des Zhang-Konzerns an den aktuellen Ereignissen beziehen, aber es gibt nie etwas so Einfallsreiches wie im ersten Film. "Escape Plan: The Extractors" ist dazu definitiv unterfinanziert, da man sich stark auf ein leeres und tristes Lagerhaus, sowie ein leeres und heruntergekommenes Gefängnis als Hauptschauplätze verlässt. Da das Drehbuch von Chapman und Herzfeld nur im weitesten Sinne mit dem ersten "Escape Plan" zu tun hat, vermittelt es nicht das richtige Gefühl. Zum Glück werden die Mängel nach der ersten Halbzeit durch einige mäßig ansprechende Aktionen zum Trost überdeckt. Der dritte und (hoffentlich) letzte Teil der Trilogie, die ein Einzelstück hätte bleiben sollen, ist bei weitem nicht der Blockbuster des denkenden Mannes, befriedigt aber gerade genug Gewalttriebe, um eine einmalige Komplettlösung zu rechtfertigen.
4,5/10
Inhaltsangabe: New KSM
Poster/Artwork: Highland Film Group
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